Nach dem klaren 5:0 von Basel gegen Aarau war Breel Donald Embolo ein gefragter Teenager. Doch Interviews durfte er nach seinem erfolgreichen Super-League-Debüt keine geben, man wolle den Jungen beschützen und behutsam aufbauen, hiess es beim FC Basel.
Embolo ist Stürmer, seit einem Monat 17 Jahre alt und seit gestern Torschütze in der Super League. Ganze vier Minuten benötigte der gebürtige Kameruner, der in absehbarer Zeit den Schweizer Pass erhalten soll, um sein erstes Tor im Profifussball zu erzielen. Und das im erst zweiten Kurzeinsatz auf höchster Ebene. Zur Première kam Embolo am Donnerstag im Europa-League-Achtelfinal-Hinspiel gegen Salzburg, als er beim 0:0 kurz vor dem Schlusspfiff eingewechselt wurde.
Aufgewachsen ist Embolo in Kameruns Hauptstadt Yaoundé, wo Armut allgegenwärtig ist. «Ich kenne auch die andere Seite», sagte das Talent deshalb in einem Portrait in der «Basler Zeitung» im letzten Sommer. Als Sechsjähriger kam Embolo in die Schweiz, schloss sich zunächst dem Traditionsclub Nordstern an, ging dann zu den Old Boys. «Dort habe ich Disziplin gelernt.»
Schon seit der U13 schiesst der Grünschnabel für den FC Basel Tore – ausserordentlich viele Tore. «Wie viele es genau waren, weiss ich nicht, ich habe aufgehört zu zählen», sagte Embolo nach der Rückrunde der Saison 2012/13. Schon in der Vorrunde hatte er 24 Tore und 13 Assists auf seinem Konto. Von «weit über 100 Skorerpunkten» in der letzten U16-Saison berichtet der «Blick».
In der Vorbereitung auf die Rückrunde durfte Embolo erstmals mit den Profis ins Trainingslager nach Marbella, und dort überzeugte er Trainer Murat Yakin offensichtlich. Er hält grosse Stücke auf seinen Youngster, sagt: «Er hat eine grosse Zukunft vor sich.»
Auch neben dem Rasen lässt ihn sein Sport nicht los: Embolo absolviert eine Bürolehre beim Nordwestschweizer Fussballverband. Trotz seines jungen Alters ist Embolo bereits zuhause ausgezogen, er lebt in einer Wohnung des FC Basel. «Hier habe ich alles, was ich brauche.» Da er im Wohnheim lebe, könne sich der Verein auch besser um ihn kümmern, findet Embolo, dessen Mutter in Basel lebt, während der Vater in Kamerun daheim ist.
Schritt für Schritt soll Breel Donald Embolo, den Marco Streller als «hochanständiges Kerli mit einem grossen Talent» bezeichnet, Fuss im Profifussball fassen. Der erste Schritt ist seit gestern gemacht.