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Die Grossen lassen den Kleinen keine Chance. Entscheidet Mutter Natur die Playoffs? 

Der slowakische Riese Zdeno Chara dominiert das Spiel und seine Gegner dank seiner Grösse von 2,06 Meter und 118 Kilogramm Kampfgewicht.
Der slowakische Riese Zdeno Chara dominiert das Spiel und seine Gegner dank seiner Grösse von 2,06 Meter und 118 Kilogramm Kampfgewicht.Bild: Getty Images North America
Teams im Body-Check

Die Grossen lassen den Kleinen keine Chance. Entscheidet Mutter Natur die Playoffs? 

Im Eishockey ist die Körpergrösse und das Gewicht die halbe Miete. Dies belegen auch die bisherigen Playoff-Spiele in der Schweiz. Nach den Gesetzen der Natur müssten deshalb die ZSC Lions und Genf-Servette ins Finale kommen. 
18.03.2014, 16:0018.03.2014, 16:33
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Die (Eishockey-)Welt ist halt doch ungerecht. Nicht die kleinen und leichtgewichtigen Spieler gewinnen, sondern die grossen und schweren Brocken.

Am meisten haben die Zürcher beim Essensbuffet zugelangt. Mit stolzen 88,87 Kilogramm Durchschnittsgewicht schlägt der ZSC sogar etwas überraschend die Genfer. Das kulinarische Programm im Tessin scheint den Spielern von Ambri und Lugano hingegen nicht zu gefallen. Die Spieler von Lugano-Trainer Patrick Fischer haben durchschnittlich «nur» gut 84 Kilogramm auf den Rippen.

Alle Teams, die im Durchschnitt schwerer und grösser sind, führen in der Serie

- ZSC gegen Lausanne (Serienstand: 2:1)
183,1 gegen 182 Zentimeter, 88,87 gegen 88,34 Kilogramm. ZSC gewinnt den Kilo- und Zentimeterkampf, wenn auch nicht mit grossem Unterschied. Dementsprechend haben auch die Lausanner bis jetzt gut ausgesehen gegen die kräftigeren Zürcher.  

- Fribourg gegen Ambri (Serienstand: 3:0)
182,76 gegen 181,96 Zentimeter, 86 gegen 85,48 Kilogramm. Das Duell müsste nach der Statistik ziemlich ausgeglichen sein. Wobei auch hier die Drachen eben doch gesamthaft grösser und schwerer sind. Sie haben mit Milan Jurica auch den mit Abstand schwersten Spieler in den Reihen.

Der schwerste Spieler der NLA, Fribourgs Milan Jurcina

Der Slowake ist zwar der schwerste Spieler der NLA, im Playoff hat er seine 114 Kilogramm als überzähliger Ausländer bis jetzt noch nicht einsetzen können. Hoffentlich greift er aus Frust über seine N ...
Der Slowake ist zwar der schwerste Spieler der NLA, im Playoff hat er seine 114 Kilogramm als überzähliger Ausländer bis jetzt noch nicht einsetzen können. Hoffentlich greift er aus Frust über seine Nicht-Nomination nicht noch zum Eisbecher.Bild: gotteron.ch

- Genf gegen Lugano (Serienstand: 2:1)
184,88 gegen 181,66 Zentimeter, 88,11 gegen 84,6 Kilogramm. Die Zahlen sprechen deutlich zu Gunsten der Westschweizer. Gut drei Zentimeter und 3,5 Kilos sind die Genfer den Bianconeris durchschnittlich überlegen. Dies hat sich auch im letzten Spiel beim Resultat ausgewirkt. Mit 7:1 fertigten die Hünen die Leichtgewichte aus dem Tessin ab.

- Davos gegen Kloten (Serienstand: 2:1)
183,43 gegen 182,35 Zentimeter, 87,1 gegen 85,86 Kilogramm. Kloten mag zwar in der Qualifikation vor den Bünder klassiert gewesen sein, im Playoff zählt aber, wer sich über die Saison am meisten Reserven angefuttert hat. Und da scheint der Kult-Trainer in der HCD-Garderobe etwas mehr Pasta zu servieren, als sein Klotener Kontrahent Felix Hollenstein.

Für Genf-Coach Chris McSorley ist Körpergrösse anscheinend ein wichtiges Kriterium: Fast 1,85 Meter sind die Genfer Hünen durchschnittlich gross. Gleich neun Spieler sind im Kader der Genfer zu finden, welche die Marke von 1,90 Meter knacken. Eine Aussicht wie ihr Clubsymbol (Adler) haben die Genfer also wirklich. 

Die Bündner Luft scheint auch die Davos-Cracks in die Höhe gedeihen zu lassen. Einmal mehr verlieren die Tessiner Clubs im wahrsten Sinne den Anschluss. Beide Vereine aus der Südschweiz kommen nicht über eine durchschnittliche Körpergrösse von 1,82 Meter hinaus.  

Der grösste Spieler der NLA, Genfs Eliot Antonietti

Mit den Gardemassen von 1,96 Meter und 107 Kilogramm ist der Verteidiger ein schwer zu überwindendes Hindernis auf dem Eisfeld. 
Mit den Gardemassen von 1,96 Meter und 107 Kilogramm ist der Verteidiger ein schwer zu überwindendes Hindernis auf dem Eisfeld. Bild: gshc.ch

Fazit: Die Macht der Natur

Wenn man dieses Jahr erfolgreich sein will in den Playoffs, muss man erstens ausreichend gegessen und zweitens Gene haben, die einem Lufthoheit verschaffen. Vielleicht sind also Sieg oder Niederlage gar nicht nur der individuellen Spielerleistung geschuldet, sondern Mutter Natur entscheidet knallhart mit biologischen Merkmalen. Und sie will offensichtlich in diesem Jahr gefrässige Zürcher Löwen gegen hochfliegende Adler im Kampf um den Meistertitel sehen.

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