Verbandspräsident Michael Rindlisbacher bestätigt die Reduktion der Arbeitspensen: «Ja, wir führen ab April bis und mit Juni Kurzarbeit ein. Dies gilt für alle Abteilungen und die gesamte Organisation von Swiss Ice Hockey.» Auch für den Nationaltrainer? Sportdirektor Lars Weibel sagt: «Ja, auch für Patrick Fischer wurde Kurzarbeit angemeldet. Es ist für ihn selbstverständlich, dass auch er in dieser schwierigen Situation seinen Beitrag leistet und mithilft.»
Der Nationaltrainer mit einem Salär von über 300'000 Franken (aber nur 148'000 Franken davon können für Kurzarbeit angemeldet werden) und sein Assistent Tommy Albelin verzichten für die Monate April, Mai und Juni auf 8 Prozent der ihnen insgesamt zustehenden Lohn- bzw. Mandatszahlung.
Die Geschäftsleitung kann hingegen nicht auf Kurzarbeit gesetzt werden und hat weiterhin Anrecht auf die volle Lohnzahlung. Präsident Rindlisbacher sagt dazu: «Die Mitglieder der Geschäftsleitung solidarisieren sich mit den Mitarbeitenden und verzichten von April bis Juni auf den gleichen Prozentsatz ihres Lohnes, den auch die Mitarbeitenden aufgrund der Kurzarbeit in Kauf nehmen. Es sind 8 Prozent.»
Nach wie vor ungeklärt ist die Situation von Marcel Jenni und Marco Bayer, die eigentlich als Junioren-Nationaltrainer (U18- und U20-Nationalteams) angestellt werden sollten.
Sportdirektor Weibel, der die beiden bereits auserkoren hat, sagt: «Wir hoffen natürlich, dass die neue Saison im Herbst normal starten kann. Deshalb müssen wir trotz der schwierigen Umstände versuchen, uns so gut wie möglich darauf vorzubereiten. Einzelne, wenige Stellen, die zurzeit nicht besetzt sind, auf die wir aber sportlich nicht verzichten können, müssen daher noch besetzt werden. Darunter fällt auch die Position des Headcoaches der U20-Nationalmannschaft. Es ist richtig, dass wir mit Marco Bayer und den SCL Tigers entsprechende Gespräche führen. Sobald die Position offiziell besetzt ist, werden wir informieren. Die Verpflichtung eines neuen U18-Headcoaches ist aufgrund der aktuellen Umstände derzeit zurückgestellt.»
Etwas weniger kompliziert und sperrig ausgedrückt: Es ist die erste offizielle Bestätigung, dass Bayer als Nachfolger von Thierry Paterlini neuer U20-Nationaltrainer wird. Aber er steht eben noch bis zum Ende des Jahres bei den SCL Tigers als Sportchef unter Vertrag. Die schlauen Langnauer versuchen, eine Ablösesumme herauszuholen. Obwohl sie den Hockeygöttern auf den Knien danken, dass sie ihren Sportchef loswerden. Sie hätten ihn sonst gefeuert, aber bis Jahresende bezahlen müssen.
Und Marcel Jenni hat Pech. Er muss noch eine Weile auf seine Anstellung und den Lohn als U18-Nationaltrainer warten.
... aber was genau war jetzt eigentlich das problem rund um paterlini’s abgang?