Einst war Kloten eine Wunschdestination für Welttrainer. Oder aus den Trainer des EHC Kloten wurden Welttrainer. Andy Murray, der Kanada zu mehreren WM-Titeln führen sollte, hat seine Profi-Karriere 1981 in Kloten begonnen. Stanislav Nevesely, Pavel Volek, Conny Evensson, Alpo Suhonen, Curd Lindström, Wladimir Jursinow und Anders Eldebrink zählten alle zu den Grossen des europäischen Hockeys.
An der Klotener «Hockey-Akademie» zu lehren war nicht nur für Trainer attraktiv. Während der «Belle Epoque» mit vier Titeln in Serie (1993, 1994, 1995, 1996) leistete sich der EHC Kloten mit Prof. Ernst Bruderer sogar einen echten Professor als Assistenz-Trainer.
Andere Zeiten, andere Voraussetzungen. Kloten ist unter Präsident Hans-Ueli Lehmann sportlich verlottert wie nie seit dem Aufstieg von 1962. Ein Trainer, der er einen guten Ruf hat wie Kevin Schläpfer kann in Kloten nichts mehr gewinnen. Aber viel verlieren. Und womöglich seine Karriere ruinieren.
Wenn Hans-Ueli Lehmann Kevin Schläpfer als Nachfolger von Pekka Tirkkonen verpflichten will, dann kann er die Bedingungen nicht diktieren. Dann werden ihm die Bedingungen diktiert. Was er eigentlich nicht mag.
Kevin Schläpfer wird von André Rufener klug beraten, wird aber heute ohne den renommierten NHL-Agenten (vertritt u.a. Nino Niederreiter, Luca Sbisa, Sven Bärtschi und Mirco Müller) zur ersten Verhandlungsrunde antreten. Er weiss was er will.
Kevin Schläpfer zu teuer für Klotens «Spar-Präsidenten»? Wird sich Hans-Ueli Lehmann nach einem «Billig-Trainer» umsehen?
Mit Interesse verfolgt Langnaus Sportchef Jörg Reber die Entwicklung. Wenn es mit seinem Trainer Heinz Ehlers – der in Langnaus Chefetage höchste Wertschätzung geniesst – keine Vertragsverlängerung für nächste Saison gibt, dann ist Kevin Schläpfer für nächste Saison sein Wunschkandidat.