Dynamik und Effizienz in Sachbereichen haben Basel zu einer der reichsten Städte der Welt gemacht. So ist Basel auch die Stadt der unzähligen Galerien und Museen geworden. Geld und Geist feiern hier Urständ. Basel ist eine Stadt der Rekorde. Bewiesen ist, dass Basel die erste Briefmarke, den ersten Bahnhof, die erste Berufsfeuerwehr, die erste Universität, die erste weltliche Bibliothek der Schweiz und die erste öffentliche Kunstsammlung Europas hatte.
Nun hat Basel im Rekordbuch den schäbigsten Sportkonkurs der Neuzeit. Die Bezeichnung schäbig bezieht sich nicht auf die Verantwortlichen der Basel Sharks, des Hockeyteams. Sie sind von aller Schuld freizusprechen. Sondern auf die Mächtigen und Reichen der Stadt, die diesen Konkurs zugelassen haben.
Sport ist auch Kultur. Aber nicht in Basel. In keiner anderen Stadt ist der Sport so amerikanisiert wie in Basel. Viel Geld macht eben auch arrogant und die Basler Arroganz hat, wie die Amerikaner, kein Herz für Verlierer. Sport ja, wenn damit viel Prestige verbunden ist. Fussball und Tennis, die zwei Weltsportarten, werden grosszügig von Firmen und Frauen und Männern mit abgeschlossener Vermögensbildung alimentiert.
Aber Eishockey? Nachwuchsförderung im Eishockey, die ja auch kulturfähig und Jugendförderung wäre? Aber nein. Mit Verlierer haben wir nichts zu tun. Keine andere Stadt in der Schweiz hat eine so erbärmliche, nur auf Kohle und Prestige ausgerichtete Sportkultur wie Basel.
Basels Hockey-Konkurs ist primär ein Problem Basels und seiner Kultur. Nicht der NLB. Das billige Klischee der NLB als Pleiteliga ist in diesem Zusammenhang barer Unsinn. In Langenthal, Langnau, La Chaux-de-Fonds, Ajoie, Visp und Olten, ja sogar im Kanton Thurgau lebt das zweitklassige Hockey. Die NLB ist sogar eine der besten zweiten Ligen ausserhalb Nordamerikas.
Aber das Problem Basel wird nun zum Problem der NLB. Unser Profihockey steckt in einem Dilemma. Der Sportmarkt Schweiz ist zu gross und funktioniert zu gut für bloss eine einzige Profiliga. Aber inzwischen ist dieser Markt zu klein für zwei Profiligen. Und so haben wir jetzt sozusagen anderthalb Profiligen.
Die NLA deckt mit 12 Teams die Schweiz vom Welschland bis zu den Bündner Bergen, in den urbanen Zentren und auf dem Lande ab. Der NLB bleiben Nischen im Berner Mittelland, im Wallis, in der Ostschweiz und im Jura. Die Nordwestschweiz wäre auch noch so eine Nische. Aber wie wir nun wissen, ist dort Profihockey chancenlos. Nun bleiben bloss noch neun NLB-Teams. Das ist die allerunterste Grenze für eine Liga.
Die langfristige Lösung wird bei uns die Reduktion auf eine einzige Profiliga sein. 14 bis maximal 16 NLA-Teams und daneben die 1. Liga als beste Amateurliga. Bereits heute will ja kein Erstligist mehr ins Profihockey aufsteigen. Diese Zusammenfassung unseres Profihockeys in einer Liga wird in den nächsten fünf bis sieben Jahren passieren.