Der Schweizer Meister nimmt langsam Fahrt auf. Beim 5:2-Sieg in Lausanne gewann der SC Bern erstmals seit dem Saisonstart zum zweiten Mal in Folge die volle Punktzahl.
Sechs Punkte aus zwei Spielen holte Bern in dieser Saison zuvor einzig in den ersten beiden Spielen. Das 2:1 durch Doppeltorschütze und PostFinance-Topskorer Mark Arcobello konterten die Lausanner zu Beginn des Schlussdrittels noch innerhalb von 41 Sekunden. Auf die neuerliche Führung durch den viel gescholtenen Vincent Praplan in der 52. Minute hatten die Waadtländer aber keine Antwort mehr. Gregory Sciaroni und Calle Andersson mit einem Schuss ins leere Tor sorgten für das (zu) klare Schlussresultat.
Noch konnte der bis auf den drittletzten Platz abgerutschte Schweizer Meister nicht auf der ganzen Linie überzeugen. Er nützte aber die sechstägige Pause seit dem 2:1-Sieg bei Genf-Servette, um an der defensiven Stabilität zu arbeiten. Dies führte zu deutlich weniger Fehlern, und auch der neue finnische Goalie Tomi Karhunen zeigte in seinem dritten Spiel mit dem SC Bern seine bislang beste und sicherste Leistung.
Bern gewann erstmals seit dem 4. Oktober wieder einmal zwei Spiele in Folge. Am Samstag hat der Meister im Zähringer-Derby gegen das formstarke Fribourg die Chance, erstmals in dieser Saison drei Siege aneinanderzureihen.
Lausanne - Bern 2:5 (1:1, 0:0, 1:4)
8889 Zuschauer. - SR Wiegand/Urban, Kaderli/Altmann. -
Tore: 3. Herren (Moy) 1:0. 6. Arcobello (Rüfenacht, Burren) 1:1. 42. (41:18) Arcobello (Moser, Rüfenacht) 1:2. 42. (41:59) Kenins (Jooris, Jeffrey) 2:2. 52. Praplan (Mursak, MacDonald) 2:3. 57. Sciaroni (Scherwey) 2:4. 60. (59.03) Andersson 2:5 (ins leere Tor). -
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Lausanne, 2mal 2 Minuten gegen Bern. - PostFinance-Topskorer: Jeffrey; Arcobello.
Lausanne: Stephan; Heldner, Junland; Lindbohm, Frick; Grossmann, Genazzi; Nodari, Oejdemark; Jooris, Jeffrey, Kenins; Bertschy, Emmerton, Vermin; Moy, Froidevaux, Herren; Roberts, Leone.
Bern: Karhunen; Untersander, MacDonald; Andersson, Beat Gerber; Burren, Blum; Colin Gerber, Henauer; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Sciaroni, Heim, Scherwey; Praplan, Mursak, Kämpf; Spiller, Berger, Jeremi Gerber.
Bemerkungen: Lausanne ohne Traber (gesperrt), Antonietti und Almond, Bern ohne Bieber, Grassi, Krueger, Pestoni (alle verletzt) und Ebbett (überzähliger Ausländer). Lausanne von 58:48 bis 59:03 ohne Torhüter. (sda)
Der HC Davos verlor erstmals seit über eineinhalb Monaten wieder einmal auswärts. Und erneut war der Gegner bei der 1:3-Niederlage Fribourg-Gottéron.
Die Baustelle St-Léonard scheint dem HC Davos nicht zu behagen. Wie bereits am 15. Oktober (2:4) trat das Team von Coach Christian Wohlwend die lange Rückreise ins Bündnerland ohne Punkte im Gepäck an. Nach einem ausgeglichenen Startdrittel verdienten sich die formstarken Freiburger den Sieg mit einer Leistungssteigerung ab dem mittleren Abschnitt. Daniel Brodin nach genau 30 Minuten und Nathan Marchon früh im Schlussdrittel im Powerplay sorgten für die entscheidende Differenz.
Fribourg-Gottéron gelang mit dem Sieg gegen das Spitzenteam Davos eine überzeugende Reaktion auf die Heimniederlage gegen Lugano am Dienstag (1:3). Dank des neunten Erfolgs in den letzten zwölf Spielen setzen sich die Freiburger über dem Strich fest.
Wie Mitte Oktober an gleicher Stelle enttäuschten die Davoser. Sie agierten zu passiv und überliessen dem Gegner zu viel Freiraum. Es dürfte sich aber nur um einen Betriebsunfall handeln. Die letzten sechs Auswärtsspiele hatte der HCD allesamt gewonnen.
