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Eine Szene sorgte für hitzige Diskussionen. SCB-Leitwolf Andrew Ebbett trifft bei nummerischer Unterlegenheit zum 2:0 (12. Minute). Der Puck war unter Lukas Flüelers Schoner verschwunden – und rutscht dann auf einmal doch über die Linie. Nach Video-Konsultation annullieren die Schiedsrichter den Treffer.
Fehlentscheid? Für den ehemaligen Spitzenschiedsrichter Willi Vögtlin ist klar: «Ich hätte den Treffer gegeben.» Aber in diesem Falle können wir ihn nicht ernst nehmen. Der Spielplan- und Cupchef ist ein in der Wolle gefärbter SCB-Wolf im Schafspelz eines unparteiischen Verbandsfunktionärs. Er war einst auch SCB-Manager. Einmal SCB, immer SCB.
Was auf den laufenden Bildern sehen, lässt sich stark vereinfacht so schildern: der heranrauschende Kanadier hatte nicht den Puck getroffen (der ja verdeckt war), sondern die Schoner des Torhüters. Durch den Schlag bekam der Puck erst die Rutschenergie. Der Treffer hätte nur gezählt, wenn zweifelsfrei ersichtlich wäre, dass Andrew Ebbett den Puck getroffen hat.
Der Entschied der Schiedsrichter ist also regeltechnisch richtig. Diskutieren lässt sich allenfalls, ob der Puck tatsächlich wegen des Schlages ins Tor gerutscht ist – oder ob einfach Lukas Flüeler die Scheibe durchrutschen liess. Aber da geht es um eine Interpretation und selbst nach einem dreimonatigen Seminar unter Ausschluss der Öffentlichkeit gäbe es noch keine Einigkeit.
So gesehen ist es ein Glück für die Schiedsrichter, dass dieser annullierte Treffer letztlich keinen Einfluss auf den Ausgang des Spiels hatte – die Polemik wäre wohl heftig und würde bis in den Sommer andauern, wenn der SCB mit einem Tor unterschied verloren und die Titelverteidigung verpasst hätte.
Ganz nebenbei hat die Aberkennung dieses Treffers eine unverhoffte positive Nebenwirkung für den SCB: Wir haben hier wohl den bestmöglichen Tatbeweis, dass es keinen «SCB-Bonus» gibt. Auch in einer so extremen Situation wie in einem alles entscheidenden Playoff-Spiel wird nach Reglement und gegen den SCB und nicht für den SCB und gegen das Reglement entschieden.
Aufregung gab es schliesslich noch einmal 90 Sekunden vor Schluss. Nach der Videokonsultation annullieren die Schiedsrichter das 4:4. Richtiger Entscheid. Auf den Videobildern ist jedoch zweifelsfrei auch zu erkennen, dass ein SCB-Spieler den Puck verbotenerweise mit der Hand aus dem Torraum spediert.
Ganz klar: Penalty! Aber die Schiedsrichter dürfen die Video-Bilder nur einsetzen um zu sehen, ob ein Tor regulär ist oder nicht. Wenn sie «Straftaten» entdecken, die ihnen vorher entgangen sind, dürfen sie diese nicht ahnden. Aufgrund des Videos darf es in keinem Fall eine Strafe geben.
➡️Mit diesem Save rettete Haas dem @scbern_news den Sieg gegen die @zsclions !Alle Tore jetzt auf https://t.co/oRPyXodRvq!#MySportsCH #HomeofSports #NationalLeague #Playoffs2018 pic.twitter.com/stlCe6vZbu
— MySportsCH (@MySports_CH) 5. April 2018
Tobias Wehrli und Andreas Koch haben diese Partie hervorragend geleitet. Sie haben regeltechnisch keinen Fehler gemacht. Ob sie zu streng oder zu nachsichtig gepfiffen haben, ob sie eine klare Linie hatten oder nicht – darüber lässt sich stundenlang streiten.
Aber grundsätzlich gilt: die Schiedsrichterleistungen in dieser Serie waren bisher sehr gut – und zur Kritik einer fehlenden klaren Linie gibt es eine Ergänzung: auch die ZSC Lions und der SCB verlieren an und ab ihre klare spielerische Linie.