Nur 150 Zuschauer werden auf der Leitawis Zeugen eines sporthistorischen Ereignisses. Denn mit dem 1:0-Sieg nach Verlängerung gegen die U23 des FC Vaduz schafft es der FC Triesenberg erstmals in seiner Geschichte in den Cupfinal. Womit nun tatsächlich jeder liechtensteinische Fussballklub mindestens einmal im Endspiel stand.
Um den Grund für diesen kuriosen Umstand zu erklären, muss man kein Professor sein. Es genügt zu wissen, dass es im Fürstentum mit seinen 37'000 Einwohnern exakt sieben Fussball-Vereine gibt. Alleine dem Schweizerischen Fussballverband gehören rund 1500 Klubs an, dem DFB in Deutschland mehr als 25'000. Selbst wenn dort in jedem Final zwei neue Klubs stünden, würde es also mindestens 12'500 Jahre dauern, bis jeder Verein zumindest einmal im Final gestanden hätte …
Beinahe wäre es im Final zu einer anderen Premiere gekommen: Hätte Triesenberg gegen die Vaduzer U23 (2. Liga) verloren, wäre der Cupfinal zu einem vereinsinternen Duell verkommen.
Im Final trifft Triesenberg, ein Spitzenteam in der 3. Liga, auf den FC Vaduz. Dessen Profis spielen in der Super League gleich sechs Klassen höher. Ein Cupsieg des FC Triesenberg ist also in etwa so realistisch wie die Aussicht, dass es einem Greis gelingt, im Schneesturm barfuss den Mount Everest zu besteigen. Nichtsdestotrotz wird der 13. Mai 2015 zum grössten Tag in der Klubgeschichte, deren herausragendes Ereignis bislang ein Gala-Abend mit Lothar Matthäus und Lolita Morena ist.
Auf den britischen Scilly-Inseln, ganz im Südwesten Englands, gibt es exakt zwei Teams: Die Woolpack Wanderers und die Garisson Gunners. Sie tragen nicht nur eine Meisterschaft unter sich aus, sondern auch drei Cup-Bewerbe.
In den vergangenen Jahren hat so ziemlich jedes Fussballmagazin über die Scilly-Inseln berichtet. Hier sind Storys von «11 Freunde», abseits.at, von der FIFA und von «Spox». Und sehr empfehlenswert ist auch unsere Story über das Spitzen-Eishockey in der DDR, wo Dynamo Berlin und Dynamo Weisswasser den Titel jeweils unter sich ausmachten.