Eine Terminkollision, die dem SCB die Champions Hockey League kosten kann: Vom 13. bis zum 17. Dezember wird der «Channel One Cup» in Russland gespielt. Das nächste Turnier der European Hockey Tour. Neben den «grossen Vier» (Russland, Schweden, Finnland und Tschechien) sind Kanada und Südkorea (an Stelle der Schweiz) eingeladen.
Das bringt den SCB in Not. Für die Kanadier ist das Turnier in Moskau ein weiterer wichtiger Test im Hinblick auf das Olympische Turnier. SCB-Sportchef Alex Chatelain sagt: «Wenn die Kanadier Andrew Ebbett, Maxim Noreau und Mason Raymond aufbieten, dann können wir dagegen nichts tun.»
Die Situation sei auch für die Spieler heikel. «Einerseits bekommen sie eine einmalige Chance, sich für Kanadas Olympiateam zu qualifizieren. Andererseits sind sie loyal zu ihrem Klub, der ja auch ihr Arbeitgeber ist.»
72 Stunden vor einer Partie müssen die Spieler gemäss den Bestimmungen des Internationalen Eishockeyverbandes (IIHF) für Länderspiele freigegeben werden. Kanada spielt seine erste Partie beim «Channel One Cup» am 13. Dezember. Alex Chatelain sagt: «Wir werden das Gespräch suchen. Aber es ist nicht einfach, mit den Kanadiern Ausnahmeregelungen auszuhandeln.» Immerhin steht Mark Arcobello nicht zur Diskussion. Er ist Amerikaner.
Die Chancen der Berner würden im Viertelfinal-Rückspiel gegen eines der besten schwedischen Teams ohne drei Ausländer arg geschmälert. Ersatz zu finden wäre theoretisch möglich. Bis 72 Stunden vor der Partie können Spieler nachnominiert werden, die in dieser Saison in der Liga spielberechtigt sind.
Die Berner könnten beispielsweise mit B-Lizenz Ersatzausländer von einem anderen Team verpflichten. Aber wer kann und will zu diesem Zeitpunkt einen Ausländer ausleihen? Es gilt immer noch eine Regel: die Freundin, die Harley und die ausländischen Spieler sollte man nie ausleihen.
Wenn die Kanadier auf eine Teilnahme der drei SCB-Ausländer am Turnier in Moskau bestehen, müssen die Berner auch in der Meisterschaft mindestens in den Partien gegen Lugano und Ambri ersatzgeschwächt antreten.
Die ZSC Lions haben mehr Glück. Der kanadische Verteidiger Kevin Klein verzichtet auf die Olympia-Teilnahme. ZSC-Sportchef Sven Leuenberger sagt: «Die Kanadier haben ihm gesagt, wenn er einem Aufgebot für das Turnier in Moskau nicht Folge leiste, habe er keine Chance auf einen Platz im Olympia-Team. Da hat er gleich abgesagt.» Kevin Klein wird also den ZSC Lions in den Viertelfinals des europäischen Wettbewerbes zur Verfügung stehen.
Allerdings ist noch nicht sicher, ob Schweden Robert Nilsson für das Turnier in Moskau aufbieten wird. In diesem Falle müssten die Zürcher im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League auf ihn verzichten.