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New Jersey hat die Rechte an Akira Schmid im Draft erworben (Nr. 136). Einsätze bei den Elite-Junioren bringen den Langnauer inzwischen nicht mehr weiter. Einsatzmöglichkeiten in der Swiss League und in der National League gibt es für ihn nicht. Also bleibt zur Weiterentwicklung nur noch ein Wechsel in eine nordamerikanische Junioren-Liga.
Eigentlich schien alles klar: Lethbridge, ein Team aus der Western Hockey League (WHL) hat Akira Schmid verpflichtet. Aber dann musste sich das Management zwischen einem ausländischen Torhüter und einem ausländischen Verteidiger entscheiden – und setzte auf den Verteidiger. Die völlig missratene einzige Testpartie mit Lethbridge spielte bei diesem Entscheid keine Rolle: Akira Schmid war nicht bei der Sache, weil er schon vor diesem Spiel erfahren hatte, dass er gehen muss.
Die Reglemente liessen für den Schweizer aber nur einen Wechsel innerhalb der WHL zu. Ausländer dürfen nicht von einer in eine andere der drei grossen nordamerikanischen Juniorenligen (WHL, QMJHL und OHL) wechseln. In der WHL brauchte niemand einen ausländischen Goalie. Also kam sogleich das Gerücht auf, Akira Schmid kehre in Gottes Namen halt nach Langnau zurück.
Doch das war nie eine Option. New Jerseys Goalie-Coach Roland Melanson war mit Akira Schmids Leistungen im Development Camp überaus zufrieden und sehr daran interessiert, sein Supertalent in Nordamerika zu behalten. Um «vor Ort» und auf den kleinen Eisfeldern die Weiterentwicklung des ungeschliffenen Goalie-Diamanten überwachen zu können.
Nun hat Akira Schmid einen neuen Club. Sobald er in Calgary sein US-Visum bekommt (voraussichtlich in etwa einer Woche), kann er nach Texas einreisen. Er wird Torhüter bei den Corpus Christi IceRays in der North American Hockey League (NAHL). Eine durchaus konkurrenzfähige Juniorenliga mit 24 Teams.
Sein Agent Gaëtan Voisard bestätigt auf Anfrage: «Ja, es ist richtig. Sobald alle Formalitäten erledigt sind, wird Akira Schmid zu Corpus Christi wechseln.»
Corpus Christi ist für Akira Schmid sportlich und auch sonst ein Glücksfall. Statt in der Provinzstadt Lethbridge (mit weniger als 90'000 Einwohnern) in der windgepeitschten, bitterkalten Weizenprärie Albertas südlich von Calgary wird er seine «Hockey-Lehrzeit» nun am Golf von Mexiko in einer aufregenden Stadt mit mehr als 300'000 Einwohnern verbringen. Corpus Christi wird als «Sparkling City by the Sea» bezeichnet.
New Jersey wird Akira Schmids Entwicklung aufmerksam verfolgen. Sein Talent ist enorm und unbestritten. Der sanfte Riese (195 cm / 93 kg) ist vom Stil und der Postur her der perfekte moderne Goalie. Aber er war bisher bei den helvetischen Elite-Junioren unterfordert (nur ein einziger NLA-Einsatz) und das «Hotel Mama» in Langnau war der Persönlichkeitsentwicklung auch nicht förderlich.
Er kommt nun in die entscheidende Phase seiner Karriere. Die Voraussetzungen sind gegeben, dass er das wird, was New Jersey von ihm erwartet: ein NHL-Torhüter. Es liegt ja auch im Interesse unseres Hockeys, dass er der nächste Leonardo Genoni oder Reto Berra wird.