Der SC Bern erlitt im Kampf um die Playoff-Teilnahme einen herben Dämpfer. Einen Tag nach dem 2:1-Heimsieg gegen Leader Zug unterlag der Titelverteidiger in Biel gleich 0:4.
Dass der SCB nach wie vor nicht gefestigt ist, unterstrich das Spiel in Biel. Bis zum 1:0 der Seeländer durch Jason Fuchs (31.) hatten die Gäste leichte Vorteile, dann ging es schnell. Nur 99 Sekunden später gelang Otso Rantakari das 2:0, ehe der 19-jährige Valentin Nussbaumer, der erstmals seit der Rückkehr in die Schweiz im Januar erfolgreich war, in der 36. Minute gar auf 3:0 erhöhte. Für den Schlusspunkt zeichnete Damien Brunner (45.) verantwortlich.
Das 1:0 hatte auf die Bieler eine erlösende Wirkung. Goalie Jonas Hiller musste in den letzten 40 Minuten bloss noch zehn Schüsse abwehren, total benötigte er 20 Paraden für seinen zweiten Shutout in der laufenden Meisterschaft. Es war der dritte Sieg für die Gastgeber im vierten Saisonduell gegen die Berner, die im fünften Spiel unter dem neuen Trainer Hans Kossmann zum dritten Mal verloren. Da auch Fribourg in Zug mit 0:5 unterlag, beträgt der Rückstand des SCB auf das achtplatzierte Gottéron weiterhin einen Punkt.
Biel - Bern 4:0 (0:0, 3:0, 1:0)
6521 Zuschauer. – SR Stricker/Dipietro, Kovacs/Wolf.
Tore: 32. (31:19) Fuchs 1:0. 33. (32:58) Rantakari 2:0. 36. Nussbaumer (Tschantré, Rathgeb) 3:0. 45. Brunner 4:0.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Biel, 4mal 2 plus 10 Minuten (Rüfenacht) gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Rantala; Arcobello.
Biel: Hiller; Moser, Kreis; Rathgeb, Forster; Rantakari, Fey; Sataric; Fuchs, Ullström, Rajala; Riat, Nussbaumer, Schneider; Brunner, Cunti, Künzle; Tschantré, Gustafsson, Neuenschwander; Kohler.
Bern: Karhunen; Untersander, Beat Gerber; Andersson, Blum; Krueger, Burren; Colin Gerber; Mursak, Arcobello, Moser; Pestoni, Ebbett, Scherwey; Jeremi Gerber, Rüfenacht, Praplan; Berger, Heim, Kämpf; Christen.
Bemerkungen: Biel ohne Hügli, Pouliot, Salmela, Ulmer und Lüthi. Bern ohne Grassi, Sciaroni, Bieber (alle verletzt) und MacDonald (überzähliger Ausländer).
Für die SCL Tigers wird die Luft im Playoff-Rennen dünn und dünner. Gegen die ZSC Lions resultierte mit 0:3 eine weitere Heimniederlage - die sechste in den letzten acht Partien in der Ilfishalle.
Dabei begannen die Langnauer gut. Sie erspielten sich Vorteile und Grosschancen und verpassten es Mitte des ersten Drittels in Überzahl gleich mehrmals, in Führung zu gehen. Kaum spielten auch die Lions aber wieder in Vollbestand, nützten die Zürcher Gäste eine ihrer ersten Möglichkeiten durch Raphael Prassl zum Führungstor. Und nach dem 2:0 durch Chris Baltisberger nur vier Minuten später gerieten die ZSC Lions kaum noch in Gefahr, die Punkte noch abzugeben. Die SCL Tigers holten gegen den Zürcher SC in dieser Saison bloss 3 von möglichen 18 Punkten und gingen zuletzt gegen die Lions 1:6, 1:6 und 0:3 unter.
Den Emmentalern schwimmen die (Playoff-)Felle davon. Seit der Niederlage in Freiburg Anfang Januar nach dreimaliger Zweitore-Führung (4:5 n.V.) läuft bei den SCL Tigers nicht mehr viel rund. Kein anderes Team holte im neuen Jahr weniger Punkte. Die Langnauer gewannen bloss noch 4 der letzten 14 Spiele. Bei den letzten sechs Heimniederlagen gelang den Tigers maximal ein Goal. Es mangelt an spielerischer und taktischer Disziplin, woraus zu viele Strafen und zu viele Gegentreffer resultierten.
