Sport
Fussball

Der Punkteschnitt von Liverpool ist mit Klopp schlechter als mit Rodgers

Wütend: Jürgen Klopp hat bei Liverpool nicht wie gewünscht eingeschlagen.
Wütend: Jürgen Klopp hat bei Liverpool nicht wie gewünscht eingeschlagen.
Bild: Carl Recine/REUTERS

Klopp schlechter als Rodgers – «The Normal One» versinkt im Mittelmass

Der Hype war riesig als Jürgen Klopp beim FC Liverpool vorgestellt wurde. Neun Spiele später ist seine Bilanz ernüchternd. Zumindest in der Premier League.
22.12.2015, 11:1222.12.2015, 16:20
Oliver Linow
Oliver Linow
Folge mir
Mehr «Sport»

Die Fans sammelten Geld, um die Abfindung für Brendan Rodgers zu bezahlen und forderten lautstark Jürgen Klopp als neuen Trainer. Als der Deutsche endlich seinen Vertrag beim FC Liverpool unterschrieb, war der Optimismus grenzenlos. Für die «Reds» schien nun plötzlich wieder alles möglich, die Fans liebäugelten sogar mit dem Meistertitel.

Doch nach den Klopps ersten neun Premier-League-Spielen folgt die Ernüchterung. Liverpool hat unter Klopp erst zwölf Punkte geholt und liegt nur auf Rang 9, gerade einmal einen Platz besser klassiert als bei Rodgers' Entlassung. Der Abstand auf die Spitze hat sich mehr als verdoppelt. Und seit nunmehr drei spielen wartet Liverpool in der Liga auf einen Sieg.

Zuletzt wurde der Traditionsverein beim 0:3 gegen Watford regelrecht vorgeführt. «Es ist egal, was ich sage. Dadurch wird es nicht besser», gab Jürgen Klopp anschliessend zu Protokoll. «Das war hoffentlich der enttäuschendste Moment meiner Zeit in Liverpool.»

Die «Reds» wurden von Watford mit Almen Abdi vorgeführt.
Die «Reds» wurden von Watford mit Almen Abdi vorgeführt.
Bild: Matt Dunham/AP/KEYSTONE

«The Normal One» ist zur Zeit also tatsächlich höchstens Durchschnitt. Er gewann zwar gegen Chelsea und Manchester City, verlor aber gegen Leichtgewichte wie Crystal Palace, Newcastle oder eben Watford. Seitdem der Deutsche das Zepter übernommen hat, holte Liverpool in der Liga nur gerade 1,33 Punkte pro Spiel. Unter seinem Vorgänger Rodgers waren es leicht mehr gewesen (1,5 Punkte). Sogar Joe Zinnbauer hat bisher mit dem FC St. Gallen besser abgeschnitten (1,6 Punkte).

Andere Trainer und ihr jeweiliger Punkeschnitt

Bild

Grosser Zuwachs scheint nicht in Aussicht. In den nächsten fünf Spielen gastieren Leicester, Arsenal und Manchester United an der Anfield Road. Hinzu kommen die Auswärtsspiele bei Sunderland und West Ham. Immerhin auf der europäischen Bühne und im Cup läuft es einigermassen. In der Europa League steht Liverpool in den Sechzehntelfinals und trifft dort auf den FC Augsburg mit Marvin Hitz. Im Halbfinal des League Cups müssen die «Reds» gegen Stoke und Xherdan Shaqiri ran. Im FA Cup musste man noch nicht antreten.

Emre Can ist nach wie vor von seinem Trainer überzeugt.
Emre Can ist nach wie vor von seinem Trainer überzeugt.
Bild: Phil Noble/REUTERS

Selbst bei den Spielern sinkt die Zuversicht in dieser Saison noch ganz oben mitspielen zu können. So erklärte etwa Emre Can nach dem letzten Spiel gegenüber Bild.de: «Unser Ziel vor dem Spiel gegen Watford war die Qualifikation für die Champions League. Aber jetzt sollten wir uns erst mal stabilisieren.» Trotzdem ist der Deutsche Internationale nach wie vor von seinem Trainer überzeugt: «Er bringt uns Pressing und Gegenpressing bei – wie in Dortmund. Dieser Fussball liegt uns als Mannschaft, die Gegner tun sich sehr schwer mit uns.» Vielleicht ist momentan Klopps Einfluss auf die taktische Ausrichtung seiner Mannschaft aber auch wichtiger als der Punkteschnitt.

Rückblick: Das war Klopps schwarz-gelbe Liebesgeschichte

1 / 17
Rückblick: Das war Klopps schwarz-gelbe Liebesgeschichte
Riesenüberraschung in der Bundesliga: Die grosse Liebesgeschichte zwischen Borussia Dortmund und Trainer Jürgen Klopp ist vorbei. Im Sommer wird der Coach den BVB verlassen. Der Vertrag wird aufgelöst. Wir blicken auf eine aussergewöhnliche Zusammenarbeit zurück.
quelle: bongarts / christof koepsel
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Typu
22.12.2015 11:45registriert Oktober 2015
Noch etwas früh für eine sinvolles fazit. Neues lebensumfeld. Kollegen. Liga. Spieler. Medien. Etc. ist sicher anspruchsvoller job. Ich denke das kommt schon gut. Traue dem klopp das zu.
394
Melden
Zum Kommentar
8
Was du schon immer sehen wolltest: Ein Gespräch zwischen Eismeister Zaugg und Marc Lüthi

In der Playoff-Zeit, da widmet sich selbst das öffentlich-rechtliche Fernsehen in der Schweiz wieder dem Eishockey. Zumindest teilweise. Live-Spiele gibt es beim SRF keine mehr zu sehen, echte Zusammenfassungen auch nicht. Aber gestern hat «10 vor 10» dafür watson-Eismeister Klaus Zaugg porträtiert.

Zur Story