Gian Kämpf, Geschäftsführer und künftiger Präsident und Mitbesitzer des SC Langenthal spricht Klartext: «Wir stehen für Schauspiele nicht zur Verfügung.» Der Meister der Swiss League tritt nicht zur Ligaqualifikation an. Weil ein Aufstieg nicht möglich ist. Das Kultstadion «Schoren» erfüllt die Anforderungen der höchsten Liga nicht. Die SC Rapperswil-Jona Lakers sind gerettet.
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— SC Langenthal (@seit1946) 5. April 2019
Der frischgebackene Swiss League Schweizermeister SC Langenthal wird die Ligaqualifikation für einen Aufstieg in die National League nicht bestreiten.
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Es ist das glückliche Ende einer spektakulären Saison. Das Publikum wird nicht betrogen. Es sind die Langenthaler, die den Mut haben, hinzustehen und dieser Farce namens Ligaqualifikation ein Ende zu bereiten. Dafür verdienen sie höchstes Lob.
Langenthal wird für diesen Verzicht nicht bestraft. Wer nicht zu einem Spiel antritt (in diesem Falle handelt es sich um eine Serie von mindestens vier Partien) wird dem Einzelrichter zugeführt und mit einer Forfait-Niederlage (0:5) und Busse bestraft.
Liga-Direktor Denis Vaucher schliesst eine Bestrafung und ein Verfahren vor dem Einzelrichter aus. «Langenthal, die Lakers und wir haben uns auf diesen Verzicht geeinigt und es wird kein Verfahren vor dem Einzelrichter und keine Sanktionen geben. Es ist ja auch für keine Partei ein finanzieller Schaden entstanden und es gibt auch kein Problem mit dem TV-Vertrag.»
Man werde in den nächsten Tagen noch formell die Einigung unterzeichnen. Die einzigen Kosten erwachsen aus der Konsumation während den Verhandlungen zwischen den Vertretern der Liga, Langenthals und der Lakers. Der Anstand gebietet es, dass die Liga diese Rechnung bezahlt.
SAVE THE DATE!🏆 Die Meisterfeier 2019 findet am Samstag, 13. April auf dem Wuhrplatz statt. Mehr Infos dazu folgen nächste Woche. #gäubblauiliebi💛💙 #thetimeisnow pic.twitter.com/34KwrThARy
— SC Langenthal (@seit1946) 5. April 2019
Die Spieler sind am Freitagvormittag in Langenthal und in Rapperswil-Jona gleichzeitig informiert worden. Es war nur eine Formsache. Sie hatten in der Sache als Lohnempfänger nichts zu sagen. Für Langenthal sind die ruhmreichen sieben Jahre mit den Titeln von 2012, 2017 und 2019 zu Ende gegangen. Im Herbst kommt es zur Volksabstimmung für die Planungsphase des neuen Stadions.
Mit einem neuen Stadion wird frühestens in sechs bis acht Jahren gerechnet. Es wird wohl länger dauern. Bei diesem neuen Stadion ist es wie beim Ungeheuer von Loch Ness. Alle reden darüber, es taucht regelmässig in den Medien auf, viele glauben daran, andere glauben nicht daran – aber gesehen hat es noch niemand.
Der neue Sportchef Kevin Schläpfer hat murrend Sparvorgaben bekommen. Sozusagen einen «Salary Cap»: ausser Captain Stefan Tschannen darf künftig kein Schweizer Spieler mehr als 100'000 Franken verdienen. Der Vertrag mit Robin Leblanc (36), bester Torschütze der Playoffs (7 Treffer), könnte deshalb nur noch durch eine schmerzhafte Lohnreduktion verlängert werden.
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— SC Langenthal (@seit1946) 3. April 2019
Die Langenthaler setzten auf ihren eigenen Nachwuchs und auf die Spieler, die beim SCB oder in Langnau keine Spielpraxis bekommen. Torhüter Philip Wüthrich, der letztjährige SCB-Elitejunior, ist ein gutes Beispiel für diese Politik. Er steht bei Langenthal als SCB-Leihspieler fix für nächste Saison unter Vertrag. Holt ihn der SCB zurück, muss entweder Pascal Caminada oder Niklas Schlegel nach Langenthal.
Der «Salary Cap» gilt auch für den Trainer. Der grosse Per Hanberg hat vor einiger Zeit eine Offerte bekommen und nicht angenommen. Aber nachgebessert wird diese Offerte nicht.
Sportchef Kevin Schläpfer muss nun zwei neue Ausländer und einen neuen Trainer suchen. An die Bande zu stehen schliesst er unter allen Umständen aus. Und beim Vorschlag, doch Arno Del Curto anzufragen, verwirft der künftige Präsident Gian Kämpf die Hände. Das ist nur konsequent. Schliesslich hat er ja betont: «Wir stehen für Schauspiele nicht zur Verfügung». Aus dem Traum-Führungsduo Kevin Schläpfer/Arno Del Curto wird leider, leider nichts. Ach, wie schade.
Bis ein neues Stadion steht – also auf Jahre hinaus - hat der SC Langenthal keine Aufstiegsambitionen mehr.