Um sich ins Playoff-Rennen zurückzumelden, benötigen die Langnauer diese Woche in den Auswärtsspielen bei Servette und Davos dringendst Punkte. Bei den ZSC Lions kehrte Goalie Lukas Flüeler nach sechs Wochen Verletzungspause zurück. Flüeler kam zum vierten Shutout in dieser Saison (32 Paraden).
SCL Tigers - ZSC Lions 0:3 (0:2, 0:0, 0:1)
6000 Zuschauer (ausverkauft). - SR Lemelin/Mollard, Cattaneo/Progin.
Tore: 13. Prassl (Hollenstein) 0:1. 17. Chris Baltisberger (Roe) 0:2. 45. Roe (Suter/Ausschlüsse Maxwell; Hollenstein) 0:3.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Pesonen; Suter.
SCL Tigers: Punnenovs; Glauser, Leeger; Erni, Lardi; Cadonau, Huguenin; Grossniklaus; Schmutz, Gagnon, Maxwell; DiDomenico, Berger, Pesonen; Kuonen, Diem, Neukom; Andersons, In-Albon, Sturny.
ZSC Lions: Flüeler; Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Sutter; Chris Baltisberger, Roe, Suter; Hollenstein, Krüger, Bodenmann; Pettersson, Prassl, Diem; Simic, Schäppi, Pedretti; Sigrist.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Blaser, Dostoinow, Earl, Schilt (alle verletzt) und Elo ZSC Lions ohne Jaakola (beide überzählige Ausländer), Blindenbacher, Ortio und Wick (alle verletzt). - Suter scheitert mit Penalty an Punnenovs (33.).
Leader Zug gelang ein wichtiger Schritt in Richtung Qualifikationssieg. Die Zentralschweizer bezwangen Fribourg-Gottéron 5:0 und führen die Tabelle nach dem fünften Sieg in den letzten sechs Partien nun mit sechs Punkten Vorsprung an.
Die Zuger drückten dem Spiel klar den Stempel auf, sie mussten sich allerdings bis zur 31. Minute gedulden, ehe sie durch Verteidiger Santeri Alatalo in Führung gingen. Dabei war auch etwas Glück dabei. Im letzten Drittel zeichneten sich Yannick Zehnder und Gregory Hofmann jeweils als Doppel-Torschützen aus. Letzterer erhöhte sein Saisontotal an Treffern auf 22. Die beiden letzten Tore fielen in der 57. Minute innerhalb von neun Sekunden.
Der Zuger Keeper Leonardo Genoni feierte dank 18 Paraden seinen dritten Shutout in den vergangenen sechs Begegnungen und den fünften insgesamt in der laufenden Meisterschaft, womit er in dieser Statistik die Nummer 1 ist. Überhaupt ist markant, wie sich die Zentralschweizer in der Verteidigung gesteigert haben. Sie denken nun mehr defensiv, was sich ausbezahlt.
Fribourg hatte in den drei Partien zuvor 16 Tore aus dem Spiel heraus erzielt. Es war für die Gäste die zweite Niederlage in den letzten acht Spielen.
Zug - Fribourg-Gottéron 5:0 (0:0, 1:0, 3:0)
7030 Zuschauer. - SR Müller/Kaukokari, Obwegeser/Kehrli.
Tore: 31. Alatalo (Leuenberger) 1:0. 42. Zehnder (Klingberg) 2:0. 51. Hofmann (Kovar, Klingberg) 3:0. 57. (56:49) Zehnder (Zgraggen) 4:0. 57. (56:58) Hofmann (Kovar) 5:0.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Zug, 4mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron.
PostFinance-Topskorer: Hofmann; Stalberg.
Zug: Genoni; Diaz, Morant; Schlumpf, Geisser; Thiry, Alatalo; Zryd, Zgraggen; Martschini, Lindberg, Martinsen; Klingberg, Kovar, Hofmann; Simion, Albrecht, Bachofner; Langenegger, Leuenberger, Zehnder.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Stalder; Kamerzin, Furrer; Abplanalp, Marti; Rossi, Boychuk, Brodin; Sprunger, Schmutz, Stalberg; Vauclair, Walser, Marchon; Lauper, Schmid, Lhotak.
