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HC Davos: Für Sami Sandell ist die Saison schon vorbei

Sami Sandell, aufgenommen im Training des HC Davos, am Montag, 17. September 2018, in Davos. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Bilder von Sami Sandell gibt's nur aus dem Training: Der Finne kann Davos nicht helfen.Bild: KEYSTONE
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Sandells Saison ist vorbei, doch morgen trifft sich die «Hockey-Berghilfe» in Davos

Nun ist klar: Sami Sandell (31) wird kein Spiel für den HC Davos bestreiten. Der finnische Powerstürmer muss die Saison wegen eines Knorpelschadens im Knie abbrechen. Aber die «Hockey-Berghilfe» wird es schon richten.
05.10.2018, 07:1305.10.2018, 07:48
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Sami Sandell hat es im Training noch einmal probiert. Aber es geht nicht. Eine weitere eingehende Untersuchung hat einen Knorpelschaden im Knie zutage gefördert. HCD-Präsident Gaudenz Domenig bestätigt auf Anfrage: «Ja, es ist so. Wir gehen davon aus, dass er diese Saison wohl nicht mehr spielen kann.»

Der Davoser Trainer Arno Del Curto hatte sich vom schnellen, kräftigen und rauen Powerstürmer (188 cm/94 kg) viel erhofft –immerhin hatte er letzte Saison in der höchsten finnischen Liga in 53 Partien 48 Punkte gebucht und er wäre in der NL mindestens für einen Punkt pro Spiel gut gewesen. Der Finne hätte zudem der jungen Mannschaft zu grösserer offensiver Wasserverdrängung und mehr Respekt verhelfen sollen. Er hat diese Saison noch kein Qualifikationsspiel für den HCD bestritten.

Senn kommt bald zu Einsätzen

Damit ist klar und nun auch intern unbestritten, dass ein neuer ausländischer Stürmer verpflichtet wird. Zurzeit hat der HCD mit Verteidiger Magnus Nygren sowie den Stürmern Perttu Lindgren und Shane Prince nur noch drei einsatzfähige ausländische Feldspieler. Die vierte Ausländerlizenz wird vom «Lottergoalie» Anders Lindbäck beansprucht. Der Schwede gehört nicht einmal zu den statistisch besten 12 Torhütern der Liga.

Sobald ein vierter ausländischer Feldspieler verpflichtet, lizenziert und mit einer Ausrüstung versehen ist, wird Arno Del Curto zumindest in einzelnen Partien in Gottes Namen halt den ungeliebten Gilles Senn (22) ins Tor stellen und mit vier ausländischen Feldspielern nach vorne Dampf machen.

Davos'Goalie Anders Lindbaeck, nach dem Eishockey-Qualifikationsspiel der National League A zwischen dem HC Davos und dem HC Fribourg-Gotteron am Dienstag, 2. Oktober 2018, in der Vaillant Arena  ...
Goalie Lindbäck hat im Luftkurort Davos noch Luft nach oben.Bild: KEYSTONE

Inzwischen ist auch klar, was Del Curto zur panikartigen Verpflichtung von «IKEA-Goalie» Anders Lindbäck veranlasst hat. Intern gilt: Die Mannschaft habe kein Vertrauen mehr zu Gilles Senn und Joren van Pottelberghe gehabt.

Ob das tatsächlich so ist – kurios tönt es allemal – spielt keine Rolle. Wichtig ist: Die Karrieren von Gilles Senn und Joren van Pottelberghe (zurzeit leihweise in Dänemark) in Davos sind beendet. Inzwischen ist die Vertrauensbasis tatsächlich zerstört. Beide werden nächste Saison ihr Glück in Nordamerika suchen – und anschliessend im Unterland. Der HCD braucht also so oder so für die kommende Saison zwei neue Goalies.

Rettung durch die «Hockey-Berghilfe» naht

Gottseidank trifft sich am Samstag der Kristall Club in Davos oben zu einer Zusammenkunft. Am gleichen Tag ist ja auch die HCD-Hauptversammlung im Kongresszentrum. Der 2006 gegründete Kristall Club mit 60 Mitgliedern tut finanziell Gutes für den HC Davos. Was andernorts ein Milliardär, ist beim HCD der Kristall Club.

Der Mitgliederbeitrag beträgt 25'000 Franken im Jahr und der Kristall Club überweist dem HCD jede Saison 1,5 Millionen Franken (60 x 25'000 Franken). Darüber hinaus ist diese Runde aus Personen mit abgeschlossener Vermögensbildung – viele aus der Region Zürich (der HCD wird tatsächlich zu einem schönen Teil mit «Flachlandgeld» alimentiert) – immer wieder bereit, den HC Davos auch über den obligatorischen Jahresbeitrag hinaus finanziell zu unterstützen.

Davos, Eishockey NLA, HC Davos - SC Bern, 27. September 2015, Die Davoser Spieler bedanken sich bei den Fans (Dennis Staiger/EQ Images).
Heute spielt Davos in Lausanne, die nächste Chance auf Heimjubel gibt's am Samstag gegen Biel.Bild: Dennis Staiger

Da nun klar ist, dass es einen neuen Ausländer braucht – und zwar einen guten und die Guten sind teuer – kann Präsident Gaudenz Domenig am Samstag gleich den Antrag um einen kleinen Zustupf stellen. Aus Davos wird gemeldet, es hätten sich sowieso schon besorgte Herren aus dem Kristall Club beim Vorsitzenden gemeldet und gefragt, ob man «etwas tun könne». Die «Hockey-Berghilfe» wird es schon richten.

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hoscheho 2049
05.10.2018 07:31registriert Oktober 2017
Auf letzte Saison hin der verletzungsanfällige Rödin, auf diese Saison hin Sandell mit einer ebenfalls langen Absenzenliste in seiner Karriere.🧐
Glaubs die Hauptanforderung an den Neuen ist einfach, gesund sollte er sein.
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GogoHCD
05.10.2018 10:10registriert Oktober 2018
Wenn man Lindbäck als Lottergoalie bezeichnet sieht man nicht was die HCD Verteidigung alles zulässt! Und dass finde ich von einem "Hockeyexperten" sehr schwach!
Das ist unterste Schublade und hat mit fairem sachlichem Sportjournalismus nichts mehr zu tun!
Bei der Verfassung der HCD Verteidigung würde manch anderer Goalie nicht besser aussehen.
Linbäck ist kein Übergoalie, aber Übergoalies spielen normalerweise auch nicht in der Schweiz!
Genoni ist in der Schweiz wohl die Ausnahme, aber auch mit Genoni würde es nicht besser aussehen in Davos.
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marak
05.10.2018 10:01registriert April 2014
Vielleicht verbringt ja Rick Nash den Winter in Davos ...

Und alles dem Goalie anzuhängen, wie es einige tun, finde ich ein bisschen übertrieben. Immerhin haben sie sechs Punkte trotz Hühnerhaufentendenzen.
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