Längst ist es mehr als ein gewöhnliches Gerücht: FCL-Trainer Fabio Celestini könnte in der nächsten Saison beim FC Basel an der Seitenlinie stehen. Der 45-jährige Lausanner zählt erneut zu den absoluten Wunschkandidaten von FCB-Präsident Bernhard Burgener. Selbst David Degen, der mit Burgener juristisch um die Führung beim 20-fachen Schweizer Meister streitet, liebt den Offensivfussball à la Celestini.
Beim FC Luzern hat man Wind davon bekommen, dass der nach wie vor grosse FC Basel wieder die Fühler nach seinem Trainer ausgestreckt hat. Am Dienstag war die Aufregung gross, nur weil Celestini nicht selber mit der Mannschaft trainiert hatte. Die Geschichte entpuppte sich als Sturm im Wasserglas: der Coach war bei der Übungseinheit der Assistenten anwesend und führte Einzelgespräche mit Spielern.
Das wäre auch nicht gerade die feine Art gewesen, wenn er gleichentags mit Basel verhandelt hätte, während beim FCB der frühere FCL-Assistenzcoach Patrick Rahmen anstelle des freigestellten Ciriaco Sforza übernommen hatte. Allerdings ist Rahmen vorerst nur bis Sommer Interimstrainer bei Basel. Celestini könnte sein Nachfolger werden.
Schon im vergangenen Sommer war Celestini für die Nachfolge von Marcel Koller im Gespräch. Der Vertrag war bereits unterschriftsreif, einzig FCB-Präsident Burgener machte den letzten Schritt mit dem FCL nicht. Damals hatte Celestini einen gültigen Einjahresvertrag in Luzern, in diesem Sommer ist es sogar ein Zweijahreskontrakt bis zum 30. Juni 2023. Bedeutet: Die Ablösesumme für den FCL-Coach wäre noch höher.
Doch warum sollte sich Celestini den unruhigen und in Machtkämpfe zerstrittenen FCB überhaupt antun? Rein sportlich gesehen haben die Bebbi immer noch eine Mannschaft, die mit einem cleveren Coach Meister YB Paroli bieten könnte. Im Erfolgsfall ist Basel für den internationalen Fussball ein deutlich besseres Sprungbrett als Luzern. Eher untergeordnetes Gewicht dürfte der finanzielle Aspekt für Celestini haben. Er ist vor allem interessiert, sportlich maximalen Erfolg zu haben.
Den hat er beim derzeit achtplatzierten FCL in seiner zweiten Saison noch nicht errungen. Obwohl seine Mannschaft offensiv spielt und hinter Leader YB bislang die zweitmeisten Tore geschossen hat, verunmöglicht sich das Team eine bessere Platzierung regelmässig mit leichtsinnigen Abwehrfehlern. Die Innerschweizer haben nur drei Punkte Vorsprung auf Vaduz (9.), das den Barrage-Platz belegt.
Wie der Tabellenfünfte FCB unter Sforza hat Luzern unter Celestini nach 27 Runden bereits elf Niederlagen kassiert. Am Samstag (20.30 Uhr) steigt in der Swissporarena das vierte Duell der beiden Teams. Der sonst erfolglose Sforza hatte gegen seinen Ex-Verein Luzern alle drei bisherigen Saisonspiele gewonnen.
Nous sommes en 2021 et Vaduz est la 2ème meilleure équipe de football d'un pays dont elle ne fait pas partie alors que Bâle est la pire. Kamoulox. pic.twitter.com/uxAalP9Bt4
— Bast (@Bast1988) April 5, 2021
Gelingt Fabio Celestini mit dem FCL zum Start ins letzte Viertel der Spielzeit der erste Saisonsieg über den FCB? Patrick Rahmen wird etwas dagegen haben. Der Ur-Basler steht endlich im dritten Anlauf erstmals als FCB-Coach an der Seitenlinie. Seine Ambitionen sind, den Job über die Saison hinaus zu behalten. Falls ihm denn Celestini nicht schon einen Schritt voraus ist.