Bemerkungen: Zug ohne Thorell (überzähliger Ausländer), Schnyder und Senteler. Fribourg-Gottéron ohne Chavaillaz, Mottet, Bykow (alle verletzt) und Boychuk (überzähliger Ausländer). - 26. Lattenschuss Morant. - 38. Tor von Klingberg wegen Torhüterbehinderung aberkannt.
Auch der HC Ambri-Piotta verliert den Kontakt zu den Playoff-Plätzen wieder. Die Leventiner holten gegen Lausanne einen 0:2-Rückstand auf, kassierten in der Verlängerung mit 2:3 aber dennoch die dritte Niederlage in Serie.
Für Ambri wäre in diesem Spiel viel mehr möglich gewesen. Die Leventiner erspielten sich Vorteile und ein Chancenplus, scheiterten aber immer wieder an Torhüter Tobias Stephan (25 Paraden). Dank zwei Powerplay-Toren von Nick Plastino (34.) und Matt D'Agostini (56.) holte Ambri trotzdem einen 0:2-Rückstand noch auf. In der Overtime benötigte Lausanne aber bloss 18 Sekunden und einen Angriff, um durch Josh Jooris die Partie zu entscheiden.
Lausanne verdiente sich die zwei Punkte mit physischer Präsenz. Die Waadtländer wollen sich in den letzten Wochen der Qualifikation dem körperbetonteren Playoff-Hockey annähern. Ausserdem glänzte Lausanne in der Valascia durch Cleverness.
Ambri-Piotta - Lausanne 2:3 (0:0, 1:2, 1:0, 0:1) n.V.
4864 Zuschauer. - SR Fluri/Wiegand, Ambrosetti/Fuchs.
Tore: 28. Vermin (Herren/Ausschluss Ngoy) 0:1. 33. Jooris (Jeffrey) 0:2. 34. Plastino (Flynn, D'Agostini/Ausschluss Froidevaux) 1:2 (Eigentor Lindbohm). 56. D'Agostini (Plastino/Ausschluss Grenier) 2:2. 61. (60:18) Jooris (Bertschy) 2:3.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 4mal 2 Minuten gegen Lausanne.
PostFinance-Topskorer: D'Agostini; Jeffrey.
Ambri-Piotta: Conz; Plastino, Fischer; Fohrler, Dotti; Ngoy, Pezzullo; Moor; D'Agostini, Flynn, Zwerger; Schwab, Müller, Hinterkircher; Trisconi, Goi, Bianchi; Neuenschwander, Novotny, Mazzolini; Hofer.
Lausanne: Stephan; Lindbohm, Frick; Heldner, Grossmann; Nodari, Genazzi; Oejdemark; Bertschy, Jooris, Kenins; Grenier, Jeffrey, Vermin; Pereskokow, Almond, Herren; Moy, Froidevaux, Leone; Antonietti.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Fora, Incir, Jelovac, Kneubuehler, Kostner, Manzato, Pinana, Rohrbach (alle verletzt), Dal Pian und Sabolic (beide krank), Lausanne ohne Emmerton, Holm (beide verletzt/Saisonende für Holm). - Pfostenschuss Kenins (28.).
Nach sieben Niederlagen in Serie inklusive Cup kamen die Rapperswil-Jona Lakers gegen Davos wieder einmal zu einem Sieg. Sie gewannen 5:2.
Kevin Clark war mit zwei Toren und einem Assist der Matchwinner der St. Galler. Der Kanadier hat nun 23 Saisontreffer auf dem Konto. Beim 2:0 (22.) und 3:0 (31.) der Lakers gab es zwei Premieren. Zuerst traf der neue Kanadier Tom Pyatt im vierten Spiel für die St. Galler erstmals, dann gelang Nando Eggenberger das langersehnte erste Tor in der laufenden Meisterschaft. Letzterer hatte die Saison bei den Davosern begonnen.
Während die Lakers das effizientere Team waren, wirkten die Gäste, die zuvor dreimal hintereinander gewonnen hatten, etwas müde. Nachdem Magnus Nygren in der 57. Minute auf 2:4 verkürzt hatte, machte Jan Mosimann 85 Sekunden später mit einem Schuss ins leere Gehäuse den dritten Heimsieg in Folge des Tabellenletzten perfekt. Derweil liegt der zweitplatzierte HCD nun sechs Punkte hinter dem EV Zug.
