Da sitzt er also, der grosse Zinédine Zidane und beantwortet seine erste Fragen als Real-Trainer. «Ilusión», sagt der neue Übungsleiter der Königlichen immer wieder. Das Wort lässt sich nicht (nur) mit «Illusion» übersetzen. Zidane meinte es mehr als Freude, Hoffnung, Traum. Dies müsse bei seiner Mannschaft zurückkehren: «Arbeiten und Freude haben.» Das habe er seinen Spielern im ersten Training dann auch mitgegeben.
«Die ersten Worte waren wichtig. Ich habe gesagt, dass ein neues Abenteuer ansteht und wir haben Ziele, die wir erreichen wollen. Wir werden alles machen, um diese zu erreichen.» Das ist die Antwort auf die erste Frage, die dem Trainer an der Begrüssungs-Pressekonferenz gestellt wird. Die Frage kommt von einem französischen Landsmann und Zidane antwortet auf Französisch.
Zuvor hatte die Real-Legende Emilio Butragueno einige Worte an Zidane, der einen Vertrag bis 2018 erhält, gerichtet: «Du kennst den Verein gut und wir hoffen, du wirst viele Erfolge feiern. Viel Glück!»
Bald geht es natürlich um Trophäen. Und dabei wiederum um die Champions League. «Der Titel in der Königsklasse ist immer das Ziel. Wenn du dieses Trikot trägst, ist alles möglich. Gewinnen gehört zu diesem Klub.» Und was müsste passieren, damit er im Sommer mit der Spielzeit zufrieden wäre? «Ich will alles gewinnen. Es geht nur darum. In dieser Saison will ich beide noch möglichen Titel. Am Ende des Tages zählen nur Siege.»
Sein Konzept sei einfach: «Ich will ‹positiven Fussball› sehen. Die Spieler spielen lassen, schnell spielen und Ballbesitz haben.» Natürlich drängen sich da Vergleiche zu Pep Guardiola auf, der ebenfalls eine ähnliche Philosophie vertritt und seinerzeit ebenfalls von Barcelonas 2. Mannschaft zu den Profis wechselte.
Doch Zidane geht nicht darauf ein: «Guardiola ist Guardiola. Er macht seine Arbeit super, aber wir dürfen uns nicht vergleichen. Ich habe das als Spieler nicht gemacht und werde es jetzt als Trainer auch nicht tun.»
Er wolle seine Mannschaft jeden Tag besser machen. Dabei sei es wichtig, dass er auf seine Fähigkeiten vertraut. «Ich will keinen Trainer kopieren. Ich mache es im Zidane-Stil.» Wichtig sei aber natürlich – er betont es einmal mehr: «Ich will Titel gewinnen. Darum bin ich hier.»
Am Samstag steht für Zizou der erste Ernstkampf an. Mit La Coruna gastiert der Tabellensiebte im Santiago Bernabeu.
Am Morgen trainierte Zinédine Zidane erstmals die Startruppe von Real Madrid. Unter den Augen von 5000 Aficionados waren 25 Spieler mit dabei.
Von den Stars fehlte einzig Gareth Bale. Neu mit dabei waren dafür drei Spieler von der zweiten Mannschaft: Martin Odegaard, Marcos Llorente und Borja Mayoral. (fox)