Was ist wirklich passiert in der Nacht auf Sonntag in Essen? Die Antwort kennt nur Breel Embolo. Fragen dazu müssen aber auch alle anderen bei Borussia Mönchengladbach beantworten.
Trainer Marco Rose nahm am Tag vor der Bundesliga-Partie gegen Borussia Dortmund Stellung zum Fall. Er betonte, dass der Schweizer Nationalstürmer in diesem Spiel wieder im Kader stehen werde. Corona-Tests seien negativ verlaufen.
«Das ist ein Thema für Breels Anwälte, um die Dinge sauber zu klären», sagte Rose vor den Medien. «Das ist für uns nicht gut, weil wir uns auf Fussball konzentrieren wollen. Die öffentliche Meinung dazu ist gebildet, das stellen wir fest.»
Ob gerade Embolo alles ausblenden kann, was in den letzten Tagen über ihn berichtet worden ist? Seine Version lautet, dass er nach dem Bundesligaspiel am Samstag in Stuttgart mit einem Freund nach Essen gefahren sei, um dort bei einem weiteren Kumpel Basketball zu schauen.
Die Essener Polizei hingegen berichtet von einer Party mit 23 Leuten und davon, dass bei der Kontrolle der Lokalität eine Person über das Dach in eine andere Wohnung geflohen sei. In dieser habe sich bei der anschliessenden Durchsuchung nur Breel Embolo befunden. Als jüngstes Detail berichtete die «Bild», dass sich der Fussballer in der Badewanne der Wohnung versteckt habe.
Borussen-Mediensprecher Markus Aretz sagte laut «Bild»: «Wir glauben der Polizei in Essen, dass Breel in dieser Wohnung angetroffen wurde. Alles andere sind Vermutungen.»
In Mönchengladbach stehen die Verantwortungsträger weiterhin hinter dem 23-jährigen Basler. «Vertrauen ist ein ganz wichtiger Faktor», betonte Rose. Und er sagte auch: «Ein Vertrauensbruch hätte Auswirkungen auf das Miteinander.»
Von vereinsinternen Konsequenzen ist bislang nichts bekannt, abgesehen von der internen Sperre für die Partie am Dienstag (1:0-Sieg gegen Werder Bremen). Doch der «Kicker» stellt in Frage, ob Embolo nun noch für eine Führungsrolle im Team taugt. «Schon die unstrittigen Fakten legen zumindest nahe, dass Embolo als dritter Kapitän der Borussia nicht weiter tragbar ist», so das Fachblatt. (ram)