Der Schock über den Tod von Extrembergsteiger Ueli Steck sitzt nach wie vor tief. Der Berner stürzte am Sonntagmorgen im Himalaya über rund 1000 Meter in die Tiefe und konnte nur noch tot geborgen werden. Über den Unfall werden immer mehr Details bekannt.
Er sei wahrscheinlich ausgerutscht, meint Mingma Sherpa, der die Tour mitorganisiert hatte. Am Unglücksort sei es «eisig und felsig». «Das Wetter war gut, die Sonne schien», sagt er gegenüber dem «Tages Anzeiger». «Es ist einfach sehr, sehr traurig. Ueli war ein toller Mensch, immer nett und hilfsbereit. Doch das ist die Natur, das ist der Berg.»
Ueli Steck wollte im Himalaya einen neuen Rekord aufstellen, binnen 48 Stunden ohne Sauerstoff auf den Mount Everest und Lohtse klettern. Der Unfall ereignete sich jedoch während der Vorbereitung auf einem anderen Berg. Dem gegenüberliegenden Nupste.
Der Nuptse sei ein steiler Berg, meint Stecks Bergsteiger-Kollegin Evelyne Binsack gegenüber TeleZüri, «aber für Ueli technisch nicht sehr anspruchsvoll». «Schock und Unglauben» seien ihre ersten Reaktionen auf die Todes-Nachricht gewesen.
Wie konnte es trotz des technisch wenig anspruchsvollen Geländes zum Unfall kommen? Jugend-Freund und Stecks Bergsteiger-Kollege Roger Schäli geht von einem «Unfall mit viel Pech» aus.
Er sagt gegenüber TeleZüri: «Er war auf einer Akklimatisationstour, bei der er auf einem Terrain weit unter seinem Limit kletterte.» Es sei ein Unfall gewesen, wie jedem auf der Strasse passieren könne, wenn er nicht am Limit sei, so Schäli.
Besonders hart dürfte die Nachricht des Todes Stecks Partnerin getroffen haben. «Sie teilten alles miteinander. Er war ihr Lebenspartner, ihr Kletterpartner», erzählt Schäli. Stecks Partnerin wird nun wahrscheinlich nach Nepal reisen, die Beerdigung des Bergsteigers wird im Himalaya stattfinden.
Kinder hatten Steck und seine Frau nicht. In einem erst letzte Woche veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift «Bilanz» sagte Steck: «Eine Familie zu gründen, traue ich mir nicht zu». (cma)