Der zuletzt wiedererstarkte SC Bern erlitt im Kampf um einen Playoff-Platz einen Rückschlag und verlor beim HC Davos trotz zweimaliger Führung noch deutlich mit 2:3.
Fabrice Herzog in Überzahl sorgte mit dem 3:2 (37.) für die erstmalige Führung und das Siegtor der Bündner. Für den früheren Nationalstürmer war es das vierte Tor aus den letzten drei Spielen. Mattias Tedenby erzielte im Schlussdrittel dann noch das 4:2 (54.), das die Bündner mit der Wut über eine wohl zu Unrecht erhaltene Unterzahl-Situation heraus erzielten.
Bern war zum Auftakt der Partie noch mit seinem zweiten Torschuss der Partie mit 1:0 in Überzahl durch Jan Mursak (3.) in Führung gegangen. Als der Ex-Davoser Inti Pestoni (31.) nach einem Gäste-Timeout nach zehn Minuten ohne SCB-Torschuss das 2:1 für den Meister erzielte, folgte die Davoser Antwort postwendend mit dem 2:2 durch Sven Jung (33.).
Das durch die Niederlage in Davos wieder unter den Playoff-Trennstrich gefallene Bern empfängt zum Abschluss der Qualifikation am Freitag noch Fribourg-Gottéron und gastiert am Samstag in Lausanne.
Also damit müsste Lugano ja jetzt *eigentlich* die Playoffs packen können (weil die Schweiz aus unerklärlichen Gründen head-to-head als 1. Tiebreaker nutzt). Lugano muss gegen Ambri und Rapperswil ran. Bern spielt gegen direkte Konkurrenten. pic.twitter.com/mMPHQsWum9
— Daniel Weinberger (@DanielT_W) February 25, 2020
Davos - Bern 4:2 (0:1, 3:1, 1:0)
5329 Zuschauer. - SR Lemelin/Müller, Fuchs/Cattaneo.
Tore: 3. Mursak (Arcobello, Moser/Ausschluss Stoop) 0:1. 24. Stoop (Ambühl) 1:1. 31. Pestoni 1:2. 33. Jung (Frehner) 2:2. 37. Herzog (Baumgartner, Ambühl/Ausschluss Praplan) 3:2. 54. Tedenby (Baumgartner/Ausschluss Kienzle!) 4:2.
Strafen: 4mal 2 plus 10 Minuten (Kienzle) gegen Davos, 4mal 2 plus 10 Minuten (Mursak) gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Lindgren; Arcobello.
Davos: Van Pottelberghe; Nygren, Barandun; Stoop, Guerra; Kienzle, Jung; Heinen; Ambühl, Marc Aeschlimann, Hischier; Marc Wieser, Lindgren, Herzog; Mankinen, Baumgartner, Tedenby; Kessler, Egli, Frehner.
Bern: Karhunen; Untersander, Blum; Andersson, Beat Gerber; Krueger, Colin Gerber; Burren; Mursak, Arcobello, Moser; Praplan, Ebbett, Jeremi Gerber; Pestoni, Rüfenacht, Scherwey; Berger, Heim, Kämpf.
Bemerkungen: Davos ohne Dino Wieser, Du Bois, Corvi, Paschoud, Bader und Meyer (alle verletzt) sowie Palushaj und Rantakari (überzählige Ausländer), Bern ohne Grassi, Sciaroni und Bieber (alle verletzt) sowie MacDonald und Thomas (überzählige Ausländer). - Timeouts: 30. Bern, 60. Davos. - Bern ab 55:34 ohne Torhüter.
Der HC Fribourg-Gottéron darf die Playoffs langsam, aber sicher planen. Den Freiburgern fehlt nach dem 2:1-Erfolg nach Penaltyschiessen gegen Zug bloss noch ein Punkt. Und diesen Punkt brauchen die Freiburger auch nur, wenn sowohl der SC Bern wie der HC Lugano beide ausstehenden Partien noch in der regulären Spielzeit gewinnt.
Die Freiburger setzten sich gegen Zug erst im Finish durch. Gregory Hofmann brachte die Zuger in der 45. Minute in Führung. 186 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit gelang David Desharnais mit einem «Buebetrickli» der Ausgleich. Nach einer packenden Verlängerung mit Chancen auf beiden Seiten setzte sich Gottéron im Penaltyschiessen durch. Auch in diesem «Shootout» traf zuerst Zug (durch Jan Kovar), ehe wieder Desharnais und Viktor Stalberg Fribourg zum Sieg schossen.
Fribourg-Gottéron gewann sieben der letzten acht Spiele und in dieser Saison sämtliche bisherigen drei Penaltyschiessen. Der EV Zug übernahm trotz der Niederlage wieder die Tabellenführung vor den ZSC Lions. Die Entscheidung um den Qualifikationssieg fällt am nächsten Samstag in der letzten Runde in Zugs Auswärtspartie im Zürcher Hallenstadion.
