Cristiano Ronaldo: Was für ein Mann! Bild: AP/AP
Die Saison hat noch nicht richtig begonnen und schon liegen sich Barcelona und Real Madrid wieder in den Haaren. Wir schauen nochmals auf die wichtigsten sechs Szenen des Supercup-Hinspiels.
Der erste Clásico der neuen Saison zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid hat schon Zündstoff für die ganze Saison geliefert. Die Königlichen gewinnen im Camp Nou nach einem Barça-Eigentor, einem Penalty-Geschenk für die Katalenen, zwei Madrider Traumtoren und einen fragwürdigen Platzverweis gegen Ronaldo mit 3:1.
Wir blicken nochmals auf die sechs kontroversesten Punkte.
Schwalbe oder nicht? Video: streamable
Cristiano Ronaldo sieht nach einem Zweikampf mit Samuel Umtiti Gelb-Rot wegen einer Schwalbe. Ein sehr harter Entscheid. Umtiti schubst Ronaldo, der fällt. Bei diesem Tempo verständlich.
Video: watson/Quentin Aeberli, Emily Engkent
Elfmeter war's keiner, eine Schwalbe noch weniger. Aber wer danach so heftig einen Penalty reklamiert wie Ronaldo, der muss sich auch nicht wundern, wenn er dann Gelb sieht. Pech gehabt.
Reals Zinédine Zidane sagt danach: «Der Ausschluss ärgert mich. Die Gelbe Karte war sehr hart.»
Ronaldo schubst nach der Gelb-Roten Karte Schiedsrichter Ricardo de Burgos Bengoetxea. Der Unparteiische rapportiert: «Ronaldo schubste mich leicht, das gab mir ein unangenehmes Gefühl.»
Der Schubser von Ronaldo gegen den Schiedsrichter. Video: streamable
Laut Reglement gibt's für so ein Vergehen vier bis zwölf Sperren. Vermutlich werden es am Ende fünf. Eine für das Final-Rückspiel, vier in der Meisterschaft gegen La Coruña, Valencia, Levante und Santander.
Denn schon im April dieses Jahres ereignete sich eine ähnliche Szene. Las Palmas' Marko Livaja schubst nach einer Roten Karte den Unparteiischen. Er wird fünf Partien gesperrt.
Der Schubser von Marko Livaja: 5 Spielsperren. Video: YouTube/RICHY GOL
Noch vor dem Aufreger mit Ronaldo fiel auch Luis Suarez hin. Nach einem Duell mit Real-Keeper Keylor Navas gibt's Elfmeter, den Lionel Messi zum 1:1 souverän verwertet:
Video: streamable
Selbst die «barça-freundliche» Zeitung «Sport» schreibt dazu «... Luis Suarez fällt nach einem Rencontre mit Keylor Navas, obwohl es kaum einen Kontakt gab.»
Die Kollegen von «Sporf» haben die Wiederholung für uns aufbereitet.
Doch auch wenn Suarez einmal mehr negativ auffiel, wollen wir nicht so gemein sein ... dafür an einen schönen Moment in der Karriere von Luis Suarez erinnern. 10 Jahre und vier Tage vor der Schwalbe gestern kam er nämlich nach Europa:
Ronaldo hatte gestern nur 21 Minuten Zeit. Von seiner Einwechslung in der 58. Minuten bis zu seinem Platzverweis in der 82. erlebte er aber mehr, als andere Spieler während einer ganzen Saison. So auch nach seinem traumhaften Treffer zum 2:1:
Ronaldo schliesst einen Traumkonter perfekt ab. Video: streamable
Ronaldo freute sich danach oben ohne (und kassierte dafür die erste Gelbe Karte). Noch besser war aber dann der Messi-Gedenk-Jubel. Der Argentinier provozierte im April im Bernabeu die Real-Fans, als er ihnen sein Trikot hinstreckte:
Messis Jubel im April im Bernabeu. Bild: EPA/EFE
Ronaldo tat es ihm jetzt im Nou Camp gleich:
Bild: EPA/EFE
Die gute Idee mit dem provokanten Jubel hatte der Portugiese übrigens nicht selbst, sondern Neunmalklug Marcelo:
Real hat also wieder einmal einen Clásico gegen Barcelona gewonnen – und dies, obwohl die Königlichen vier der letzten fünf Duelle gegen die Katalanen nicht mit elf Spielern beendeten.
Schiedsrichter Ricardo de Burgos Bengoetxea sorgt bei Real für Unmut. Bild: AP/AP
Das lässt natürlich Kritik an den Unparteiischen aufkommen. Einmal mehr. Aus den Katakomben lässt sich ein nicht genannter Real-Spieler bei der «Marca» zitieren: «Dass der Schiedsrichter gegen uns pfeift, kennen wir hier von jeder Partie im Camp Nou. Aber das von heute übertrifft alles bei weitem.»
Nicht genug, dass sich nur aktuelle Exponenten von Real Madrid und Barcelona auf die Kappe geben. Auch Ex-Spieler wie Alvaro Arbeloa, der im Sommer seine Karriere beendete, äusserte sich:
Sie lachen uns ins Gesicht. Tragisch.
Nicht mal gegen 12.
Und auch Kevin-Prince Boateng – heute bei Las Palmas, aber nie bei Barça oder Real Madrid – teilte uns seine Gedanken via Twitter mit. Möglich, dass er beim nächsten Spiel gegen die beiden Grossklubs eher Pfiffe statt Applaus ernten wird.
Bild: EPA/EFE
Video: reuters