Rapperswil-Jona Lakers - Davos 5:2 (1:0, 2:1, 2:1)
4957 Zuschauer. - SR Hebeisen/Urban, Schlegel/Gnemmi.
Tore: 20. Clark (Maier) 1:0. 22. Pyatt (Clark) 2:0. 31. Eggenberger (Randegger) 3:0. 35. Marc Wieser (Hischier) 3:1. 53. Clark (Egli, Rowe) 4:1. 57. Nygren (Stoop, Tedenby) 4:2. 58. Mosimann 5:2 (ins leere Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers, 1mal 2 Minuten gegen Davos.
PostFinance-Topskorer: Clark; Lindgren.
Rapperswil-Jona Lakers: Bader; Vukovic, Dufner; Dominik Egli, Randegger; Hächler, Maier; Schneeberger, Profico; Kristo, Dünner, Simek; Clark, Pyatt, Casutt; Loosli, Rowe, Forrer; Mosimann, Ness, Eggenberger.
Davos: Sandro Aeschlimann; Nygren, Jung; Heinen, Guerra; Kienzle, Stoop; Barandun; Lutz, Ambühl, Herzog; Palushaj, Meyer, Tedenby; Marc Wieser, Lindgren, Hischier; Frehner, Marc Aeschlimann, Kessler.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Wellman (überzähliger Ausländer), Nyffeler (krank), Cervenka und Schweri. Davos ohne Dino Wieser, Du Bois, Corvi, Paschoud, Bader, Baumgartner (alle verletzt), Chris Egli (krank) und Mankinen (überzähliger Ausländer). - Pfosten-/Lattenschüsse: 54. Palushaj, 55. Jung. - Davos 56:46 bis 57:34 ohne Goalie.
Der Genève-Servette Hockey Club sicherte sich mit dem 2:1-Erfolg in Lugano schon zwei Wochen vor Ende der Qualifikation das Playoff-Ticket. Letztlich erwies sich der Genfer Sieg in der Resega als äusserst glückhaft. Lugano dominierte den Schlussabschnitt (16:8 Torschüsse), kam durch David McIntyre zum 1:1-Ausgleich, stand am Ende aber mit leeren Händen da.
Zwei Schlüsselszenen entschieden für Servette und gegen Lugano. Im ersten Abschnitt verpasste Alessio Bertaggia solo vor Gauthier Descloux das Führungstor. Zwei Minuten später ermöglichte Bertaggia mit einem Fehlpass, den Tommy Wingels abfing, das erste Genfer Goal. Schliesslich traf im Finish Luganos Verteidiger Taylor Chorney beim Stand von 1:1 bloss die Latte, und beim Gegenangriff liess Sandro Zurkirchen einen haltbaren Schuss von Noah Rod passieren.
Trotz der ersten Heimniederlage nach drei Siegen präsentiert sich Luganos Ausgangslage bezüglich Playoffs weiter äusserst vielversprechend.
Lugano - Genève-Servette 1:2 (0:1, 0:0, 1:1)
5806 Zuschauer. - SR Salonen/Tscherrig, Altmann/Kaderli.
Tore: 19. Wingels 0:1. 45. McIntyre (Klasen/Ausschluss Jacquemet) 1:1. 53. Rod 1:2.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Lugano, 5mal 2 Minuten gegen Genève-Servette.
PostFinance-Topskorer: Klasen; Winnik.
Lugano: Zurkirchen; Chiesa, Wellinger; Löffel, Chorney; Jecker, Vauclair; Ronchetti; Klasen, McIntyre, Bertaggia; Walker, Lajunen, Suri; Fazzini, Sannitz, Lammer; Bürgler, Romanenghi, Zangger; Morini.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Maurer; Mercier, Le Coultre; Völlmin; Miranda, Fehr, Winnik; Wingels, Richard, Rod; Maillard, Smirnovs, Bozon; Wick, Berthon, Douay.
Bemerkungen: Lugano ohne Jörg, Riva und Postma (verletzt), Genève-Servette ohne Riat und Fritsche (beide verletzt). - Timeout Lugano (58.). - Lattenschuss Chorney (51.). (pre/sda)