In der Schweizer Meisterschaft kassierte Davos in Heimspielen zehnmal hintereinander Niederlagen. In extremis beendeten die Davoser unter Neu-Coach Harijs Witolinsch unmittelbar vor Weihnachten gegen Ambri-Piotta nach einem 0:2-Rückstand bis zwei Minuten vor Schluss diese Serie. Am Spengler Cup gewann Davos nun sogar zwei Heimspiele hintereinander: Auf das 3:2 vom Donnerstag gegen die Ice Tigers aus Nürnberg folgte im Viertelfinal ein 3:1 gegen das tschechische Spitzenteam Ocelari Trinec.
Zu behaupten, die Davoser seien nach vier Siegen in den letzten fünf Spielen über den Berg, wäre verfrüht. Den Sieg über Trinec verdankte der HCD primär seinen Verstärkungsspielern. Linus Klasen erzielte das 1:0 und in der 48. Minute auch das 2:1. Bei seinem Stammklub, dem HC Lugano, sass Klasen in fünf der letzten sechs Spiele überzählig unter der Wolldecke.
Trinec has tied the game after Ondrej Kovarcik jabbed the puck between the legs of Anders Lindback in a mini-scramble. 1-1 late in the second period. #SpenglerCup pic.twitter.com/9xL79USaxC
— Steven Ellis (@StevenEllisNHL) December 29, 2018
Dario Simion von Leader Zug, der sich beim Wechsel von Davos nach Zug die Freigabe für den Spengler Cup hat in den Vertrag schreiben lassen, bereitete beide Goals vor. Andres Ambühl, der Captain des HCD, wirbelte mit Klasen und Simion zusammen auf dem Eis. Ambühl bestritt sein 45. Spengler-Cup-Spiel und lief damit öfter als jeder andere in der Neuzeit am Traditionsturnier auf.
Linus Klassen isn't a member of HC Davos, but he just gave them the 2-1 lead late in the game, his second of the night. He has consistently been one of the best forwards in this tournament. #SpenglerCup pic.twitter.com/AT4GivBJSg
— Steven Ellis (@StevenEllisNHL) December 29, 2018
Linus Klasen war definitiv einer der Matchwinner des HC Davos. Goalie Anders Lindbäck (27 Paraden) zählte ebenfalls zu den wichtigsten Spielern. Lindbäck gewann erstmals seit dem 5:1 des HCD im Hallenstadion gegen den ZSC wieder ein Spiel. Damals stand letztmals Arno Del Curto an der Bande des HCD. Bei allen Siegen seither hütete Gilles Senn das Tor.
Davos spielte stark – musste das aber auch tun. Die Tschechen gaben nie auf. Alleine in den letzten fünf Minuten boten sich den Tschechen drei vorzügliche Möglichkeiten zum Ausgleich. Zum Pechvogel des Spiels wurde Martin Ruzicka, der tschechische Weltmeister, mehrmalige Meister und mehrmalige Skorer-König. Ruzicka hätte Trinec im ersten Abschnitt und zweimal im Schlussabschnitt in Führung schiessen können. Das Abschlussglück war ihm aber nicht hold.
Davos - Ocelari Trinec 3:1 (1:0, 0:1, 2:0)
6300 Zuschauer (ausverkauft). - SR Gofman/Hebeisen (RUS/SUI), Gnemmi/Progin.
Tore: 15. Klasen (Simion) 1:0. 37. Kovarcik (Krajicek) 1:1. 48. Klasen (Ambühl, Simion) 2:1. 60. (59:59) Dino Wieser 3:1 (ins leere Tor).
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Davos, 7mal 2 Minuten gegen Ocelari Trinec.
Davos: Lindbäck; Nygren, Payr; Du Bois, Buchli; Stoop, Sanguinetti; Jung, Heldner; Klasen, Simion, Ambühl; Frehner, Meyer, Bader; Corvi, Dino Wieser, Hischier; Egli, Aeschlimann, Kessler.
Ocelari Trinec: Hrubec; Gernat, Krajicek; Kundratek, Galwins; Roth, Musil; Adamek; Hrna, Marcinko, Ruzicka; Adamsky, Polansky, Svacina; Cienciala, Korvacik, Chielewski; Bukarts, Mikulik, Dravecky; Christov.
