Was für ein Abend für Kevin Fiala! Der 24-jährige Flügelstürmer der Minnesota Wild erzielte beim 8:3-Sieg gegen die Colorado Avalanche drei Tore und einen Assist. Es war sein erster NHL-Hattrick im 322. NHL-Spiel. In dieser Saison hat Fiala nach 35 Spielen nun bereits 14 Tore und 11 Assists auf dem Konto. Damit ist er hinter dem russischen Rookie Kirill Kaprizov der zweitbeste Skorer seines Teams.
Ein erstes Mal traf Fiala anderthalb Minuten vor dem Ende des ersten Drittels im Powerplay zur 3:0-Führung. Seine Saisontreffer 13 und 14 erzielte der Ostschweizer im dritten Abschnitt. Den Schlusspunkt setzte er ebenfalls in Überzahl. Weil im Xcel Energy Center von Saint Paul gestern zum ersten Mal wieder 3000 Zuschauer zugelassen waren, flogen bei seinem dritten Treffer gar Baseball-Caps aufs Eis. «Es war richtig cool, wieder die Energie der Fans im Stadion zu haben», erklärte Fiala nach seinem grossen Abend.
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— Minnesota Wild (@mnwild) April 8, 2021
Den Grund für seinen aktuellen Höhenflug – Fiala hat nun im siebten Spiel in Serie gepunktet – kennt der Ostschweizer selbst nicht so genau. «Ich glaube, ich versuche im Moment mein Spiel etwas einfacher zu halten», versuchte er zu erklären. «Ein bisschen mehr zu schiessen ... und momentan gehen die Pucks einfach rein.»
Wild-Coach Dean Evason freute sich für seinen Schützling, der einen schwierigen Saisonstart mit Torflaute und einer Drei-Spiele-Sperre für einen Bandencheck hinter sich hat. «Ich denke, Kevin hatte ein paar Hochs und Tiefs in diesem Jahr. Jetzt macht er seine Tore und Assists und das ist natürlich gut für uns.»
Doch Evason tritt auch ein wenig auf die Euphorie-Bremse: «Fiala hat die Fähigkeit zu skoren, keine Frage. Wenn er sein komplettes Spiel abrufen kann, ist er für uns definitiv eine echte Bereicherung. Aber er muss auch schauen, dass er nicht leichtfertig Pucks verliert und seine Defensivaufgaben verrichtet. Man kann in dieser Liga nicht nur offensiv spielen, dafür ist sie zu gut.»
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Für die Minnesota Wild, die im Kampf um die Playoffs nun ein 10-Punkte-Polster auf die St.Louis Blues haben, war der Kantersieg gegen Division-Leader Colorado auch ein wichtiges Zeichen im Hinblick auf die Postseason. «Wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen und ihnen zeigen, dass wir bereit sind, falls wir in den Playoffs aufeinandertreffen sollten», so Fiala, der mit Minnesota zuletzt dreimal gegen die Avalanche als Verlierer vom Eis musste.
Fiala ist übrigens nicht der erste Schweizer Hattrick-Torschütze in dieser Saison. Blackhawks-Rookie Pius Suter gelang dasselbe Kunststück Ende Januar gegen die Detroit Red Wings – in seinem erst sechsten NHL-Spiel. Die ersten beiden Schweizer Hattricks der NHL-Geschichte gehen auf das Konto von Nino Niederreiter, für Nummer 3 war Timo Meier in der letzten Saison zuständig.