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Wird der Wechsel aus der Hockey-Provinz in Europas Hockey-Hauptstadt gelingen? Das war eine der grossen Fragen vor dieser Saison. Diese Frage ist inzwischen beantwortet: Gaëtan Haas ist auch beim SC Bern ein spielerischer Leitwolf. Der Bieler hat in 16 Partien 17 Skorerpunkte gebucht. Er ist hinter den beiden Nordamerikanern Andrew Ebbet und Mark Arcobello der beste SCB-Skorer mit Schweizer Pass.
Vor Titanen wie Simon Moser, Thomas Ruefenacht oder Simon Bodenmann. Spätestens mit dem starken Auftritt bei der WM in Paris ist Gaëtan Haas zur Rolex auf dem NHL-Transferwühltisch geworden. Er muss nicht mehr durch den Draft und wird im nächsten Frühjahr ein «free agent» sein. Eine NHL-Organisation kann ihn also direkt verpflichten.
Tatsächlich gibt es ein konkretes Interesse aus Nordamerika. Auf Anfrage bestätigt Jaro Tuma, der Agent von Gaëtan Haas, die Informationen aus Nordamerika, dass die Calgary Flames seit längerer Zeit seinen Klienten intensiv beobachten. Schränkt aber ein: «Ein Wechsel in die NHL kommt aber nur auf der Basis eines Einweg-Vertrages in Frage.»
Jaro Tuma ist ein erfahrener, kluger Spieleragent. Er kennt das internationale Hockeygeschäft. «Die NHL kann für Haas nur dann ein Thema sein, wenn er dazu in der Lage ist, in mindestens 80 Prozent der Ligaspiele so gut zu spielen wie bei der WM in Paris.» Der bis 2020 laufende Vertrag mit dem SCB lasse einen Wechsel in die NHL zu.
Keine Frage: Gaëtan Haas hat die Spielintelligenz, die Stocktechnik und die Beweglichkeit für die NHL. Die alles entscheidende Frage ist, ob er für die beste Liga der Welt mental und körperlich robust genug ist. Ob er die Intensität des Hockeys auf den kleineren Eisfeldern aushält.
Anders als die helvetischen NHL-Mitläufer und NHL-Titanen Nino Niederreiter, Sven Bärtschi, Luca Sbisa, Sven Andrighetto, Timo Meier, Yannick Weber oder Mirco Müller hat Gaëtan als Junior nicht in Nordamerika gespielt. Und auch Roman Josi wechselte mit 20 Jahren aus dem SCB-Meisterteam von 2010 nach Nordamerika.
Ob Gaëtan Haas ein konkretes Angebot aus der NHL bekommt, ist offen – aber durchaus wahrscheinlich. Entscheidend werden seine Auftritte beim Olympischen Turnier und bei der nächsten WM sein – kommt er da nicht zum Zuge, wird die NHL kein Thema sein. Könnte der SCB im Falle eines Falles den Verlust seines wichtigsten Schweizer Centers kompensieren? Einen gleichwertigen Ersatz gibt es zwar auf dem Transfermarkt nicht. Aber zumindest einen fast gleichwertigen: Etienne Froidevaux (28). Der ehemalige SCB-Junior ist inzwischen in fünften Jahr Lausannes wichtigster Schweizer Stürmer. Er gilt zwar nicht als einer der produktivsten, aber als einer der besten Zweiweg-Center der Liga. Sein Vertrag läuft im Frühjahr aus. Er könnte auch beim SCB in der Mittelachse eine tragende Rolle übernehmen.
Etienne Froidevaux als Ersatz für Gaëtan Haas zum SCB zurück? Das ist erst reine Spekulation. Aber überaus interessant ist, was sein Agent Gaëtan Voisard zu diesem Thema sagt. Der ehemalige Verteidiger kennt als Agent von Jahrhundert-Talent Nico Hischier die NHL und besitzt auch die NHL-Agentenlizenz. Er sagt: «Wir raten Etienne Froidevaux mit einer Vertragsunterzeichnung noch abzuwarten. Er soll sich auf sein Spiel konzentrieren und gute Leistungen zeigen und Geduld haben.»
Ein kluger Rat. Gaëtan Voisard wird aus erster Hand wissen, ob Gaëtan Haas konkrete Angebote aus der NHL erhalten wird. Sollte dies der Fall sein, dann wird er aus komfortabler Position heraus Etienne Froidevaux zu einem der bestbezahlten Schweizer Spieler der Liga machen. Lausannes Sportdirektor Jan Alston müsste mehr als eine halbe Million im Jahr bezahlen, wenn er die Rückkehr von Etienne Froidevaux zum SCB verhindern will. So viel kostet ihn auch eine vorzeitige Vertragsverlängerung.
Affaire à suivre.