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«Wann könnte er kommen?» So fragte gestern Jörg Reber den Agenten von Radovan Pulis. Das will noch nicht heissen, dass er den slowakischen Nationalstürmer verpflichten will. Aber das heisst, dass der tüchtige Sportchef die Geduld verloren hat und einen fünften Ausländer sucht. Langnau kann es sich nicht leisten, nur mit drei Ausländern zu spielen und der kanadische Center Brendan Shinnimin leidet seit Saisonbeginn an einer Schulterverletzung. Gestern konnte er gegen die ZSC Lions nicht antreten.
Aber der Markt ist ausgetrocknet. Das Angebot wird erst wieder grösser, wenn die NHL-Camps zu Ende sind. Das dauert aber noch mehr als zwei Wochen. Die slowakische Extraliga ist ein alternativer Markt. Die Liga ist wirtschaftlich zu schwach, um junge Spieler, die für eine westeuropäische Liga taugen, halten zu können. Deshalb haben die Besten in ihren Verträgen eine Ausstiegsklausel für den Fall eines Angebotes aus den westlichen «Wohlstandsligen».
Einer davon ist Radovan Pulis. Der kräftige Stürmer (186cm/95kg), der Flügel und Center spielen kann, ist bereits in der Schweiz angekommen. Er stürmt für den EHC Winterthur, das NLB-Überraschungsteam der Saison und hat dort in vier Partien drei Punkte gebucht.
Eigentlich wollten die Zürcher ja ohne Ausländer spielen. Aber Radovan Pulis will eben unbedingt im gelobten Hockey-Land Schweiz Karriere machen und ist deshalb bereit, für sehr wenig Geld in Winterthur zu spielen. Damit er sich zeigen kann. Und siehe da, bereits sind mehrere NLA-Klubs auf Ausländersuche.
Der Agent von Radovan Pulis hat noch einen Stürmer im Angebot. Juraj Majdan (25), letzte Saison Topskorer der slowakischen Liga (54 Spiele/53 Punkte, davon 22 Tore). Er ist allerdings Flügel. Auch er kann jederzeit kommen.
Jörg Rebers Problem: Biels Sportchef Martin Steinegger sucht ebenfalls per sofort einen temporären Ersatz für den verletzten Jacob Micflikier, der sich im Spiel gegen Servette einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hat. Auch Biel gehört zu den Teams, die sich eigentlich nicht leisten können, nur mit drei Ausländern zu spielen.
Die Langnauer sind geschäftstüchtig und haben letzte Saison als einzige neben dem SC Bern Gewinn erwirtschaftet. Mit dem Ein- und Ausfliegen von Ausländern geht bald einmal so viel Geld verloren wie mit langsamen Rennpferden, schnellen Frauen und teuren Autos. Der Agent von Radovan Pulis ist auch ein berühmter, preisgekrönter Winzer und die Langnauer verdienen viel Geld mit der Gastronomie im Stadion. Vielleicht lässt sich da ja ein Deal mit Weinlieferungen machen.