Alex Iwobi. In einem Last-Minute-Deal eiste der FC Everton den 23-jährigen Stürmer aus Nigeria für 40 Millionen Euro von Arsenal los. Damit erhöhten die «Toffees» ihre Ausgaben in diesem Sommer auf über 100 Millionen Euro. Allerdings war keiner der anderen sechs Neuzugänge teurer als Iwobi.
Ansonsten ging der D-Day ohne grössere Überraschungen zu Ende. Viele Klubs mussten sich mit 1B-Lösungen zufrieden geben. So auch Tottenham, das gerne Paulo Dybala von Juventus Turin geholt hätte. Doch der 70-Millionen-Euro-Deal platzte, weshalb die «Spurs» auf ein Leihgeschäft von Giovanni Lo Celso mit Betis Sevilla ausweichen mussten.
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— Everton (@Everton) August 8, 2019
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Insgesamt 1,54 Milliarden Euro haben die 20 Premier-League-Klubs für 249 Spieler ausgegeben. Den Rekord aus dem Sommer 2017 hat man damit knapp verpasst. Damals wurden in der teuersten Liga der Welt 1,55 Milliarden Euro in neues Spielermaterial investiert.
Zum Vergleich: Die 18 Bundesligisten kauften bislang «nur» für 671 Millionen Euro ein und gaben so weniger als die Hälfte der Premier-League-Klubs aus. In der Serie A sind es 1,04 Milliarden Euro, in der Primera Division 1,2 Milliarden Euro.
Einmal mehr Manchester City. Lange sah es nicht danach aus, doch dann besserte Pep Guardiola in der Defensive noch einmal nach. Allein für 135 Millionen Euro kamen der Sechser Rodri von Atlético Madrid und Rechtsverteidiger João Cancelo von Juventus Turin.
Neben dem Titelverteidiger haben sechs weitere Klubs die 100-Millionen-Marke geknackt. Darunter auch Leicester City, das dank dem Verkauf von Harry Maguire an Manchester United eine volle Kriegskasse hatte, und Aston Villa, das dank den Aufstiegsprämien und den garantierten TV-Einnahmen für fast 150 Millionen Euro das halbe Kader ausgetauscht hat.
Insgesamt haben 10 der 20 Premier-Klubs in diesem Sommer ihren Transferrekord für einen Spieler gebrochen, darunter auch Arsenal (80 Millionen Euro für Nicolas Pépé) und Tottenham (66 Millionen Euro für Tanguy Ndombele).
Der FC Liverpool. Der Vize-Meister und Champions-League-Sieger verpflichtete mit Sepp van den Berg (17) und Harvey Elliott (16) zwei Talente für die Zukunft und mit Adrian einen Ersatztorhüter. Insgesamt gab man nur 1,9 Millionen Euro aus. «Wir prüften Optionen und trafen Entscheide. Es passierte nichts, weil das Passende nicht dabei war», erklärte Trainer Jürgen Klopp gelassen. Sein Kader hat sich zum Vorjahr somit kaum verändert, nur die Überzähligen Alberto Moreno, Danny Ings und Simon Mignolet verliessen den Klub.
Harry Maguire. Der 26-jährige, englische Nationalspieler wechselte für von 87 Millionen Euro von Leicester City zu Manchester United. Damit ist der Mann, der mit 21 noch in der League One kickte und 2016 als Fan an die EM nach Frankreich reiste, zum teuersten Verteidiger der Welt geworden.
Maguire wirkt zwar etwas ungelenk, aber er ist wie geschaffen für die Premier League. Er ist 1,94 Meter gross und kräftig gebaut. Mit einer Zweikampfquote von fast 73 Prozent gehörte er im letzten Jahr zu den Top 3 in der Liga, in der Luft sind es sogar sensationelle 78 Prozent. ManCity-Trainer Pep Guardiola, der den Innenverteidiger ebenfalls gerne verpflichtet hätte, rechnet, dass ManUnited dank Maguire wieder zu den Titelkandidaten gehört.
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— Harry Maguire (@HarryMaguire93) August 7, 2019
Nicolas Pépé. Zumindest wenn es nach den Usern von BBC geht. Bei einer Abstimmung sprachen sich 21 Prozent für den Neuzugang von Arsenal aus, der für 80 Millionen Euro aus Lille kam und das offensive Mittelfeld bereichern soll. Dahinter folgten Harry Maguire von Manchester United (13 Prozent) und Moise Kean von Everton (10 Prozent).
What will Nicolas Pepe bring to the Arsenal team? 🤔
— Arsenal (@Arsenal) August 4, 2019
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Wilfried Zaha. Der Stürmer von Crystal Palace hätte gerne zum FC Everton gewechselt. 84 Millionen Euro hätten die «Toffees» für den 26-jährigen Ivorer bezahlt, doch Palace forderte 120 Millionen. «Zaha wird damit fertig werden, dass er bei uns bleibt. Er hat einen langfristigen Vertrag, und wenn man einen solchen Vertrag unterschreibt, sollte man ihn respektieren», erklärte Trainer Roy Hodgson.
Zaha sei jedoch «am Boden zerstört», wie der «Telegraph». Aber warum eigentlich? Der einstige ManUnited-Stürmer verlängerte seinen Kontrakt erst im letzten Sommer um fünf Jahre, dafür wurde sein Gehalt auf 8 Millionen Euro pro Jahr angehoben. Doch das nächste Transferfenster öffnet sich bereits Ende Dezember: Gemäss den neusten Gerüchten soll Zaha dann für 88 Millionen Euro zu Chelsea wechseln.
Romelu Lukaku. Der Belgier wechselte am Deadline Day von Manchester United zu Inter Mailand. Über die genaue Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart, weshalb die kolportierten Zahlen variieren. Transfermarkt berichtet von 65 Millionen Euro, englische und italienische Medien glauben an 76 Millionen Euro.
🚨 | BIG ANNOUNCEMENT@RomeluLukaku9 è un giocatore dell'Inter! 🇧🇪⚫🔵
— Inter (@Inter) August 8, 2019
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Egal: Lukaku löste bei Inter nach über 20 Jahren Christian Vieri als teuersten Neuzugang der Klubgeschichte ab. Dieser kostete bei seinem Wechsel von Lazio Rom zu den Nerazzurri 1999 rund 47 Millionen Euro.
Mit seinem Wechsel zu Inter ist Lukaku neu derjenige Stürmer, für den bislang am meisten Geld bezahlt wurde. Insgesamt 206,56 Millionen Euro an Ablöse wurde für den Belgier bei seinen fünf Transfers bezahlt. Damit liegt er knapp vor Kylian Mbappé.
Ja, Albian Ajeti. Der Schweizer Nationalspieler wechselte am letzten Tag des englischen Transferfensters für 10 Millionen Euro vom FC Basel zu West Ham United. Bei den «Hammers» wird er hinter Chicharito und Sebastian Haller, der für 56 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt kam, aber vorerst nur zweite oder dritte Wahl sein.