Fribourg-Gottéron - Davos 3:1 (1:1, 1:0, 1:0)
6136 Zuschauer. - SR Müller/Holm, Fuchs/Progin. -
Tore: 5. Gunderson (Rossi) 1:0. 6. Du Bois 1:1. 31. Brodin (Stalder) 2:1. 44. Marchon (Mottet, Gunderson/Ausschluss Kienzle) 3:1. - Strafen: je 5mal 2 Minuten. - PostFinance-Topskorer: Gunderson; Lindgren.
Fribourg-Gottéron: Berra; Kamerzin, Stalder; Gunderson, Furrer; Abplanalp, Chavaillaz; Marti; Sprunger, Bykow, Stalberg; Rossi, Walser, Marchon; Vauclair, Desharnais, Brodin; Schmid, Schmutz, Mottet; Lauper.
Davos: Van Pottelberghe; Du Bois, Jung; Nygren, Guerra; Kienzle, Barandun; Heinen; Ambühl, Lindgren, Palushaj; Hischier, Corvi, Tedenby; Eggenberger, Bader, Herzog; Frehner, Marc Aeschlimann, Egli; Canova.
Bemerkungen: Forrer (verletzt), Davos ohne Baumgartner (U20-B-WM mit Österreich), Dino Wieser, Marc Wieser, Paschoud, Stoop (alle verletzt) und Rantakari (überzähliger Ausländer). Timeout Davos (58.), ab 57:02 ohne Torhüter.
Mit mehr Glück als Verstand gewannen die SCL Tigers das Heimspiel gegen Lugano. Die Langnauer setzten sich dank eines Powerplay-Tors von Chris DiDomenico in der 54. Minute mit 3:2 durch.
Mit viel Fortune brachten die Emmentaler in der Folge den Vorsprung über die Zeit. Lugano traf nach DiDomenicos Goal noch dreimal den Pfosten und einmal die Latte. Anderthalb Minuten lang spielten die Tessiner zu fünft gegen nur drei Langnauer Powerplay. Aber Ivars Punnenovs (28 Paraden) liess sich in der Schlussphase nicht mehr bezwingen.
Insgesamt traf Lugano sechs Mal die Torumrandung. Kurz vor und kurz nach der ersten Pause hatten auch Julien Vauclair und Dario Bürgler nur den Pfosten getroffen.
Die SCL Tigers kamen so zum zweiten glückhaften Heimsieg hintereinander. Schon gegen Ambri-Piotta hatten die Emmentaler erst im Finish und auf nicht zwingende Art und Weise 4:3 gewonnen. Gegen Lugano begann Langnau zwar stark, führte nach 17 Minuten verdientermassen 2:0 (durch Harri Pesonen und Sebastian Schilt), baute dann aber stark ab. Dominic Lammer und Benoit Jecker erzielten die Tore für Lugano.
SCL Tigers - Lugano 3:2 (2:1, 0:1, 1:0)
5585 Zuschauer. - SR Hendry/Stricker; Cattaneo/Wolf. -
Tore: 8. Pesonen (DiDomenico) 1:0. 17. (16:53) Schilt (Rüegsegger) 2:0. 18. (17:13) Lammer (Suri, Chorney) 2:1. 40. (39:09) Jecker (Fazzini, Bertaggia) 2:2. 54. DiDomenico (Pesonen, Glauser/Ausschluss Romanenghi) 3:2. -
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 2mal 2 Minuten gegen Lugano. - PostFinance-Topskorer: Pesonen; Klasen.
SCL Tigers: Punnenovs; Glauser, Leeger; Cadonau, Schilt; Erni, Lardi; Huguenin; Schmutz, Maxwell, Earl; DiDomenico, Berger, Pesonen; Kuonen, Diem, Neukom; Rüegsegger, In-Albon, Andersons.
Lugano: Zurkirchen; Postma, Chorney; Chiesa, Riva; Loeffel, Vauclair; Jecker; Bürgler, Lajunen, Klasen; Fazzini, Sannitz, Bertaggia; Lammer, Romanenghi, Suri; Zangger, Haussener, Jörg; Walker.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Blaser, Dostoinow (beide verletzt) und Gagnon (überzähliger Ausländer), Lugano ohne Morini und Wellinger (beide verletzt). - Pfostenschüsse: Vauclair (18.), Bürgler (24.), Sannitz (54./Latte), Klasen (57.), Fazzini (57.), Suri (58.). - Timeout SCL Tigers (59.).
