Da war einer richtig sauer! Arjen Robben wurde gestern bei Bayerns 1:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach in der 85. Minute von Trainer Carlo Ancelotti durch Renato Sanches ersetzt. Der Flügelstürmer schimpfte bereits während des Spiels ein paar Mal ziemlich heftig – vor allem, als ihn Robert Lewandowski übersah und selbst in den Abschluss ging.
Die Auswechslung war dann zu viel für den 33-jährigen Holländer. Beim Verlassen des Feldes klatschte er so heftig mit Sanches ab, dass diesem die Hand wohl heute noch weh tut. Mit Ancelotti kam es danach gar nicht zum Handschlag. Mit den Armen fuchtelnd zog Robben am Italiener vorbei und setzte sich stinkig auf die Ersatzbank.
Dort versuchte ihn Xabi Alonso zu trösten, doch wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen: Neben Robben krümmten sich Jérôme Boateng und Franck Ribéry vor Lachen. Und auch Alonso und Rafinha konnten sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Auch nach Spielschluss wollte sich im Bayern-Lager niemand über Robbens Ausraster aufregen. «Ich war früher auch nicht glücklich, als ich ausgewechselt wurde. Ich habe damit kein Problem», sagte Ancelotti. «Es ist viel besser, wenn das Feuer brennt, als wenn uns alles egal wäre», glaubt Thomas Müller. Und bei Bayern wissen sie ja, was sie an Arjen Robben haben: Wenn es in ihm brodelt, ist er meist besonders stark.
Einen ähnlichen Frust wie Robben erlebte auch Cristiano Ronaldo. Der Real-Superstar, der noch nie besonders gerne ausgewechselt wurde, musste am Samstag beim 2:1-Sieg gegen Athletic Bilbao ebenfalls vorzeitig vom Platz. CR7 klatschte in der 78. Miunute zwar mit Trainer Zinédine Zidane ab, machte danach aber klar, was er von der Auswechslung hielt. «Wieso ich? Fick dich!», soll er gemäss spanischen Medien beim Verlassen des Platzes geschnauzt haben.
Zidane reagierte im Hinblick auf das volle Programm der nächsten Wochen gelassen. «Es gab keine Verletzung bei Cristiano, aber ich muss ihn manchmal auch runternehmen», erklärte der französische Real-Trainer bestimmt. «Wenn die Spieler von der Nationalmannschaft zurückkommen, haben wir neun Spiele in 25 Tagen, und dann geht es wirklich um was.»