Gerard Piqué und Sergio Ramos: Der nächste Knatsch ist vorprogrammiert. Bild: Emilio Morenatti/AP/KEYSTONE
Er hat es schon wieder getan: Gerard Piqué stichelt auf Twitter gegen Real Madrid. Während Sergio Ramos schon nach der Partie damit konfrontiert wird, dürfen wir uns auf einen sehr heissen Clàsico am Wochenende freuen.
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Real Madrid steht im Halbfinal der Champions League. Auch wenn das total verdient war gestern, haftet dem Sieg ein bitterer Beigeschmack an. Das wohl entscheidende 2:2 in der Verlängerung erzielte Cristiano Ronaldo nämlich aus ziemlich deutlicher Offside-Position:
Das 2:2 von Ronaldo. Video: streamable
Kein Wunder, fallen nach so einem Treffer die Reaktionen heftig aus. So fordert auch unser Kollege Etienne Wuillemin in seiner herrlichen Wutrede ultimativ den Videobeweis. Weniger – oder gar keine Worte – braucht Barcelonas Gerard Piqué um die Szene zu kommentieren. Er, der sich in den letzten Jahren zum unkontrollierbaren Social-Media-Sprachrohr Barcelonas hinaufgearbeitet hat, twittert nach dem Treffer schlicht:
Der Tweet lässt Barça-Fans jubeln, Real-Aficionados schäumen. Diese kontern natürlich – und verständlicherweise – mit Hinweisen auf das Achtelfinal-Rückspiel Barcelonas gegen den PSG. Sieben heikle Entscheide gab es dabei für die Katalanen.
Reals Sergio Ramos wird kurz nach der Partie mit Piqués Tweet konfrontiert. Auch er weist souverän auf jenes Spiel hin: «Das ist ja nichts Neues. Er soll doch bitte zurück an das PSG-Spiel denken und sich überlegen, ob er da von den Schiedsrichtern das Gleiche hält.» Zudem habe Real seine Aufgabe gelöst und Ramos sei gespannt, ob Barcelona nun nachziehen könne.
Sergio Ramos kontert den Tweet von Gerard Piqué cool. Video: YouTube/Futbol Mundial 7i
Nun, die Fehde zwischen Piqué und Real Madrid hat schon fast Tradition. Zuletzt enervierte sich der Verteidiger im Februar, als Real ein 0:2 gegen Villarreal in ein 3:2 drehte. Allerdings fiel ein Treffer nach einem Handspiel, einer nach einer Offsideposition. Piqués Kommentar damals:
Es war eine Zusammenfassung der Saison. Aus Piqués Sicht wurde Barcelona vier Punkten beraubt, Real wurden deren vier geschenkt:
Schon im Januar – gleich nach dem erwähnten Spiel Barcelonas gegen Villarreal – flippte Piqué aus und schimpfte beim Verlassen des Platzes hinauf zur VIP-Loge, wo Liga-Präsident Javier Tebas sass.
Piqués Ausraster gegen Liga-Präsident Javier Tebas. Video: YouTube/Yeisson Mesa
Und wer erinnert sich nicht an den schadenfreudigen Tweet Piqués, als Real Madrid sich mit dem Einsatz des nicht spielberechtigten Denis Cheryshev im Dezember 2015 blamierte?
Neben all den Twitter-Sticheleien nahm Piqué beispielsweise auch Cristiano Ronaldo an der Meisterfeier 2016 auf den Arm:
Piqué verhöhnt Ronaldo mit dem «Calma»-Jubel. Video: streamable
Die Retourkutsche erfolgte damals nur zwei Wochen später, als Real die Champions League gewann. Die Fans skandierten damals: «Piqué, du Scheisskerl, salutiere dem Champion!».
Keine Frage: Piqué und Real Madrid werden nie mehr Freunde. Auch die erfolgreiche Zukunft des spanischen Nationalteams wurde aufgrund der ewigen Sticheleien schon in Frage gestellt.
Da haben sie sich (manchmal ein bisschen) gern: Sergio Ramos und Gerard Piqué in der Nationalmannschaft Spaniens. Bild: Manu Fernandez/AP/KEYSTONE
Auf jeden Fall zeichnet sich sehr bald ein neuer Höhepunkt des ewigen Streits an. Gut möglich, dass Real-Fans (und -Spieler?) schon heute Abend nach Barcelonas Rückspiel gegen Juventus (0:3) zurückschiessen.
Garantiert wird es zudem spätestens am Sonntag um 20.45 Uhr (im watson-Liveticker) im Bernabeu zum nächsten Kapitel kommen. Dann muss Barcelona in der 33. Runde den letzten Strohhalm ergreifen und den Clàsico gewinnen, um sich bei aktuell sechs Verlustpunkten Rückstand noch Chancen auf den Meistertitel ausrechnen zu können.