Was war das für ein Spiel gestern in Davos. Nach 49 Sekunden führt der HCD gegen Lugano 1:0, nach 189 sogar 2:0. Bis zur ersten Sirene fallen vier weitere Tore zum 3:3. Im Mitteldrittel scheinen sich die Teams dann für das Schlussfurioso zu schonen.
Dieses beginnt bereits nach 88 Sekunden im Schlussabschnitt. HCD-Keeper Gilles Senn verliert nach einer chaotischen Szene vor seinem Gehäuse die Nerven und schlägt auf den am Boden liegenden Maxime Lapierre ein. Die (logische) Folge: Fünf Minuten und Restausschluss.
Gibt es auch nicht alle Tage!🥊 @Hockeysince1921-Torhüter @GillesSenn wurde wegen dieser Aktion unter die Dusche geschickt!📽️ #MySportsCH #HomeofSports pic.twitter.com/F1sWhZApjH
— MySportsCH (@MySports_CH) 28. November 2017
Doch kaum beginnt die Unterzahl, schubst Andres Ambühl Luganos Bobby Sanguinetti gegen die Bande. Der Abwehrspieler fällt unglücklich und muss vom Eis begleitet werden. Das Schiedsrichter-Gespann um Thomas Urban und Marc Wiegand kennt kein Erbarmen: Statt zwei Minuten gibt es ebenfalls seine 5-Minuten-Strafe plus Restausschluss. Ambühl und Trainer Arno Del Curto verstehen die Welt nicht mehr. Der Entscheid ist sicherlich fragwürdig, aber wohl vertretbar.
Davos gibt die Partie in der Folge aus der Hand. Nach nur zehn Sekunden in doppelter Unterzahl kassiert der Rekordmeister das 3:4 durch Jani Lajunen. Drei Minuten später – noch immer mit zwei Spielern weniger – fällt das 3:5 durch Luca Fazzini. Davos kommt nur noch auf 4:5 heran.
Sven Jung, der mit seinem 2:0 scheinbar die Weichen auf Sieg stellte, meint nach der Partie gegenüber Radio Südostschweiz: «Mit dummen Strafen haben wir die drei Punkte verschenkt. Es ist bitter. Das von Gilles ist einfach ... die Emotionen halt. Aber die sollten wir im Griff haben.» (fox)