Sport
Fussball

Offside oder nicht? FCSG hadert wegen umstrittenem Gelmi-Eigentor

Basels Davide Calla, links, trifft mittels Eigentor von St. Gallens Roy Gelmi, rechts, zum 2-1, im Fussball Super League Spiel zwischen dem FC St. Gallen und dem FC Basel, am Samstag, 24. September 20 ...
Berührt Seydou Doumbia hier den Ball oder nicht?Bild: KEYSTONE

«Es ist ja nicht mal auf den TV-Bildern klar» – Klossners Offside-Entscheid erzürnt den FCSG

25.09.2016, 10:3325.09.2016, 11:11
Mehr «Sport»

Der FC Basel setzt sein Solo in der Super League fort. Auch nach dem 9. Spiel der Saison weist der Meister das Punktemaximum auf. Beim 3:1-Sieg gegen St.Gallen wurde es gestern Abend allerdings ziemlich eng. Das entscheidende Tor zum 2:1 in der 75. Minute war höchst umstritten.

Nach einem schnell ausgeführten Xhaka-Freistoss wird Roy Gelmi von Davide Callà angeschossen. Vom Bein des St.Galler Verteidigers kullert der Ball ins Netz. Linienrichter Jan Köbeli hatte aber die Fahne gehoben, weil er der Meinung war, dass Seydou Doumbia den Ball als Letzter berührt hatte. Referee Stephan Klossner überstimmte seinen Assistenten allerdings und anerkannte eine Viertelstunde vor Schluss das 2:1.

Das umstrittene Tor zur Basler 2:1-Führung.Video: streamable
Die Szene in der Slow Motion.Video: streamable

Die Basler jubeln, die St.Galler können es nicht fassen. Captain Nzuzi Toko bestürmt an der Seitenlinie den vierten Offiziellen Adrien Jaccottet, kann von Sportchef Christian Stübi aber gerade noch zurückgehalten werden.

«Doumbia greift für mich aktiv ins Spiel ein, beeinflusst Gelmi und auch den Goalie. Der Schiri muss sich 1000 Prozent sicher sein, wenn er den Assistenten überstimmt. Aber es ist ja nicht mal auf den TV-Bildern richtig klar», hadert St.Gallen-Trainer Joe Zinnbauer. 

Und Eigentorschütze Gelmi sagt: «Wenn Doumbia hinter mir steht, muss ich doch eingreifen. Ich kann mich niemals darauf verlassen, dass der Schiri ein Offside gibt.»

Klossner rechtfertigt sich

Klossner aber pfeift nicht: «Der Spieler Doumbia steht zum Zeitpunkt der Schussabgabe in einer nicht strafbaren Abseitsposition. Er wäre dann aktiv, wenn er dem Torhüter die Sicht verdecken, wenn er den Ball spielen oder den Gegner im Zweikampf unter Druck setzen würde. Alles ist nicht der Fall, also ist das Tor korrekt», erklärt der Schiedsrichter nach der Partie gegenüber dem SRF.

Steht Seydou Doumbia beim Eigentor von Roy Gelmi im Abseits?

Anders als Zinnbauer sieht Urs Fischer die Sache: «Doumbia berührt den Ball nicht. Jetzt kann man diskutieren, wie fest er in den Zweikampf eingreift. Ich denke aber, dass der Schiri so entscheiden kann», so der FCB-Trainer, der dann klarstellt: «Für uns war das 2:1 wichtig». Wichtig auf jeden Fall. Aber auch regulär? Da scheiden sich die Geister ... (pre)

Die Torschützenkönige in der Schweiz seit 1990

1 / 32
Die Torschützenkönige in der Schweiz seit 1990
1989/90: Ivan Zamorano, FC St.Gallen, 23 Tore.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
17 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Luca Brasi
25.09.2016 11:05registriert November 2015
Was ist eigentlich mit der Hand von Davide Callà in Roy Gelmis Gesicht nach rund 60min? Der SRF-Kommentator meinte lapidar "nicht die feine englische Art". Müsste doch eigentlich die Rote Karte geben, oder nicht?
6640
Melden
Zum Kommentar
avatar
Angelo C.
25.09.2016 11:15registriert Oktober 2014
Schiri Klossner wurde vom Moderator von Sport aktuell nach dessen klarem und einleuchtenden Erklärungen explizit (und zurecht) belobigt, hat er doch klar signalisiert, dass er es genau gesehen hat und es für ihn gemäss des Reglements ganz klar ein gültiges Eigentor gewesen sei.

Irrelevant also, heute noch zweiflerische Aussagen befangener SG-Fans in einen clickbaite-Titel zu kleiden...

Es wirkt auch irgendwie (bei drei Toren!) einem klaren Resultat üblichen Basler Zuschnitts befremdlich, noch irgendetwas an der Regularität des Gesamtsieges in Frage zu stellen 🙄!
6643
Melden
Zum Kommentar
avatar
espe
25.09.2016 13:30registriert Februar 2016
Leider nicht der einzige klare Fehlentscheid Klossners. Auch die Tätlichkeit von Calla wurde nur mit Gelb bestraft. Das Basel in diesem Spiel bevorteiligt wurde, ist nicht von der Hand zu weisen. Wie es über die ganze Saison aussieht, weiss ich nicht, dafür interessiert mich der FCB zu wenig.
Ich hoffe trotzdem, dass Arsenal ihnen die Bude voll haut.
4432
Melden
Zum Kommentar
17
«In einem 7. Spiel entscheiden die Unterhosen»
Torhüter Philip Wüthrich besteht den ultimativen Belastungstest: Der SCB gewinnt gegen Zug 3:0 und nun folgt am Samstag Spiel 7. Bei Zug war nur Leonardo Genoni magisch.

Der SC Bern verliert am letzten Montag in Zug 2:6. Das Torhüter-Wechselspiel von Jussi Tapola ist das grosse Thema. Philip Wüthrich ist an den beiden Gegentreffern absolut unschuldig. Trotzdem holt ihn der SCB-Trainer nach dem 0:2 in der 18. Minute vom Eis und ersetzt ihn durch Adam Reideborn.

Zur Story