Nach weniger als zwei Minuten lagen die ZSC Lions gegen die Rapperswil-Jona Lakers 0:3 im Hintertreffen - und gewannen noch im Penaltyschiessen. Goalie Joni Ortio wurde zum Matchwinner. Es war eine verrückte Partie im Hallenstadion mit dem besseren Ende für die Zürcher. Sie verwandelten ein 0:3 bis zur 43. Minute in eine 4:3-Führung - und mussten doch noch in die Verlängerung. Im Penaltyschiessen trafen mit Pius Suter, Roman Wick und Garrett Roe gleich alle ZSC-Schützen.
Am Nikolaustag pilgerten viele Fans mit roten Mützen nach Oerlikon. Der erste Chlaus auf dem Eis war dann ZSC-Goalie Lukas Flüeler. Nach 1:47 Minuten war er dreimal bezwungen - zweimal vom Ex-ZSC-Stürmer Roman Cervenka - und ausgewechselt worden. Sein finnischer Ersatz Ortio musste sich dann nur noch einmal bezwingen lassen.
Die Lions reagierten vehement auf den frühen Rückstand und verkürzten noch im ersten Drittel auf 2:3. Rapperswil-Jona liess sich aber nicht überrennen und vermochte den 3:4-Rückstand nochmals zu kontern. Die Lakers hatten in den letzten zwölf Minuten nach dem 4:4-Ausgleich sogar noch die Chance auf den Sieg.
So aber gab es am Ende den logischen Sieger. Die ZSC Lions sind mit nun 12 Siegen in 14 Spielen das beste Heimteam, Rapperswil mit 11 Niederlagen in 13 Spielen die schlechteste Auswärtsmannschaft.
Das Spitzenspiel der Runde gewann Servette in Genf gegen Biel mit 3:2. Die Servettiens feierten im dritten Anlauf den ersten Sieg gegen Biel.
Der EHC Biel befand sich in Genf auf gutem Weg zum dritten Sieg über Servette. 25 Minuten lang drückten die Seeländer der Partie den Stempel auf. Aus 17:9 Torschüssen schlug Biel aber wenig Kapital. Eine brillante Einzelleistung von Verteidiger Yannick Rathgeb führte zu Biels 1:0. Für die Wende sorgte im zweiten Abschnitt Genfs 20-jähriger lettischer Center Deniss Smirnovs.
Innerhalb von 204 Sekunden inszenierte Smirnovs die Wende: Zuerst bereitete er den Ausgleich Jonathan Mercier vor, anschliessend gelang ihm auf Vorarbeit des Junioren-Internationalen Stéphane Patry das 2:1 für Genf.
Auf den Rückstand vermochte Biel nicht mehr zu reagieren. Dem amerikanischen Topskorer Tommy Wingels gelang in der 44. Minute das siegbringende 3:1. Biel kam durch Janis Moser nur noch zum Anschlusstreffer. Für Moser, der immerhin schon zwölf Länderspiele (und eine WM-Teilnahme mit der A-Nationalmannschaft) auf dem Buckel hat, war es das erste Tor in der National League.
Genève-Servette - Biel 3:2 (0:1, 2:0, 1:1)
5906 Zuschauer. - SR Hungerbühler/Tscherrig, Gnemmi/Kovacs. -
Tore: 7. Rathgeb (Forster) 0:1. 27. Mercier (Smirnovs) 1:1. 30. Smirnovs (Patry) 2:1. 44. Wingels 3:1. 55. Moser (Rajala) 3:2. - Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 1mal 2 Minuten gegen Biel. - PostFinance-Topskorer: Wingels; Rajala.
Genève-Servette: Mayer; Karrer, Maurer; Jacquemet, Mercier; Völlmin, Le Coultre; Smons; Wingels, Richard, Rod; Maillard, Fehr, Winnik; Patry, Smirnovs, Miranda; Riat, Kast, Douay; Vouillamoz.
Biel: Hiller; Ulmer, Salmela; Kreis, Moser; Rathgeb, Forster; Sataric; Kohler, Pouliot, Rajala; Brunner, Cunti, Künzle; Schneider, Fuchs, Kessler; Schläpfer, Gustafsson, Neuenschwander.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Berthon, Descloux, Fritsche, Wick (alle verletzt), Tömmernes (krank) und Bozon (gesperrt), Biel ohne Fey, Hügli, Lüthi, Riat, Tschantré (alle verletzt) und Ullström (überzähliger Ausländer). - Timeout Biel (59:06). (sda)