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Um Licht ins Dunkle des oft verworrenen Transfergeschäfts zu bringen, hat die FIFA neue Richtlinien durchgesetzt. Demnach müssen die nationalen Verbände veröffentlichen, wie viel Geld bei Transfers an Berater fliessen.
Das Dokument, welches in schönstem Beamtendeutsch «Vergütungen Klubs an Spielervermittler (01.04.2015 – 31.03.2016) gemäss Art. 10 Abs. 2 lit. b SFV-Reglement zur Arbeit mit Vermittlern» heisst, ist auf der Website des Schweizerischen Fussball-Verbands abrufbar.
Die Summe, welche Berater insgesamt einsteckten, beträgt 4'446'382 Franken Den Löwenanteil machen zwar die Klubs der Super League aus. Doch schon auf Platz 5 folgt der FC Wil aus der Challenge League, wo türkische Investoren eine neue Mannschaft zusammengekauft haben. Mehr als 200'000 Franken flossen dabei an Berater.
Basel-Sportchef Georg Heitz sagt im Tages-Anzeiger, dass ihn die Spitzenposition seines Klubs nicht überrasche. Der Meister hat schliesslich viele Spieler verpflichtet und mitunter hohe Ablösesummen bezahlt. Aus dieser ergibt sich oft der Betrag, den ein Berater verdient. Manchmal, so Heitz, werde aber auch eine Pauschale vereinbart.
Der FC Basel hat für 15 Transaktionen im Schnitt 133'000 Franken an Berater abgegeben. «Die Summe mag hoch erscheinen», so Heitz, «was auch darin begründet sein kann, dass gewisse Wechsel ablösefrei stattgefunden haben.» In diesem Fall fällt die Provision für den Berater meist höher aus.
Verglichen mit den Top-Ligen sind die Schweizer Werte lächerlich tief. Schalke 04 beispielsweise gab 18.36 Millionen Franken für Spielerberater aus, so viel wie kein anderer Bundesliga-Klub. Noch mehr Kohle liessen Liverpool (19.49 Mio. Fr.) und Manchester United (18.90 Mio. Fr.) in die Taschen der Agenten fliessen.
Ein weiteres Dokument auf der Verbands-Website listet fein säuberlich auf, welcher Berater an welchem Transfer beteiligt war – nicht aber, was er dafür verdient hat. Die meisten Spielerwechsel, zehn an der Zahl, fädelte Milos Malenovic ein, ein ehemaliger Super-League-Stürmer und bisweilen umstrittener Spielerberater.
Nicht jeder Spieleragent ist automatisch ein gemachter Mann, wenn ihm ein Transfer geglückt ist. So erhielt Moussa Meite vom FC Naters 4000 Franken überwiesen, weil Mittelstürmer Nsiala Jordi ins Oberwallis wechselte. Es war der einzige Transfer in der Schweiz, welcher der Berater von Werder Bremens Verteidiger Ulisses Garcia in den letzten zwölf Monaten betreute.