Gleich zum Auftakt des zehntägigen SFV-Camps hat Peter Gilliéron zur SFV-Auswahl gesprochen. Mit seiner Rede will der Verbandspräsident Klarheit schaffen und atmosphärische Dissonanzen beseitigen.
03.09.2018, 19:5304.09.2018, 06:16
Am vorletzten Freitag hat sich Gilliéron wiederholt für die Pannen rund um den missratenen WM-Achtelfinal gegen Schweden (0:1) und die mehrwöchige, von einem SFV-Funktionär ausgelöste Selbstdemontage auf Nationalmannschaftsebene entschuldigt.
Nun wandte sich der Chef persönlich im Teamhotel in Feusisberg direkt an die Auswahl von Trainer Vladimir Petkovic, orientierte nach seinem klärenden Auftritt im engeren Kreis die Öffentlichkeit aber nicht über die detaillierten Inhalte seiner Team-Message.
Peter Gilliéron an der SFV-Medienkonferenz vor 10 Tagen in Bern.Bild: KEYSTONE
Gegenüber der Agentur Keystone-SDA äusserte sich der Verbands-Boss zu verschiedenen Punkten.
Innerhalb der Mannschaft war die Skepsis nach den diversen Rücktritten gross. Die hausgemachten Probleme lösten erhebliche Diskussionen aus. Es war von atmosphärischen Störungen die Rede.
«Ich war zunächst einmal überrascht, wie herzlich und freudig die Spieler angekommen sind. Seit der Heimreise von der WM waren zum ersten Mal wieder alle zusammen. Für mich war wichtig, ein Bild wiederzugeben, das von uns stammt, das aus erster Hand kommt. Grundsätzlich nahm ich eine Mannschaft voller Erwartungen wahr.»
Der Austausch mit der Mannschaft soll allfällige Dissonanzen beseitigen. Die Frage wird sein, ob die präsidiale Botschaft angekommen ist und die Ruhe von nachhaltiger Dauer ist.
«Ganz sicher ist man nie, aber ich bin zuversichtlich. Die Botschaft ist angekommen. Ich habe mich auch bei den Spielern für das Interview (von Alex Miescher) entschuldigt und die Verantwortung dafür übernommen. Und glauben Sie mir, die Spieler trainieren viel lieber, als mit uns zu diskutieren. Sie wollen jetzt primär wieder Fussball spielen.»
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quelle: keystone / walter bieri
Diverse Leistungsträger pochten auf ein klärendes Gespräch mit der Verbandsspitze. Gilliéron spürte allerdings keine dezidierte Erwartungshaltung, ihm fiel stattdessen eine gewisse Enttäuschung über die öffentliche Wahrnehmung auf.
«Die Kontinuität unserer Erfolge ist oft kein Thema – nur die Schweiz, Belgien und Frankreich haben dreimal in Folge die Achtelfinals erreicht. Was das Team in guten Momenten geleistet hat, kam zu wenig zum Vorschein. Da spürte ich eine gewisse Enttäuschung seitens der Mannschaft.»
Die Qualifikation für die kommende EM-Endrunde beginnt erst im März. Im Herbst stehen nur Testspiele und die Nations League im Programm. In den kommenden Monaten wird die Aussendarstellung der Verbandsauswahl mutmasslich im Vordergrund stehen. Der Coach Vladimir Petkovic steht nicht nur unter Beobachtung von Bernhard Heusler und seiner Crew, die den SFV röntgt.
«Für mich sind die sportlichen Ergebnisse weiterhin entscheidend im Fussball. Eine gute Nations League zu spielen, ist elementar. Dann könnten verschiedene Fragen eventuell besser gelöst werden.»
(sda)
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Video: srf/SDA SRF
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