Langnaus Sportchef Marco Bayer bestätigt nach der überraschenden 1:3-Startpleite gegen Servette: «Ja, es stimmt, wir haben eine Lebensmittelvergiftung erwischt. Am Mittwoch war das Training bei uns zum Glück freiwillig. Kaum einer hätte trainieren können.» Man habe die «Käfer» bei der Verpflegung nach dem Cupspiel gegen die GCK-Lions am Dienstag erwischt. Die Langnauer hatten 4:0 gewonnen.
Gekocht haben die Zürcher, vermutet wird das Unheil in der Sauce der Fleischkügeli. Nur die drei Mitglieder der Langnauer Cup-Expedition, die sich glutenfrei ernähren, seien nicht betroffen.
Bereits am Mittwoch informierte Marco Bayer die Liga über einen möglichen Antrag einer Spielverschiebung. «Am Donnerstag sind alle zum Training erschienen und wir haben Entwarnung gegeben», sagt Langnaus Sportchef.
Liga-Direktor Denis Vaucher bestätigt den Eingang der Meldung. «Wir hätten im Falle eines Falles spätestens am Freitagvormittag über eine Verschiebung entschieden.» Nur Spielplan-Chef Willy Vögtlin spielt wieder einmal den Ahnungslosen: «Ich weiss von nichts.»
Eine Partie wird dann verschoben, wenn, wie Vaucher erklärt, «eine Mehrzahl der Leistungsträger» betroffen ist. Anders als früher gibt es nicht mehr eine bestimmte Anzahl Spieler, die betroffen sein muss. «Wir entscheiden von Fall zu Fall» sagt der Liga-Direktor. Ob ein Spieler einsatzfähig ist oder nicht, entscheidet der Klub-Arzt und schickt ein entsprechendes Arzt-Zeugnis an den Verband.
Das letzte Mal ist am 25. Januar 2019 eine Partie (La Chaux-de-Fonds gegen die GCK Lions) kurzfristig verschoben worden. Wegen «infektiöser Erkrankung» einiger Spieler bei den GCK Lions.
Die Frage ist natürlich: Hat die dienstägliche Lebensmittel-Vergiftung Langnaus Fehlstart vom Freitag verursacht? Marco Bayer sucht nicht nach Ausreden. «Ich sehe keinen direkten Zusammenhang. Wir hatten genug Chancen, um dieses Spiel zu gewinnen.»
Aber es ist, wie es ist: In der zweiten Hälfte des Spiels haben die Kräfte der Langnauer in ungewohntem Masse nachgelassen. Aus einem 1:0 ist ab der 36. Minute nach und nach ein 1:3 gegen Servette geworden.
Am Dienstag treten die SCL Tigers zur nächsten Partie an. Auf eigenem Eis gegen Gottéron. Dann dürften sie wieder zu hundert Prozent bei Kräften sein.