Fribourg-Gottéron - Zug 2:1 (0:0, 0:0, 1:1, 0:0) n.P.
6222 Zuschauer. - SR DiPietro/Salonen, Obwegeser/Progin. -
Tore: 45. Hofmann (Ausschlüsse Stalberg; Diaz) 0:1. 57. Desharnais 1:1.
Penaltyschiessen: Martschini -, Sprunger -; Senteler -, Brdin -; Kovar 0:1, Desharnais 1:1; Klingberg -, Rossi -; Hofmann -, Stalberg 2:1.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 6mal 2 plus 5 Minuten (Diaz) plus Spieldauer (Diaz) gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: Gunderson; Hofmann.Fribourg-Gottéron: Berra; Kamerzin, Furrer; Gunderson, Stalder; Abplanalp, Marti; Forrer, Gähler; Rossi, Desharnais, Brodin; Sprunger, Schmid, Stalberg; Marchon, Walser, Vauclair; Lauper, Schmutz, Lhotak.
Zug: Genoni; Diaz, Zgraggen; Thiry, Alatalo; Schlumpf, Geisser; Morant, Stadler; Klingberg, Kovar, Hofmann; Martschini, Lindberg, Thorell; Simion, Senteler, Bachofner; Leuenberger, Albrecht, Zehnder.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Bykow, Chavaillaz, Mottet (alle verletzt) und Boychuk, Zug ohne Martinsen (beide überzählige Ausländer), Schnyder und Zryd (beide verletzt). - Timeout Zug (57./Coach's Challenge).
Das Glück, das den Lausannern in den letzten Wochen meist gefehlt hatte, stand den Waadtländern gegen Langnau zur Seite. Dank zwei späten Toren gewann Lausanne mit 3:1.
Lausanne dominierte in dieser Partie zwischen den derzeit zwei schwächsten Teams den ersten Abschnitt. Aber nach sieben Minuten wurde ein Goal von Joel Vermin aus unerfindlichen Gründen annulliert. Die 1:0-Führung Lausannes zur ersten Pause honorierte den grossen Aufwand ungenügend.
Und plötzlich lief bei Lausanne nichts mehr - wie in den vorangegangenen acht Runden, in denen der LHC das Eis sieben Mal als Verlierer hatte verlassen müssen. Die SCL Tigers kamen auf und kontrollierten den Rest des Spiels mit 19:7 Torschüssen. Aber wieder fehlte den Emmentalern die Effizienz. Erst ein Powerplay-Tor von Chris DiDomenico in der 48. Minute führte zum längst überfälligen Ausgleich.
Zum Mann des Spiels avancierte schliesslich der Kanadier Alexandre Grenier, der aus der DEL zu Lausanne gestossen ist. Grenier erzielte zwei Goals: Das 1:0 und das wegweisende 2:1 in der 56. Minute. Beim 2:1 profitierte Grenier von einem kapitalen Langnauer Fehlpass in der neutralen Zone in der Vorwärtsbewegung. Nur 46 Sekunden nach Greniers zweitem Goal stellte Cody Almond mit dem 3:1 Lausannes Sieg sicher.
Lausanne - SCL Tigers 3:1 (1:0, 0:0, 2:1)
8448 Zuschauer. - SR Mollard/Stricker, Bürgi/Gnemmi.
Tore: 11. Grenier (Pereschokow/Ausschluss Pesonen) 1:0. 48. DiDomenico (Huguenin/Ausschluss Kenins) 1:1. 56. (55:11) Grenier (Jeffrey) 2:1. 56. (55:57) Almond (Bertschy, Moy) 3:1. -
Strafen: 3mal 2 plus 10 Minuten (Genazzi) gegen Lausanne, 3mal 2 Minuten gegen SCL Tigers.
PostFinance-Topskorer: Jeffrey; Pesonen.
Lausanne: Stephan; Heldner, Grossmann; Lindbohm, Frick; Nodari, Genazzi; Oejdemark; Pereschokow, Jooris, Vermin; Grenier, Jeffrey, Kenins; Bertschy, Almond, Herren; Moy, Froidevaux, Leone; Traber.
SCL Tigers: Ciaccio; Glauser, Leeger; Schilt, Blaser; Huguenin, Lardi; DiDomenico, Maxwell, Sturny; Berger, Diem, Pesonen; Schmutz, Earl, Neukom; Andersons, In-Albon, Kuonen; Dostoinow.
Bemerkungen: Lausanne ohne Emmerton und Holm, SCL Tigers ohne Erni, Punnenovs (alle verletzt), Cadonau (gesperrt), Gagnon und Elo (beide überzählige Ausländer). - Pfostenschuss Vermin (38.).