Am Ende war die Niederlage nicht zwingend, aber sie war auch nicht das falsche Verdikt. Einer guten Leistung in der ersten Halbzeit, die mit dem sehenswerten Ausgleichstor durch Haris Seferovic kurz vor der Pause belohnt wurde, folgte ein deutlicher Leistungsabbau je länger das Spiel dauerte. Der Kopfball von Ruben Vargas an den Pfosten nach 55 Minuten war im Prinzip das letzte ernsthafte Lebenszeichen der Schweizer im gegnerischen Strafraum.
Die Ukraine stellte nicht die bessere Mannschaft. Aber am Ende hatte sie mit Andrej Jarmolenko, dem Torschützen zum 1:0, und Aleksander Sintschenko von Manchester City zwei Spieler mit Premier-League-Erfahrung, welche das Gleichgewicht auf die Seite des Gastgebers kippen liessen. Sintschenkos Heber mit dem linken Fuss aus halblinker Position war in der 68. Minute so entscheidend wie sehenswert. Sein Nationaltrainer Andrej Schewtschenko hätte es zu seinen besten Zeiten als Weltfussballer von Milan nicht schöner erzielen können.
Wenigstens eine Halbzeit lang zeigte die Schweiz aber eine überzeugende Leistung. Darauf wird Petkovic aufbauen. Trotz frühem Rückstand durch Jarmolenkos Absatztor in der 14. Minute und nach einem Fehler von Torhüter Yann Sommer verloren die Schweizer die Ruhe nicht und blieben dominant. Es war in der ersten Halbzeit ein Auftritt, der rechtfertigte, dass Petkovic vor dem Spiel gesagt hatte, sein Team kenne die Prinzipien des Systems.
Die Ordnung ging nicht verloren – auch nicht nach einer Pause von fast 300 Tagen und auch nicht aufgrund der vielen (unfreiwilligen) Wechsel. Im Vergleich etwa zu den Spielen im letzten November gegen Georgien und Gibraltar musste Petkovic auf sechs Positionen umstellen, weil er acht Absagen hatte hinnehmen müssen. Die Mannschaft spielte in dieser Zusammensetzung noch nie zusammen. Djibril Sow etwa stand erstmals in der Startformation, Ruben Vargas bestritt erst sein viertes Länderspiel und Steven Zuber hatte im vergangenen Herbst alle Partien verpasst.
Ballbesitz, Dominanz im Mittelfeld, gepflegter Aufbau über die Seiten: Es war also im Prinzip der gewohnt solide Auftritt der Schweizer. Doch er offenbarte auch die gewohnten Defizite. Viel Ballbesitz führen – zumindest gegen einen Widersacher aus der Gewichtsklasse der Ukraine – weiterhin zu wenig Torgefahr. Als Seferovic kurz vor der Pause zum 1:1 traf, war dies der erste Schuss, der auf das gegnerische Tor flog.
Ukraine - Schweiz 2:1 (1:1)
Lwiw. - Keine Zuschauer. - SR Ekberg (SWE).
Tore: 14. Jarmolenko 1:0. 41. Seferovic 1:1. 68. Sintschenko 2:1.
Ukraine: Pjatow; Tymtschyk, Krywzow, Matwijenko, Michailitschenko; Stepanenko, Sintschenko, Malinowski; Jarmolenko, Moraes, Konopljanka (54. Jaremtschuk).
Schweiz: Sommer; Elvedi, Akanji, Rodriguez; Mbabu, Sow (82. Aebischer), Xhaka, Zuber (46. Steffen); Embolo, Vargas (73. Ajeti); Seferovic.
Bemerkungen: Schweiz ohne Shaqiri, Schär, Freuler, Zakaria, Mehmedi und Itten (alle verletzt) sowie Cömert (Trainingsrückstand) und Fernandes (krank). 10. Pfostenschuss von Malinowski. 55. Kopfball von Vargas an den Pfosten.
Verwarnungen: 59. Elvedi (Foul). 83. Steffen (Foul). 86. Tymtschyk (Foul).
68' 2:1 für die Ukraine / 2:1 pour l'Ukraine / 2:1 per l'Ucraina#UKRSUI #Natimiteuch #laNatiavecvous #laNaticonvoi pic.twitter.com/cqARPd9z6K
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55' Pfosten-Kopfball von Vargas! Tête de Vargas sur le poteau ! 😩
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🇨🇭 - With his 6th career Nations League goal, Haris Seferovic becomes joint-top scorer of the young competition, joining Aleksandar Mitrovic 🇷🇸 #NationsLeague #UKRSUI
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"Die Schweizer waren die klar stärkere Mannschaft aber es fehlte das letzte Quäntchen Glück. Die Gegner waren spielerisch unterlegen, kamen aber durch Fehler der Schweizer zu Tor - Chancen, die sie auch prompt verwerteten."