In Madrid steigt heute Teil 1 der Neuauflage des Champions-League-Finals von 2018 zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool. Es ist das erste Mal, dass die beiden europäischen Schwergewichte seit dem denkwürdigen Final vor knapp drei Jahren aufeinandertreffen.
Und Liverpool sinnt nach der unglücklichen 1:3-Niederlage in Kiew auf Wiedergutmachung: «Das war ein harter Abend für uns», sagte Trainer Jürgen Klopp unmittelbar nach der Auslosung der Affiche im März. «Es ist also cool für uns, dass wir die Gelegenheit haben, wieder gegen sie zu spielen.»
Besonders siegeshungrig ist Mohamed Salah: Der Ex-Basler war im Final 2018 nach nur einer halben Stunde ausgewechselt worden, weil er sich bei einem Zweikampf mit Reals Captain Sergio Ramos verletzt hatte. Obendrein traf Ramos mit seinem Ellbogen später auch noch Loris Karius am Kopf.
Dem deutschen Goalie unterliefen anschliessend zwei schwere Patzer, die zu Gegentoren führten. «Sagen wir einfach, ich habe eine besondere Motivation, die Partie zu gewinnen und die Halbfinals zu erreichen», kommentierte Salah vor dem Hinspiel am Dienstagabend in Madrid.
Obwohl sechs Mitglieder aus der damaligen Liverpooler Startelf auch heute Abend von Beginn an erwartet werden, sei sein Team in Madrid «nicht auf Revanche-Tour», betonte Klopp. «Es war für uns ein merkwürdiges Spiel. Aber das ist lange her. Ich kann das Gefühl, den Ärger von damals nicht zurückholen, ich werde es nicht mal versuchen. Wir wollen einfach zeigen, wie gut wir als Team sind.»
Und auch über Ramos denkt er inzwischen anders: «Eine Woche und einen Monat nach dem Final hätte ich auf die Frage, ob ich Sergio Ramos zu meinem 60. Geburtstag einladen würde, mit ‹Nein› geantwortet», erklärte Klopp, der im Juni 54 wird. «Inzwischen würde ich wieder darüber nachdenken. Auch wenn ich gar nicht mochte, was er damals gemacht hat.»
🗣 "If somebody asked me if I would invite Sergio Ramos to my 60th birthday I would've said no, meanwhile I would think about it again."
— Football Daily (@footballdaily) April 6, 2021
Jurgen Klopp admits he has let go of any anger he had against Sergio Ramos after the 2018 Champions League final pic.twitter.com/kTKqEI605a
Zuversichtlich stimmt die Engländer, dass sich die Personalsituation entspannt hat. Obwohl Klopp in dieser Saison nicht mehr mit Einsätzen der Innenverteidiger Virgil van Dijk, Joe Gomez und Joel Matip rechnet, hat sich die Abwehr endlich stabilisiert. Die «Not-Viererkette» mit Trent Alexander-Arnold, Nathaniel Phillips, Winter-Neuzugang Ozan Kabak und Andy Robertson hat sich eingespielt und im defensiven Mittelfeld sorgt Fabinho wieder für die nötige Stabilität. (pre/sda)