Er ist eines der vergessenen und verkanntengrossen Talente unseres Hockeys. Philippe Seydoux, einst Junior beim SC Bern, später NHL-Draft (2003 Nr. 100 Ottawa) hatte oft das Pech, zum falschen Zeitpunkt beim falschen Team oder Trainer zu sein und immer wieder haben ihn Verletzungen zurückgeworfen.
Er hat schon für den SCB, Kloten, Gottéron, Biel, Lausanne, Langenthal und letzte Saison für die SCL Tigers verteidigt. Die Langnauer wollten ihn nicht mehr. Obwohl er in 48 Partien immerhin 9 Punkte produziert hatte. Fast schien es, als sei nun die Karriere zu Ende.
Zum Glück nur fast. Philippe Seydoux wird noch mindestens zwei Jahre weiterspielen. Er hat soeben in Kloten einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Ein guter Transfer für den Absteiger.
Philippe Seydoux ist auf und neben dem Eis ein Nonkonformist. Mit dem Hang, die spielerischen Fähigkeiten zu überschätzen und zu grossen Risiken einzugehen, hat er sich gar oft den Zorn des Trainers zugezogen. Aber er ist eben ein kreativer Spieler, ein Künstler und an einem guten Abend ist er ein spektakulärer Offensiv-Verteidiger.
Die Swiss League ist die perfekte Liga für ihn. Für Langenthal hat er vorletzte Saison in 35 Qualifikationspartien sage und schreibe 32 Punkte produziert – eine Saison, die ihm den soeben ausgelaufenen Zweijahresvertrag in Langnau eingetragen hat.
Keine Frage: diese Leistung wird er auch in Kloten abrufen können. Er macht das Powerplay besser und das Offensivspiel unberechenbarer – ein Offensiv-Verteidiger der oberen Hubraumklasse in der zweithöchsten Liga.
Nun sehen wir die Konturen des neuen Teams beim Absteiger. Gelingt es Felix Hollenstein, noch einen guten Torhüter und zwei erstklassige Ausländer zu verpflichten, dann sind die Klotener dazu in der Lage, die Swiss League zu gewinnen und im nächsten Frühjahr um den Aufstieg zuspielen.
Ajoie hat zwar vorerst die Freigabe von Dominic Nyffeler (er ist der Bruder von Lakers-Schlussmann Melvin Nyffeler) abgelehnt, bzw. mit einer sechsstelligen Ablösesumme blockiert. Aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Dominic Nyffeler möchte aus familiären Gründen wieder heim ins Zürichbiet – und wenn er das in Ajoie dem Präsidenten ehrlich und bestimmt erklärt, wird er eine Freigabe erhalten. Aber es braucht das persönliche Gespräch. Sein Agent kann das nicht regeln.