Einen Tag nach dem 2:1-Sieg nach Verlängerung beim EV Zug setzte es für den SC Bern im zweiten Spiel unter Trainer Mario Kogler mit dem 1:4 gegen den gleichen Gegner die erste Niederlage ab.
Die Vorentscheidung fiel am Ende des zweiten Drittels. In der 38. Minute brachte Sven Leuenberger die Gäste nach einer 2:1-Situation mit 2:0 in Führung – er verwertete den von Yannick Zehnder provozierten Abpraller. Dem Konter war ein Fehler des Berner Verteidigers Calle Andersson vorausgegangen, worauf der Zuger Captain Raphael Diaz blitzschnell schaltete. 14 Sekunden vor der zweiten Pause erhöhte Jérôme Bachofner auf 3:0. Er traf wie schon Santeri Alatalo beim 1:0 (12.) in Überzahl.
Der Sieg der Zentralschweizer entbehrte nicht einer gewissen Logik. Einerseits ist der EVZ auswärts in dieser Saison bislang eine Macht – es war im siebenten Spiel der sechste Erfolg. Andererseits tun sich die Berner zu Hause schwer. Sie verloren zum vierten Mal hintereinander in der heimischen Arena und erzielten in diesen Partien bloss vier Treffer.
Zwar dominierten die Zuger das erste Drittel. Das Schussverhältnis in den ersten 20 Minuten lautete 18:4 zu Gunsten der Gäste. Sie verdankten es aber Goalie Luca Hollenstein, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Dieser rettete in der 8. Minute mirakulös gegen Miro Zryd. In der 15. Minute stoppte er den alleine auf ihn losstürmenden Inti Pestoni. Hollenstein ersetzte erneut Leonardo Genoni, der wie auch Gregory Hofmann, Lino Martschini und Dario Simion nach der Coronavirus-Erkrankung noch nicht einsatzfähig war.
Bern - Zug 1:4 (0:1, 0:2, 1:1)
0 Zuschauer. - SR Salonen (FIN)/Staudenmann, Progin/Stalder.
Tore: 12. Alatalo (McLeod, Kovar/Powerplaytor) 0:1. 38. Leuenberger (Zehnder, Diaz) 0:2. 40. (39:46) Bachofner (McLeod, Alatalo/Powerplaytor) 0:3. 55. Haas (Andersson, Brithén) 1:3. 60. (59:09) Klingberg 1:4 (ins leere Tor).
Strafen: 4mal 2 plus 10 Minuten (Scherwey) gegen Bern, 3mal 2 Minuten gegen Zug.
Bern: Philip Wüthrich; Untersander, Henauer; Thiry, Zryd; Andersson, Beat Gerber; Burren; Haas, Brithén, Moser; Scherwey, Jeffrey, Pestoni; Heim, Bader, Jeremi Gerber; Berger, Neuenschwander, Sciaroni; Sterchi.
Zug: Hollenstein; Diaz, Geisser; Cadonau, Alatalo; Gross, Stadler; Dario Wüthrich; Allenspach, Kovar, Zehnder; Klingberg, Senteler, Thorell; Thürkauf, McLeod, Bachofner; Leuenberger, Albrecht, Döpfner; Langenegger.
Bemerkungen: Bern ohne Karhunen und Ruefenacht (beide verletzt), Zug ohne Genoni, Hofmann, Martschini, Simion (alle krank), Schlumpf (gesperrt) und Zgraggen (verletzt). Bern ab 58:14 ohne Torhüter.
Julius Nättinen – wer auch sonst – war entscheidend daran beteiligt, dass Ambri-Piotta mit dem 6:4 in Davos zum ersten Auswärtssieg nach fünf Niederlagen kam. Der Finne erzielte im elften Meisterschaftsspiel für die Leventiner die Tore 13 und 14. Nach dem 1:0 nach genau 31 Minuten schoss er auch das letztendlich entscheidende 5:2 (54.). Zudem liess er sich beim 6:3 von Dominic Zwerger (59.), einem Schuss ins leere Gehäuse, einen Assist gutschreiben.
Mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend stoppte Nättinen den Schwung der Davoser. Diese hatten mit einem Doppelschlag von Andres Ambühl innert 74 Sekunden von 0:4 (48.) auf 2:4 (52.) verkürzt.
Der 37-jährige Routinier hatte auch beim 3:5 von Benjamin Baumgartner (57.) den Stock im Spiel. Es waren für Ambühl die Skorerpunkte 7 bis 9 in den letzten drei Partien.
