Robert Lewandowski ist weiter drauf und dran, den uralten Torrekord in der Bundesliga zu brechen. Dieser gehört noch immer Gerd Müller, der in der Saison 1971/72 exakt 40 Tore schoss. Wie der polnische Weltfussballer aus dem Jahr 2020 trug auch der «Bomber der Nation» das Trikot der Bayern.
Lewandowski sorgte am Samstag mit seinem Hattrick erneut fast im Alleingang für den 4:0-Sieg gegen Stuttgart. Besonders macht diesen «perfekten» Hattrick, dass ihm je ein Tor mit dem rechten Fuss, dem linken Fuss und per Kopf gelang. Es war bereits sein neuntes Spiel der Saison, in dem er mehrfach traf.
Dabei fing das Spiel gegen Stuttgart für den Tabellenführer überhaupt nicht gut an. Bereits nach 12 Minuten fliegt Verteidiger Alphonso Davies vom Platz. Nach seinem Foul gegen Wataru Endu sieht sich Schiedsrichter Schlager den Videobeweis an und entscheidet auf Rot. Spannung lag allerdings nur kurz in der Luft: Denn 11 Minuten später stand es schon 3:0 für die Bayern. Mit dem 4:0 sorgte Lewandowski bereits in der 39. Minute für den Endstand.
Der 32-jährige Toptorjäger liegt nun bei 35 Toren (6 Elfmeter) in 26 Spielen und hat damit bereits seinen persönlichen Torrekord aus der letzten Saison geknackt. Statistisch trifft «Lewy» in dieser Saison alle 60 Bundesliga-Minuten. Bei seiner aktuellen Quote von 1,4 Toren pro Partie würde der Ausnahmestürmer hochgerechnet am Saisonende gar auf 47 Treffer kommen. Damit würde er die lange für unantastbar gehaltene Marke von Müller, der damals alle 40 Tore aus dem Spiel erzielt hatte, geradezu pulverisieren.
Wann Müllers Marke fallen könnte, hat die «Bild»-Zeitung berechnet und ging dabei etwas vorsichtiger vor. Das Resultat: Wenn Lewandowski gegen die letzten acht Gegner in dieser Saison so trifft wie in seiner bisherigen Karriere im Schnitt, wird er am 33. Spieltag in Freiburg den Rekord einstellen und beim Saisonfinale gegen Augsburg eine neue Bestmarke (42 Tore) aufstellen.
«Das ist absoluter Wahnsinn», schwärmte Sky-Experte Dietmar Hamann am Samstag vom amtierenden Weltfussballer: «So, wie er im Moment trifft, hat er möglicherweise nach 30 Spieltagen den Rekord von Gerd Müller schon geknackt. In der Form, in der er aktuell ist, gibt es keinen Besseren. Was er im Moment leistet, ist einfach sagenhaft.»
Und es sind noch acht Spieltage! #FCBVfB #Lewandowski pic.twitter.com/VJHOWwWWTf
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Auch der VfB Stuttgart musste die Qualitäten des Polen neidlos anerkennen. Auf die Frage, wie er die Leistung von Lewandowski in den ersten 45 Minuten beurteile, antwortete Vorstandsvorsitzender Thomas Hitzlsperger: «Irgendwas über Weltklasse. Die Chancen, die er nutzt, wie er sich bewegt – besser geht es einfach nicht.»
Gut möglich, dass Lewandowski auch den All-Time-Torrekord von Gerd Müller knacken wird. Mit 271 Treffern (33 Penaltys) in 344 Bundesliga-Spielen hat er Klaus Fischer endgültig hinter sich gelassen und reiht sich hinter dem «Bomber» (365 Treffer / 50 Elfmeter) auf dem zweiten Platz der ewigen Torjägerliste ein.
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Bezogen auf seinen Minutenschnitt ist Lewandowski bereits besser als Müller: Der Pole konnte in der Bundesliga im Schnitt alle 103 Minuten jubeln, Müller «nur» alle 105. Mindestens drei weitere Jahre müsste er in der Bundesliga so weitertreffen wie bislang, um sich den ewigen Müller-Rekord zu holen.