Der Weltmeister Frankreich, der schon vor der letzten Runde der Nations League als Teilnehmer am Final Four feststand, hat den Gruppensieg mit einem 4:2-Heimsieg gegen Schweden zementiert. Borussia Mönchengladbachs Marcus Thuram bereitete die ersten zwei Tore auf magistrale Weise vor.
Frankreich - Schweden 4:2 (2:1)
Saint-Denis/Paris. - SR Kulbakow (BLR).
Tore: 4. Claesson 0:1. 16. Giroud 1:1. 36. Pavard 2:1. 59. Giroud 3:1. 88. Quaison 3:2. 95. Coman 4:2.
Ein schwerer Patzer des kroatischen Goalies Dominik Livakovic sorgte für die späte Entscheidung. Ruben Dias profitierte und schoss den Europameister Portugal zum Auswärtssieg.
Kroatien - Portugal 2:3 (1:0)
Split. - SR Oliver (ENG).
Tore: 29. Kovacic 1:0. 52. Dias 1:1. 60. João Felix 1:2. 65. Kovacic 2:2. 90. Dias 2:3. - Bemerkungen: 51. Gelb-rote Karte gegen Rog (Kroatien/Foul).
Wenn eine Mannschaft wie der vierfache Weltmeister Deutschland nach 77 Minuten ihren ersten Torschuss abgibt, spricht das für sich. 0:5 lag die DFB-Elf da bereits zurück, es war von A bis Z ein beschämender Auftritt. Nur ein einziges Mal in der langen Geschichte verlor Deutschland noch höher: 1909 setzte es ein 0:9 gegen England ab.
«Die Nationalmannschaft lässt sich hier so bereitwillig abschlachten, nicht auszuschliessen, dass Clemens Tönnies mittlerweile für den DFB arbeitet», spottete das Magazin «11 Freunde» in seinem Ticker nach Spaniens 3:0.
Es war nicht so, dass Bundestrainer Jogi Löw eine B-Auswahl nominierte. So standen etwa die Weltmeister Manuel Neuer und Toni Kroos in der Startelf und insgesamt fünf Akteure des Champions-League-Siegers Bayern München. Löws Position dürfte nun stärker denn je hinterfragt werden. Er übernahm die Nationalmannschaft nach der Heim-WM 2006 und führte sie 2014 zum WM-Titel. Bei den letzten Weltmeisterschaften, 2018 in Russland, scheiterte der Titelverteidiger indes blamabel bereits in der Vorrunde. «In jeglicher Sicht war alles schlecht, es war rabenschwarz», versuchte Löw erst gar nicht schön zu reden, was nicht schön zu reden ist.
Löw konstatierte: «Gar nichts hat funktioniert. Wir wollten mutig sein und nach vorne spielen, aber weder die Defensive noch die Offensive hat funktioniert, da kann man keinen ausnehmen.» In der ARD erteilte er einer möglichen Rückkehr der aussortierten Weltmeister Mats Hummels, Jérôme Boateng und Thomas Müller ein weiteres Mal eine Abfuhr: «Wir waren auf einem guten Weg. Jetzt haben wir heute gesehen, dass wir noch nicht so weit sind, wie wir es geglaubt und gehofft haben. Deswegen gibt es aber im Moment keinen Grund etwas zu ändern, wir vertrauen unseren Spielern.»
Es sei eine Entscheidung des Trainers, wen er nominiere, bekräftigte Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff. «Irgendwann sollte man das auch mal akzeptieren, wenn es so entschieden ist.» Das Vertrauen in Löw sei absolut da, «daran ändert auch dieses Spiel nichts», so Bierhoff.
Spanien habe auch in dieser Höhe verdient gewonnen, befand Serge Gnabry in der ARD: «Wir haben es schlecht gemacht, da helfen keine Ausreden. Jetzt weiss man, wo man steht. Das gibt uns Stoff zum Nachdenken.» Das Problem, sagte Kroos, sei gewesen, «dass wir defensiv keinen Zugriff bekommen haben. Spanien hat uns vorgemacht, wie man verteidigt. Es gibt für uns einiges zu tun.» Torhüter Neuer pflichtete bei: «Das ist einfach nur bitter und enttäuschend. Das war zu wenig von uns, wir haben es komplett vergeigt. Wir hätten mehr miteinander sprechen müssen, das war auch in Sachen Kommunikation zu wenig.»
Spanien - Deutschland 6:0 (3:0)
Sevilla. - SR Ekberg (SWE).
Tore: 17. Morata 1:0. 33. Ferran Torres 2:0. 38. Rodri 3:0. 55. Ferran Torres 4:0. 71. Ferran Torres 5:0.
Spanien: Simon; Sergi Roberto, Ramos (43. Garcia), Pau Torres, Gaya; Rodri, Canales (12. Fabian Ruiz); Olmo (73. Moreno), Koke, Ferran Torres (73. Asensio); Morata (73. Oyarzabal).
Deutschland: Neuer; Ginter, Süle (46. Tah), Koch, Max; Goretzka (61. Neuhaus), Gündogan, Kroos; Sané (61. Waldschmidt), Gnabry, Werner (76. Henrichs).
Bemerkungen: Spanien ohne Thiago Alcantara, Busquets, Carvajal, Fati und Navas (alle verletzt), Deutschland ohne Rüdiger (gesperrt), Gosens, Halstenberg und Kimmich (alle verletzt) sowie Havertz (Coronavirus). 77. Lattenschuss von Gnabry. Verwarnungen: 37. Koch (Foul), 67. Tah (Foul).
In einem Fernduell sicherte sich Montenegro den Aufstieg in der Gruppe C1. Es fegte zuhause Zypern 4:0 weg, während Konkurrent Luxemburg nicht über ein 0:0 gegen Aserbaidschan hinaus kam.
In der Gruppe D1 kam es auf Malta zu einem Direktduell. Die Färöer Inseln sicherten sich den Aufstieg dank eines 1:1-Unentschiedens.
Liechtenstein verpasste den Sieg in der Gruppe D2. In Gibraltar, das die Gruppe damit für sich entschied, holten die Kicker aus dem Fürstentum ein 1:1. Noah Frick erzielte kurz vor der Pause den Ausgleich. (ram/sda)