>> Hier sehen Sie, welcher Trainer und welcher Captain wem seine Stimme gab!
Cristiano Ronaldo ist ein würdiger Weltfussballer 2014 – keine Frage. Was der Portugiese immer leistet, ist schlicht genial. Wie viel dieser dritte Titel ihm bedeutet, zeigt er ganz am Ende seiner Rede mit dem Urschrei. Er sei auch froh, dass sein Sohn langsam begreife, warum er da auf der Bühne stehe und hätte nach eigenen Aussagen «nicht gedacht, dass ich diesen kleinen Ball noch einmal gewinnen würde».
Jetzt aber bläst der Portugiese zum Angriff: «Vielleicht hole ich Messi noch ein. Ich habe gesagt, ich will als Bester der Geschichte des Fussballs eingehen.»
Weltfussballer wird also kein #Neuer. #BallonDOr2014
— Felix Unholz (@FelixUnholz) 12. Januar 2015
Von solchen Worten ist Manuel Neuer weit entfernt. Er sagt: «Ich verlasse dieses Haus mit einem Grinsen. Es ist ein gewonnener Tag für mich. Das ganze Jahr 2014 war einfach unglaublich für mich, wir haben so viele Erfolge feiern dürfen. Es wird für immer in Erinnerung bleiben.» Und auf die Frage, ob ihn dieser dritte Platz wurmt, gibt er die einzig richtige Antwort: «Ich bin Mannschafts-Spieler und wir sind Weltmeister geworden.» Dabei bedankte sich Neuer auch kurz nach der Wahl bei den Fans für die Stimmen und gratulierte (erst zwar dem falschen, aber immerhin) Ronaldo zum Sieg.
Danke allen, die für mich gevotet haben und Glückwunsch zum Sieg, @Cristiano. #FIFABallondOr #neuer4ballondor #NeuerForBallonDor
— Manuel Neuer (@Manuel_Neuer) 12. Januar 2015
Insbesondere aus Deutschland hört sich der Tenor genauso an. Man hatte zwar gehofft, dass es endlich mal ein Torhüter und nach Lothar Matthäus 1991 auch wieder einmal ein Deutscher ganz an die Spitze schafft, aber der Weltmeistertitel tröstet.
Und wenn du nach Hause kommst, bist du nicht Weltfußballer, sondern @Manuel_Neuer: Weltmeister, Welttorhüter und Weltfußballer der Herzen!
— Hans Sarpei (@HansSarpei) 12. Januar 2015
Ronaldo oder Messi? Egal. Weltmeister ist Neuer! #balllondOr #FCBayern
— Karl Hofstätter (@KHofsttter) 12. Januar 2015
Ein #Ballon platzt oder ihm geht die Luft aus... Ein #Weltmeister bleibt ein #Weltmeister! #Neuer Nr.1! #BallondOr
— MaWi (@Ma80Wi) 12. Januar 2015
Auch Toni Kroos sagt, was wohl viele denken: «Manu war mit Abstand der beste Torhüter, Cristiano der beste Feldspieler. Zwischen diesen beiden musste man sich entscheiden.» Auch Ottmar Hitzfeld sieht den Grund, warum Neuer leer ausging insbesondere in dessen Position: «Stürmer sind immer spektakulärer als der Mann, der im Kasten steht. Offensive Spieler haben da einen Vorteil. Vielleicht ist die Zeit noch nicht reif, dass ein Torhüter zum besten Spieler der Welt auserkoren wird.»
Franz Beckenbauer fasst dies noch kürzer zusammen: «Die Leute wollen Tore sehen und nicht die Menschen, die Tore verhindern.» Allerdings nörgelt der Kaiser auch noch ein bisschen offener an der Wahl herum: «Ich empfinde es als ungerecht. Letztes Jahr hat Franck Ribéry alles gewonnen und Ronaldo nichts. Trotzdem ist Ronaldo Weltfussballer geworden. Scheinbar zählen bei dieser Wahl die Erfolge nicht, sondern die persönliche Erscheinung.»
Vorbei ist das Thema Weltfussballer des Jahres für Manuel Neuer aber noch nicht. Teamkollege Philipp Lahm ist überzeugt: «Er kann in den nächsten Jahren immer Welttorhüter werden.»
mit Material von Spiegel.de.