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Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp: Der BVB ist Kommerz pur

Hoffenheim's main sponsor Dietmar Hopp gestures prior to a Champions League's qualifier first leg soccer match between 1899 Hoffenheim and FC Liverpool, in the Rhein-Neckar-Arena, in Sinshei ...
Dietmar Hopp hat kein Verständnis für die Kritik an seinem Team.Bild: AP/AP

Hoffenheim-Mäzen Hopp: «Wir sind kein Kommerz-Verein – der BVB ist Kommerz pur»

03.07.2020, 11:4803.07.2020, 16:35
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Dietmar Hopp ist eine der grossen Reizfiguren im deutschen Fussball. Als Mäzen führte der 80-Jährige Hoffenheim in die Bundesliga, indem er viel Geld in den einst unbekannten Dorfverein investierte. Dafür wird Hopp oft kritisiert, zuletzt während einem Bundesliga-Spiel von Fans des FC Bayern München und immer wieder von den Anhängern von Borussia Dortmund, woraus eine regelrechte Privatfehde entstanden ist.

Wegen Hopps Millionen wird Hoffenheim immer wieder als Kommerz-Verein dargestellt. Zu unrecht, wehrt sich Hopp nun in einem Interview mit «Sport1». «Wir bei der TSG sind ein Klub, der nicht Kommerz-Verein genannt werden darf», sagt Hopp. Stattdessen nennt er andere Vereine, die man dafür kritisieren könnte: «Schauen wir mal auf Borussia Dortmund, das ist inzwischen Kommerz pur.»

27.06.2020, Nordrhein-Westfalen, Dortmund: Fu�ball: Bundesliga, Borussia Dortmund - 1899 Hoffenheim, 34. Spieltag im Signal Iduna Park. Dortmunds Erling Haaland (l) nimmt die H�nde vor sein Gesicht. F ...
«Kommerz pur» soll der BVB inzwischen sein.Bild: keystone

Auch bei Hertha Berlin seien nach den Investitionen durch Lars Windhorst viele Millionen im Umlauf, ergänzt Hopp: «Ich freue mich für die Entwicklung bei der Hertha, aber ich kann nicht verstehen, dass ich auch von deren Fans attackiert werde.»

Leere Stadien als Gefahr

Trotz den andauernden Beleidigungen gegen seine Person bedauert es Hopp aber, dass aufgrund der Coronavirus-Pandemie in der Schlussphase der Bundesliga vor leeren Rängen gespielt werden musste. «Mir tut es leid, dass die Fans nicht mehr ins Stadion dürfen. Es sind immer nur einige wenige Personen, die mich beleidigen, das ist vergleichsweise nicht so wichtig. Wichtiger wäre, dass die Normalität im Fussball endlich wieder zurückkehrt», so Hopp.

Nicht nur für die Fans, sondern auch für die Klubs sei es momentan schwierig, erklärt der 80-Jährige: «Die aktuelle Situation ist nicht gut für den Fussball. Vor allem deshalb nicht, weil viele Vereine um die Existenz kämpfen müssen, die nicht so gewirtschaftet haben, dass eine Krise wie die jetzige zu verkraften wäre. Ich hoffe sehr, dass kein Klub Insolvenz anmelden muss.»

Zum Schluss äusserte sich Hopp optimistisch, was die Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus angeht. Er glaube fest daran, dass seine Firma Curevac bis im Januar oder Februar einen solchen bereitstellen könne, sagt Hopp. Damit wäre es auch realistischer, dass schon bald wieder mehr Zuschauer ins Stadion dürfen. (dab)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Grigor
03.07.2020 12:08registriert Februar 2014
Ich bin grosser Fan vom BVB und muss Herr Hopp klar Recht geben. Der BVB ist mehr Kommerz als Hoffenheim. Der Unterschied ist nur die Tradition. Fans, welche nur Vereine mit Tradition in der höchsten Liga wollen, sollen dann auch konsequent sein und den Abstieg abschaffen. Damit die Klubs mit Tradition auch unter sich bleiben. Dann müsste man aber zuerst noch Tradition definieren.
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Rheinpfeil
03.07.2020 13:14registriert März 2014
Sorry, aber der Begriff Mäzen hat vielleicht in den ersten Jahren des Engagements von Dietmar Hopp in Hoffenheim gestimmt, ist jetzt aber falsch. Hopp ist als Investor mit 96 Prozent Mehrheitseigner der TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH. Das verstößt einerseits gegen die 50+1-Regel der Deutschen Fußballliga – andererseits hat die DFL Hopp eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Nur: Mäzen, das ist er nicht
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Pas_#18
03.07.2020 13:46registriert August 2017
Das Bundesligavereine mittlerweile grosse Unternehmen sind, ist kein Geheimnis. Es geht um das Konstrukt Hoffenheim, dass in vielen Augen ein Problem ist.
Durch die Corona-Krise war in diesem Thema Ruhe eingekehrt. Warum jetzt Herr Hopp dieses Thema mit solch einer unnötigen Aussage wieder aufrollen muss, ist mir ein Rätsel.
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