Bemerkungen: Davos ohne Kparghai, Lindgren, Pestoni, Rödin und Marc Wieser (alle überzählig).
Metallurg Magnitogorsk, einer der am besten organisierten russischen Klubs, vermochte den Sinkflug der KHL-Equipen am Spengler Cup nicht aufzuhalten. Der letzte Turniersieg eines KHL-Teams in Davos liegt bereits acht Jahre zurück. Damals deklassierte SKA St.Petersburg mit den Superstars Alexej Jaschin, Maxim Suschinski und Maxim Afinogenow das Team Canada im Final mit 8:3. Die KHL sei zu gut für das Traditionsturnier – so lautete damals der Tenor.
Seither starteten zwölf KHL-Equipen in den Spengler Cup: Spartak und ZSKA Moskau, Ufa (2x), Jekaterinenburg (2x), Minsk, Riga (2x), Jokerit Helsinki, Zagreb und nun Metallurg Magnitogorsk. Drei dieser zwölf gewannen kein einziges Spiel. Nur drei der zwölf feierten zwei Siege – scheiterten am Ende aber im Final an Schweizer Klubs: Ufa und ZSKA an Servette (2013 und 2014), Dinamo Riga an Davos (2011).
Magnitogorsk scheiterte heuer primär an der fehlenden Effizienz im Abschluss. In 185 Spielminuten gelangen den Russen bloss drei Tore. Der 1:1-Ausgleich durch Nikolai Kulemin nach 21 Minuten brachte gegen Nürnberg für Metallurg die Hoffnung zurück, den Rhythmus vielleicht doch noch zu finden. Acht Minuten später führten die wesentlich effizienteren Ice Tigers aber 3:1. Brandon Buck, der Ex-Davoser, und Leonhard Pföderl hatten innerhalb von 119 Sekunden getroffen.
Patrick Reimer gives Nurnberg the 1-0 lead early in the game after the puck somehow squeezed through Artem Zagadulin. Daniel Weiss with the pass in front. #SpenglerCup pic.twitter.com/l0yo6Mlvzo
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Nikolai Kulemin has his first goal at the #SpenglerCup after the captain capitalized on the PP. Pavel Varfolomeyev with the pass. #SpenglerCup pic.twitter.com/d8XHXOZxQm
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After a slow start to the period, the Ice Tigers get one back. Brandon Buck's shot went off of Magnitogorsk defenceman Evgeny Biryukov's skate and in. 2-1 for Nurnberg. #SpenglerCup pic.twitter.com/tKnqkNicMc
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Leonhard Pfoederl makes it 3-1 after one-timing the pass from Patrick Reimer and Nurnberg has a bit of a cushion now. #SpenglerCup pic.twitter.com/mGuKLovqCM
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Metallurg Magnitogorsk - Nürnberg Ice Tigers 1:3 (0:1, 1:2, 0:0)
5605 Zuschauer. - SR Stricker/Wiegand, Castelli/Fuchs.
Tore: 5. Reimer (Weiss) 0:1. 22. Kulemin (Warfolomejew/Ausschluss Segal) 1:1. 27. Buck (Acton, Lalonde/Ausschluss Kulemin) 1:2. 29. Pföderl (Reimer, Weiss) 1:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Metallurg Magnitogorsk, 8mal 2 Minuten gegen Nürnberg Ice Tigers.
Metallurg Magnitogorsk: Sagidulin; Saizew, Matuschkin; Birjukow, Rylow; Wereschtschagin, Wassiljew; Igoschew; Warfolomejew, Ellison, Kulemin; Pakarinen, Rasmussen, Dorofejew; Bulir, Chibissow, Ljubimow; Juri Platonow, Nekolenko, Jaskow; Djukarew.
Nürnberg Ice Tigers: Treutle; Weber, Gilbert; Aronson, Festerling; Mebus, Lalonde; Bender, Jurcina; Bassen, Bast, Buck; Pföderl, Weiss, Reimer; Mieszkowski, Acton, Brown; Fox, Lerg, Segal.
Pfostenschüsse: Djukarew (11.), Gilbert (57.).