Der Cup hat für den FC Aarau nicht nur einen sportlichen Wert, sondern auch einen finanziellen Reiz. Im Wettbewerb 2014/15 schaffte es die Mannschaft nach Siegen gegen Taverne, Chiasso und Luzern bis in die Viertelfinals – und traf in der Runde der verbliebenen acht Mannschaften auf den FC Sion.
Am 4. März verlor der FCA im Stade de Tourbillon vor 6800 Zuschauern 1:2. Damit war der Traum vom zweiten Cupsieg der Vereinsgeschichte ausgeträumt. Nun scheint es so, dass die Aarauer nicht nur auf, sondern auch neben dem Spielfeld buchstäblich in die Röhre schauen.
Was ist passiert? Der Schlüssel für die Auszahlung nach dem Spiel zwischen Sion und dem FC Aarau ist klar: Einnahmen minus Ausgaben werden durch zwei geteilt. Jeder Klub erhält also die Hälfte des Gewinns. Die Führungscrew des FC Aarau ging davon aus, dass nach der Abrechnung rund 50'000 Franken in die Kasse fliessen werden.
Weit gefehlt! Bis heute haben die Verantwortlichen des FC Sion nichts bezahlt. Und sie haben nicht vor, etwas zu bezahlen. Die Begründung der Walliser: Es gibt keinen Gewinn. Man habe im Cup-Viertelfinal nichts verdient. Und deshalb gebe es für den FCA nichts zu holen.
Dass sich die Klubverantwortlichen des FC Aarau in diesem Fall verschaukelt fühlen, ist verständlich. Um zu seinem Recht zu kommen, hat der Absteiger den Fall an den Schweizerischen Fussballverband (SFV) übergeben. Der SFV ist der Ausrichter des Cups. Es ist zu hoffen, dass die Verbandsfunktionäre die Beschwerde ernst nehmen, die Abrechnung des Viertelfinals prüfen und gegen Sion entsprechende Massnahmen einleiten. Schliesslich haben die Walliser den Cup gewonnen und verdienen alleine mit der Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League 2,4 Millionen Franken. Da müssten doch 50'000 Fränklein für den FCA drinliegen.