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Dean Kukan – zwei Jahre warten auf die Dollar-Millionen

Wohin führt der Weg des Schweizer Nationalspielers?
Wohin führt der Weg des Schweizer Nationalspielers?Bild: KEYSTONE
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Dean Kukan – zwei Jahre warten auf die Dollar-Millionen

Nationalverteidiger Dean Kukan (21) wagt das Abenteuer NHL. Obwohl er in der Schweizer Liga kurzfristig mehr verdienen könnte.
03.06.2015, 10:1003.06.2015, 10:25
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Die Löhne der NHL-Neulinge sind durch den Gesamtarbeitsvertrag reglementiert. Dean Kukan muss zwar aufgrund seines Alters und seiner Spiele als Profi in Schweden nicht mehr durch den Draft. Trotzdem unterliegt er den Vorschriften des sogenannten «Entry Level Contract». Sogar die Vertragsdauer ist reglementiert. Bis 21 auf drei, mit 22 und 23 auf zwei Jahre und mit 24 auf ein Jahr. Erst ab 25 kann ein Neueinsteiger den Kontrakt frei aushandeln.

Auch das maximale Grundgehalt ist vorgegeben. Dean Kukan darf nicht mehr als ein Erstrundendraft verdienen (925'000 Dollar). Seine beiden Agenten Louis Liesch und André Rufener haben für ihn dieses Maximum herausgeholt – obwohl er vom Talent her nicht als Erstrundendraft eingestuft wird. Dean Kukan hat eine NHL-Postur (187 cm/90 kg) und gilt als solider, unspektakulärer Zwei-Weg-Verteidiger mit guter Scheibenkontrolle.

Von Schweden nach Nordamerika – Dean Kukan.
Von Schweden nach Nordamerika – Dean Kukan.Bild: Peter Skaugvold/freshfocus

Rund die Hälfte des Salärs fällt weg

Das Vertragskonstrukt für die zwei ersten NHL-Jahre ist interessant.

Saison 2015/16 
Grundgehalt 650'000 Dollar
Signing Bonus 92'500 Dollar
Prämien maximal 182'500 Dollar
Total 925'000 Dollar

Saison 2016/17
Grundgehalt 700'000 Dollar
Signing Bonus 92'500 Dollar
Prämien maximal 132'500 Dollar
Total 925'000 Dollar

Die Prämien basieren auf der Anzahl der gespielten Partien. Auf das Maximum kommt er nur dann, wenn er 80 Qualifikationspartien bestreitet (von total 82). Die erste Prämie gibt es ab 20 NHL-Spielen (30'000 Dollar).

Jeder Einstiegsvertrag ist ein sogenannter «Zwei-Weg-Vertrag». Bei der Verbannung ins Farmteam (Lake Erie Monsters/AHL) gibt es nur noch 
70'000 Dollar Jahresgehalt. Der Signing Bonus wird Dean Kukan hingegen auch dann ausbezahlt, wenn er alle Partien im Farmteam bestreitet.

Die körperliche Masse für die NHL bringt Kukan mit – die Cleverness hoffentlich auch.
Die körperliche Masse für die NHL bringt Kukan mit – die Cleverness hoffentlich auch.Bild: KEYSTONE

In den USA gehen rund 50 Prozent des Gehaltes durch Steuern verloren. Das bedeutet, dass Dean Kukan ungerechnet maximal «nur» rund 450'000 Franken verdient. Falls er viel Zeit im Farmteam verbringen muss, kann dieses Gehalt bis unter 200'000 Franken sinken.

Columbus backt kleine Brötchen und das ist gut so

In der NLA hätte er in den nächsten zwei Jahren ein höheres Gehalt herausholen können. Er ist einer der besten Verteidiger der neuen Generation mit einem Marktwert zwischen 400'000 und 600'000 Franken.

Er sucht trotzdem das Abenteuer NHL. Und das kann sich längerfristig sehr wohl lohnen. Schafft er in den zwei Jahren in Columbus einen NHL-Stammplatz (was durchaus möglich ist), dann kann er anschliessend mit einem Jahresgehalt von 1.5 bis 2.5 Millionen Franken rechnen.

Läuft es optimal, kann der Schweizer richtig abkassieren.
Läuft es optimal, kann der Schweizer richtig abkassieren.Bild: Andy Mueller/freshfocus

Die Chancen in Columbus sind auch deshalb gut, weil Columbus kein Spitzenteam ist und Spielraum für die Entwicklung junger Spieler hat. 
In den 14 Jahren ihrer Existenz haben die Blue Jackets bloss zweimal die Playoffs geschafft. Mit einem Börsenwert von lediglich 200 Millionen Dollar sind sie als «Small Market Team» bloss die Nummer 29 der 30 NHL-Teams. Die Zahlen sind tief rot, zuletzt resultierte ein Saisonverlust von 15 Millionen Dollar. Zum Vergleich: Die Toronto Maple Leafs als Nummer 1 der Liga haben einen Wert von 1.3 Milliarden und erzielten einen Gewinn von 70 Millionen.

Zu guter Letzt werden die Columbus Blue Jackets von einem Europäer gemanagt. Seit 2013 führt der Finne Jerma Kekäläinen (48) das Unternehmen. Er ist der erste europäische General Manager in der Geschichte der NHL (seit 1918).

Schweizer in der NHL 2014/15

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