Ob ihm der Ball über den Rist rutscht oder er nur seine Treffsicherheit unter Beweis stellen will, wird wohl für immer Cesc Fàbregas' Geheimnis bleiben. Auf jeden Fall trifft der Chelsea-Spielmacher nach einem Handgemenge im Strafraum unterbrochen ist.
mit seiner präzisen Flanke genau Chris Brunt von West Brom am Kopf – während das Spiel eigentlichDie Folge: Fàbregas sieht die rote Karte, seine Blues verlieren mit 0:3 und nicht zuletzt kann sich der Katalane damit auch den Assistrekord von Thierry Henry (20, Fàbregas hat 18) ins Kamin schreiben.
Cesc Fabregas off, Thierry Henry's record of assists lives on, Legendary!
— Arsenal News (@__arsenal_news_) 18. Mai 2015
Mit dieser Aktion steht der Katalane nicht alleine da. Eine Auswahl der dümmsten Platzverweise:
2014: In einer italienischen Amateurliga gelangt Jacobo Violani zu unerwarteter Berühmtheit. Nachdem er einen Goaliepatzer eiskalt ausnützt, läuft er jubelnd Richtung Spielerbank – und rammt dann ohne Vorwarnung seinen Schädel durch das seitliche Plexiglas. Der Schiedsrichter zögert keine Sekunde und zeigt dem Rammbock Rot. Immerhin: Die ungewöhnliche Aktion beschert Violani zahlreiche Auftritte im Fernsehen und eine eigene Facebook-Page.
2011: Obwohl er noch in seiner Heimat beim FC Santos spielt, ist Neymar bereits ein Star. Wenig überraschend kommen die Zuschauer bereits mit Masken des brasilianischen Wunderkinds bekleidet ins Stadion. Nach seinem vorentscheidenden 3:0 gegen Colo Colo in der Copa Libertadores schnappt sich Neymar eines dieser Schmuckstücke und jubelt mit seinem Gesicht vor seinem Gesicht. Der Schiedsrichter findet's gar nicht lustig und zeigt dem Youngster die gelb-rote Karte.
2005: Newcastle liegt gegen Aston Villa mit drei Toren zurück, der heimische Anhang buht, die Nerven liegen blank. Da entschliessen sich die Magpies Kieron Dyer und Lee Bowyer dazu, ihren Fans doch noch etwas Show zu bieten – und verprügeln sich gleich gegenseitig. Das Verdikt: Je einmal Rot für die beiden Streithähne und viel Gaudi für die Zuschauer.
2007: Eigentlich will der Portugiese Zequinha nur seinem Freund beistehen, doch der Schuss geht nach hinten los. Als ein Teamkollege bei der U20-Weltmeisterschaft im Achtelfinal gegen Chile einen Gegenspieler anrempelt, zückt der Schiedsrichter sofort die rote Karte. Zequinha stürzt herbei und schnappt dem Unparteiischen kurzerhand die Karte aus der Hand. Dieser sieht damit natürlich seine Autorität untergraben und zeigt dem Schelm das zurückeroberte Schiri-Utensil sogleich. Zequinha verabschiedet sich unter Tränen.
2008: Noch einer aus der Kategorie «Ich will doch nur helfen!»: Als sich im Spiel zwischen Asteras Tripolis und Panathinaikos ein Flitzer ziemlich widerspenstig zeigt, greift Adrian Bastia ein und legt den unwillkommenen Gast mit einem sauberen Hacken. Der Schiedsrichter ist wohl auf rüde Fouls programmiert und zückt automatisch Rot.
2008: Es gibt halt nur eine Hand Gottes. Manchester Uniteds Paul Scholes macht im UEFA Super Cup gegen Zenit St.Petersburg auf Diego Maradona und hämmert eine Flanke mit der Faust ins Netz. Ein Traumtor, das den Ausgleich zum 2:2 bedeutet hätte – doch der Schiedsrichter durchschaut die freche Aktion und zeigt dem bereits verwarnten Scholes die zweite gelbe Karte.
2014: Im WM-Gruppenspiel zwischen Kamerun und Kroatien leistet sich Alex Song beim Stand von 0:1 einen Aussetzer sondergleichen: Nachdem er im Mittelfeld ganz leicht mit Mario Mandžukić zusammenstösst, rammt er dem kroatischen Stürmer von hinten den Ellbogen in den Rücken. Die Aktion bleibt nicht ungestraft: Song sieht Rot und seine Löwen gehen noch mit 0:4 unter.
1998: Nach nervenaufreibenden 90 Minuten kommt Manchester United gegen Newcastle beim Stand von 1:1 zu einem Eckball. Die Red Devils drücken auf den Siegestreffer, doch plötzlich bricht Newcastles Rob Lee durch und stürmt alleine auf das United-Tor. Edeljoker Ole Gunnar Solskjær sieht nur noch eine Möglichkeit: Er legt Lee von hinten, nimmt die rote Karte entgegen und läuft unter tosendem Applaus der Zuschauer und zahlreicher Schulterklopfer seiner Mitspieler vom Feld.
adrian bastia* (*echter name der redaktion bekannt) flüchete damals vom kgb nach argentinien, um sich als liberaler, langhaariger fussballer zu verwirklichen.
jetzt sind sie wieder vereint, und der ewig währende weltfrieden beginnt.