Der 233. Clásico neigt sich dem Ende zu und Barcelona führt in einer zum Grossteil zerfahrenen Partie 1:0. Reals 32 Spiele anhaltende Ungeschlagenheit ist in Gefahr und zudem könnte der Rivale aus Katalonien in der Tabelle wieder auf drei Punkte herankommen.
Doch die Madrilenen haben genau den richtigen Mann für solche Situationen, einen ausgewiesenen Spezialisten für wichtige, späte Ausgleichstreffer. Luka Modric weiss bei seinem Freistoss in der 90. Minute ganz genau, welchen Kopf er suchen muss: den von Sergio Ramos.
Und er findet ihn:
Die Zufriedenheit im Real-Lager nach dem Ausgleich ist riesig. Selbstredend bekommt Ramos nach dem 1:1 am meisten Schulterklopfer ab.
Der 30-Jährige, der in seiner Real-Karriere in allen Wettbewerben in 535 Spielen bereits 65 Tore erzielt hat, ist ein Wiederholungstäter, was die wichtigen Kopfballtore anbelangt. Im UEFA Supercup diesen August lagen die «Galaktischen» gegen Europa-League-Sieger Sevilla nach Ablauf der regulären 90 Minuten mit 1:2 hinten. Doch weil Sergio Ramos in der 93. einnickte, holte der Champions-League-Gewinner in der Verlängerung (Tor von Carvajal) doch noch den Titel.
Noch wichtiger war Ramos' Beitrag im Champions-League-Final von 2014. Aussenseiter und Stadtrivale Atlético führte dort aufopferungsvoll kämpfend 1:0 und begann mit der Sensation zu liebäugeln, als Real in der 93. Minute mal wieder den Kopf der Nummer 4 fand. Der Ausgleich brach den «Colchoneros» das Genick, sie gingen in der Verlängerung gleich mit 1:4 unter. «La Décima», der historische zehnte Triumph des «Weissen Balletts» in der Königsklasse, wurde Tatsache.
Klar, das 1:1 im letzten Clásico hat nicht dieselbe Strahlkraft wie ein Titel, aber es sollte keinesfalls unterbewertet werden. Möglicherweise wurde Barça, das trotz sechs Punkten Rückstand Platz 2 belegt, bereits entscheidend zurückgebunden.
¡HASTA EL FINAL! Siempre hasta el final.
— Sergio Ramos (@SergioRamos) 3. Dezember 2016
Until the final whistle. Always until the final whistle.
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So oder so liegt der Druck in der Meisterschaft nun klar auf den Katalanen, bei denen symptomatischerweise Neymar seit sieben Spielen nicht mehr getroffen hat – so lange wie noch nie im Verein. Auch Lionel Messi ist weit von seiner Topform entfernt, sah sich am Samstag aber auch dieser fiesen Attacke seines Dauerrivalen Cristiano Ronaldo ausgesetzt:
Weiter geht es für beide Teams in der Champions League. Barcelona, das an der Spitze der Gruppe C nicht mehr eingeholt werden kann, empfängt am Dienstag Borussia Mönchengladbach. Für Real geht es am Mittwochabend gegen Borussia Dortmund um den Gruppensieg – ob das genug wichtig ist für ein Kopfballtor von Sergio Ramos?