Das Spiel hatte 20 Minuten verspätet angefangen, weil Ambri-Piotta nicht rechtzeitig angekommen war – der Winter lässt grüssen.
Davos - Ambri-Piotta 4:6 (0:0, 0:2, 4:4)
50 Zuschauer. - SR Piechaczek (GER)/Borga, Gnemmi/Pitton.
Tore: 31. Nättinen (Zwerger) 0:1. 37. Grassi (Rohrbach) 0:2. 46. Müller 0:3. 48. Flynn (Hächler, Fohrler) 0:4. 51. (50:44) Ambühl (Paschoud) 1:4. 52. (51:58) Ambühl 2:4 (Penalty). 54. Nättinen 2:5. 57. Baumgartner (Jung, Ambühl) 3:5. 59. (58:32) Zwerger (Nättinen) 3:6 (ins leere Tor). 60. (59:59) Baumgartner 4:6.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Davos, 7mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.
Davos: Mayer; Nygren, Jung; Guerra, Paschoud; Kienzle, Heinen; Barandun, Meyer; Ambühl, Corvi, Lindgren; Marc Wieser, Thornton, Hischier; Turunen, Baumgartner, Knak; Frehner, Marc Aeschlimann, Egli.
Ambri-Piotta: Ciaccio; Fora, Ngoy; Hächler, Fischer; Fohrler, Pezzullo; Zaccheo Dotti; Kneubuehler, Flynn, Horansky; Nättinen, Müller, Zwerger; Rohrbach, Novotny, Dal Pian; Trisconi, Kostner, Grassi; Goi.
Bemerkungen: Davos ohne Du Bois, Palushaj, Rubanik, Stoop, Dino Wieser (alle verletzt) und Herzog (gesperrt), Ambri-Piotta ohne Bianchi, D'Agostini, Isacco Dotti und Incir (alle verletzt). Davos von 57:26 bis 58:32 ohne Torhüter.
Lausanne verpasst den Sprung an die Tabellenspitze. Die Waadtländer verlieren zu Hause gegen Genève-Servette 2:3 und kassieren die erste Meisterschaftsniederlage nach 7 Siegen.
Zwar holte der LHC ein 0:2 auf, auf das 3:2 von Linus Omark in der 57. Minute hatte das Heimteam aber keine Antwort mehr. Der schwedische Liga-Topskorer erzielte seinen achten Treffer und den 20. Skorerpunkt insgesamt in der laufenden Meisterschaft. Lausanne liegt nach dieser Niederlage weiterhin einen Punkt hinter Leader ZSC Lions.
Noah Rod (8.) und Eric Fehr mit seinem neunten Saisontreffer (25.) hatten Servette 2:0 in Führung gebracht. Zehn Minuten nach dem 1:2 von Floran Douay (29.) vergab Joël Vermin mit einem verschossenen Penalty die grosse Chance auf das 3:1. Das rächte sich nicht, obwohl Denis Malgin in der 49. Minute mit einer sehenswerten Einzelaktion der Ausgleich gelang.
Lausanne - Genève-Servette 2:3 (0:1, 1:1, 1:1)
1 Zuschauer. - SR Wiegand/Urban (AUT), Obwegeser/Burgy.
Tore: 8. Rod (Winnik, Völlmin) 0:1. 25. Fehr (Winnik, Karrer) 0:2. 29. Douay (Frick) 1:2. 49. Malgin (Grossmann, Douay) 2:2. 57. Omark (Damien Riat) 2:3.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Lausanne, 3mal 2 Minuten gegen Genève-Servette.
Lausanne: Stephan; Genazzi, Barberio; Heldner, Frick; Grossmann, Marti; Krueger, Antonietti; Gibbons, Malgin, Hudon; Bertschy, Emmerton, Kenins; Bozon, Jooris, Almond; Jäger, Froidevaux, Douay.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Le Coultre; Völlmin, Mercier; Arnaud Riat, Kast; Damien Riat, Vermin, Omark; Rod, Fehr, Winnik; Moy, Smirnovs, Miranda; Fritsche, Berthon, Vouillamoz.
Bemerkungen: Lausanne ohne Maillard (verletzt) und Conacher (überzähliger Ausländer), Genève-Servette ohne Maurer, Patry und Richard (alle verletzt). Lausanne ab 58:40 ohne Torhüter. (ram/sda)
Geil wie Nättinen/Zwerger die Liga aufmischen! Hoffen wir, dass wir die Spiele schon bald wieder live geniessen können!