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Vier Mal stand Gottéron bisher im Final und wurde doch nie Meister. Drei Mal während der «russischen Flugjahre» (1992, 1993, 1994) und 2013.
Der Kater nach der Finalparty von 2013 war gross. Gottéron wurde «uncoachbar». Eine überalterte Mannschaft und zu viele Spieler mutierten zu «fetten Katzen». Zu gut bezahlt, zu wenig bissig, zum meisterlichen Mausen zu faul. Auch Trainer Hans Kossmann vermochte sie nicht mehr aus der Komfortzone zu scheuchen und verlor seinen Job.
Nun hat Sportchef Christian Dubé bei Gottéron die Mannschaft umgebaut und dabei wahrlich am grossen Rad gedreht: Mit Kultstürmer Beni Plüss nicht mehr verlängert, Captain Julien Sprunger zu einer Lohnreduktion überredet, zwei hochkarätige neue Ausländer geholt (Cervenka und Ritola), die Lotter-Abwehr mit vier gestandenen Verteidigern stabilisiert (Kienzle, Chavaillaz, Stalder und Leeger). Mehr ist nicht möglich. Ein neues Gottéron beginnt die Saison 2016/17.
Vor einem Jahr startete Gottéron mit acht Siegen in die Saison. Das wahre Gottéron? Nein. Kurz darauf gingen elf Spiele hintereinander verloren. Das wahre Gottéron? Auch nicht. Nun muss uns die neue Saison zeigen, ob das neue Gottéron das wahre Gottéron ist. Eine Saison der Wahrheit also.
Eines ist gleich wie in den Finaljahren 1992, 1993, 1994 und 2013: der Goalie ist einer der talentiertesten und mental zerbrechlichsten der Liga – einst war es Dino Stecher, jetzt ist es Benjamin Conz. Zu Gottérons Kultur gehören halt hochtalentierte, aber mental zerbrechliche Goalies.
In der Defensive hat Dubé nachgerüstet. Die Namen Kienzle, Chavaillaz, Stalder und Leeger mögen zu wenig Klang für Schlagzeilen haben, aber jeder der neuen Verteidiger kann bedenkenlos 18 Minuten pro Abend eingesetzt werden. So gut besetzt war Gottérons Abwehr nicht einmal in den ruhmreichen 1990er Jahren. Möglicherweise ist das fehlende letzte Teilchen zu einem Meister-Puzzle ein zweiter Offensiv-Verteidiger neben Yannick Rathgeb. Tja, wenn man Romain Loeffel (heute Servette) noch hätte …
Der Sportchef hat zudem die offensive Feuerkraft erhöht. Inzwischen haben acht Stürmer das Potenzial für mehr als 30 Punkte (Ritola, Cervenka, Sprunger, Bykow, Pouliot, Mauldin, Mottet und Gustafsson) und zwei ausländische Stürmer könnten sogar NLA-Topskorer werden (Cervenka und Ritola). Aber die Mittelachse (Bykow, Gustafsson) bleibt zerbrechlicher als jene der Titanen aus Zürich und Bern. Deshalb steht Gottéron auf dünnerem Eis.
Spielen Andrej Bykow, Anton Gustafsson und Benjamin Conz ihr bestes Hockey?
Positiv
Ziemlich hoch