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Raumschiff gegen Mega-Tempel: Wer gewinnt das Stadion-Duell in Spanien?

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Raumschiff gegen Mega-Tempel: Wer gewinnt das Stadion-Duell in Spanien?

Die Rivalität der beiden grössten spanischen Klubs wird auch in den Architekturbüros weitergeführt. Das Camp Nou von Barcelona soll mit einer grossen Kapazität punkten. Real Madrid bringt sich mit einem futuristisch anmutenden Design ins Rennen.
04.02.2014, 17:2204.02.2014, 17:26
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Jeder der beiden Klubs bezeichnet sich als grösster Fussballverein der Welt. Barcelonas Slogan lautet ja sogar, mehr als ein Klub zu sein. Wir lassen mal die Zahlen sprechen, die im Zusammenhang mit den neuen Stadien herumgereicht werden.

Mehr als ein Klub, mehr als ein Stadion?

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Am Montag haben die Katalanen an einer Pressekonferenz das Projekt «Espai Barça» vorgestellt. Gemäss diesem beginnt der Umbau des Camp Nou im Sommer 2017. Die Kapazität soll 105'053 Zuschauer betragen. Damit wäre der Fussball-Tempel sogar unter den zehn grössten Sport-Stadien der Welt angesiedelt. 2021 soll es gemäss dem Barça-Direktor Jordi Moix einzugsbereit sein.

Die katalanische Vision

Durch Umstellungen und Erweiterungen der Sitzplatzstruktur wird nicht nur die Gesamtkapazität von heute 99'354 auf 105'053 Zuschauer gesteigert, auch die Sicht und der Komfort soll besser werden. An der Pressekonferenz beziffert Barça-Direktor Jordi Maix die Kosten für den Umbau auf 513 Millionen Franken. 

Darin enthalten sind unter anderem auch ein Dach, welches die Zuschauer vor Regen schützt, mehrere Aufzüge sowie eine Parkhaus mit 5000 Plätzen. Die Quadratmeter-Anzahl steigert sich nach den Planungen von 40'000 auf 104'000. Das Projekt untersteht noch einem Referendum, welches am 5. oder 6. April abgehalten wird.

Die Antwort von der Königlichen

Der Erzrivale aus der Hauptstadt stellte sein Projekt bereits letzte Woche vor. Präsident Florentino Perez präsentierte einen Stadion-Entwurf, der 490 Millionen Franken kosten soll. Laut Perez wird der neue Palast dem Verein eine jährliche Umsatzsteigerung von 30 Prozent einbringen. Ein Einkaufszentrum im Innenraum des Stadions soll dabei helfen. Und 90'000 zahlende Zuschauer.  

Die Arena soll komplett überdacht werden, die Fassaden das futuristische Glanzstück des neuen Stadions werden. Auf riesigen Video-Leinwänden könnten die Fans die schönsten Real-Erfolge noch einmal erleben und auch für lukrative Werbung wären die riesigen Videoscreens natürlich hervorragend geeignet. «Wir möchten ein Stadion verwirklichen, das die Stadt Madrid und unsere Geschichte verdient», verkündet Präsident Perez schon jetzt voller Stolz.

So soll die riesige Videowand an der Fassade des neuen Bernabeu einmal aussehen: Hier schiesst Zinedine Zidane das entscheidende Tor im Champions-League-Final 2002 gegen Bayer Levekusen.
So soll die riesige Videowand an der Fassade des neuen Bernabeu einmal aussehen: Hier schiesst Zinedine Zidane das entscheidende Tor im Champions-League-Final 2002 gegen Bayer Levekusen.Bild: facebook/RealMadrid

Ob Real oder Barça in Zukunft das schönere Stadion aufweist, wird man sehen. Bei beiden Projekten sollen übrigens die Bauarbeiten den Spielbetrieb nicht behindern. Vielleicht werden die Stadien auch nur–  wie so oft bei Bauprojekten – Luftschlösser beziehungsweise Luftstadien bleiben. 

Nach Plan wird Reals Superstar Cristiano Ronaldo Ende 2017 im futuristischen Stadion seine Freistösse schiessen können. Für den argentinischen Ausnahmespieler von Barcelona, Lionel Messi, dürfte die Wahrscheinlichkeit für einen Auftritt im umgebauten Nou Camp da leider wesentlich kleiner sein. Er wäre bei der (theoretischen) Stadioneröffnung 2021 34 Jahre alt. 

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