Sport
Fussball

VAR: Kommt in der Premier League die Coaches Challenge?

epaselect epa07766122 Referee Mike Dean (2-R) checks a decision from VAR during the English Premier League soccer match between West Ham and Manchester City at the London Stadium, London, Britain, 10  ...
Der berüchtigte Griff ans Headset: In England ist man nicht zufrieden mit dem VAR.Bild: EPA

Revolutioniert England den VAR mit der Coaches Challenge? Die Premier League ist dagegen

05.11.2019, 15:0105.11.2019, 15:39
Mehr «Sport»

Die Klubs der englischen Premier League sind nicht zufrieden damit, wie der VAR bislang eingesetzt wurde. «Bei den Schwarz-Weiss-Entscheidungen wie Offside oder der Torlinientechnologie funktioniert alles relativ gut», meint Chelsea-Trainer Frank Lampard.

«Das Problem seien subjektive Entscheidungen. Wir müssen wirklich klar definieren, was ein ‹offensichtlicher Fehlentscheid› ist», sagt Lampard. «Letztes Wochenende hat es einige nicht offensichtliche Fehlentscheide gegeben, die korrigiert wurden und andere, die nicht korrigiert wurden.»

Deshalb schwebt jetzt eine für den Fussball revolutionäre Idee im Raum: Die Coaches Challenge. Wie der «Telegraph» berichtet, soll es Klubbosse geben, die sich beim Ligameeting nächste Woche dafür aussprechen wollen.

Dem Vorschlag nach soll jeder Trainer drei Mal pro Spiel die Chance erhalten, einen Pfiff des Schiedsrichter anzufechten. Die Liga ist allerdings strikt gegen diese Änderung. Sie befürchtet unnötige Zeitverzögerungen und dass Trainer die Challenges taktisch einsetzen, um den Spielfluss in der Schlussphase zu unterbrechen.

Coaches Challenge im Fussball – eine gute Idee?

Dennoch soll beim Meeting diskutiert werden, wie der Video Assistant Referee in Zukunft eingesetzt wird. Es gebe sogar Klubverantwortliche, welche die sofortige Einstellung des VAR fordern. Zumindest bis die bisherigen Kinderkrankheiten aus dem Weg geräumt sind. Die Begründung: «Es funktioniert bei Abseits, aber sonst überhaupt nicht.» Die Liga erwartet allerdings keine entsprechende Abstimmung.

Dean Smith, Trainer von Aston Villa, hält eine zwischenzeitliche Abschaffung des VAR nicht für realistisch: «Man kann ihn nicht einfach streichen. Er wird mittlerweile in 28 Ländern genutzt. Man musste mit Startproblemen rechnen und wir haben sie auch.»

Die Liga-Verantwortlichen dagegen wollen die Nutzung der VAR-Monitore am Spielfeldrand und andere Richtlinien besprechen. Bislang waren die Schiedsrichter dazu angehalten, bei den meisten Entscheidungen auf das Urteil des Videoassistenten im VAR-Raum zu vertrauen und die Bildschirme an der Seitenlinie möglichst ungenutzt zu lassen, um die Verzögerungen klein zu halten.

epa07954112 Referee Tobias Stieler (C) checks the VAR video review during the German Bundesliga soccer match between VfL Wolfsburg and FC Augsburg in Wolfsburg, Germany, 27 October 2019. EPA/FRIEDEMAN ...
In der Bundesliga rege genutzt: die Bildschirme am Spielfeldrand.Bild: EPA

Ein Umstand, den Lampard kritisiert: «Die Bildschirme wurden nicht ‹möglichst wenig› sondern gar nie genutzt. Das sollte man wohl anschauen und anpassen.»

Jürgen Klopp dagegen bleibt optimistisch. «In Deutschland war es lange auch schwierig. Aber es ist besser geworden, seit sie einige Dinge angepasst haben», sagt der Liverpool-Coach. Er glaube, dass im Moment die Entscheidungen der Schiedsrichter noch mehr diskutiert werden als vorher, fährt Klopp fort: «Und genau das muss man wieder ändern. Wenn wir irgendwie helfen können, werden wir das versuchen.» (abu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die merkwürdigsten Fussballstadien der Welt
1 / 31
Merkwürdige und wunderbare Fussballstadien auf dieser Welt
Städtisches Stadion, Gytheio: Wenn das Spiel langweilig ist, lockt ein kurzer Schwumm im griechischen Meer.
quelle: instagram/stadiums.football
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Schiedsrichter testen Videoassistenten VAR in der Praxis
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Ketchum
05.11.2019 15:14registriert August 2015
Zum Abschluss das Wort zum Sonntag: Klopp ist ja der erste, der über Schiedsrichterentscheidungen redet, wenn sie ihm nicht passen
343
Melden
Zum Kommentar
10
Für Gretzkys Abschied wird sogar die kanadische Nationalhymne umgetextet
18. April 1999: Wayne Gretzky bestreitet in New Yorks Madison Square Garden sein letztes NHL-Spiel. Er kann die Tränen nicht zurückhalten. Dabei hatte Gretzky verlangt, sein Abschied solle eine Party sein und keine Beerdigung.

Es war damals die Zeit der grossen Abschiede: Basketballer Michael Jordan hatte den Anfang gemacht. Quarterback John Elway folgte eine Woche nach Wayne Gretzky und Jürgen Klinsmann eine Woche nach Elway.

Zur Story