Dem EV Zug gelang im Heimspiel gegen die ZSC Lions eine spektakuläre Wende. Die Zentralschweizer lagen bis zur 58. Minute 2:4 in Rückstand, ehe sie noch 5:4 nach Verlängerung gewannen. Jan Kovar erzielte das 3:4 und 4:4.
Der Zuger Trainer Dan Tangnes setzte bereits 219 Sekunden vor dem Ende alles auf eine Karte, in dem er Torhüter Leonardo Genoni vom Eis nahm. Die Überzahl zahlte sich aus. 51 Sekunden danach gelang dem tschechischen Neuzugang Jan Kovar das 3:4. Kurz darauf musste ZSC-Stürmer Roman Wick auf die Strafbank. Erneut ohne Goalie rettete abermals Kovar den EVZ in die Verlängerung. Diese dauerte bloss 16 Sekunden, dann machte der neue Schwede Oscar Lindberg den zweiten Zuger Sieg nach dem 4:3 zum Auftakt in Ambri perfekt.
Im ersten Drittel war Lindberg noch negativ aufgefallen, leitete er doch das 0:1 von Wick mit einem haarsträubenden Fehler ein. Nach dem Zuger Ausgleich durch Erik Thorell (24.) brachten Raphael Prassl (26.) und Garrett Roe (28.) die Lions mit einem Doppelschlag innert 107 Sekunden 3:1 in Führung. Und auch auf das 2:3 von Gregory Hofmann (43.), der in doppelter Überzahl erfolgreich war, wusste der ZSC eine prompte Antwort, traf doch Marco Pedretti nur 105 Sekunden später nach einem Konter zum 4:2. Die Zuger unterstrichen jedoch eindrücklich, warum sie der Titelkandidat Nummer 1 sind. (sda)
Die Rapperswil-Jona Lakers setzten sich gegen Ambri-Piotta im Duell zweier Verlierer der ersten Runde zu Hause 3:0 durch. In der vergangenen Saison hatten die Lakers die ersten fünf Spiele allesamt verloren, nach elf Partien betrug die Punkteausbeute gerademal drei Zähler. Nun scheinen sie konkurrenzfähiger zu sein, was sie gegen Ambri unterstrichen.
Zwar starteten die Leventiner besser in die Partie, dennoch führte Rapperswil-Jona nach dem ersten Drittel 1:0. Den wichtigen Führungstreffer erzielte Kevin Clark in der 19. Minute, nachdem Ambris Verteidiger Nick Plastino ein haarsträubender Fehlpass auf Roman Cervenka unterlaufen war.
Der Treffer gab den Lakers Auftrieb. Die Dominanz im Mittelabschnitt münzten die St. Galler in zwei Tore um, zunächst war Cervenka (25.) erfolgreich, dann Nico Dünner (35.). In der Folge liess das Heimteam nichts mehr anbrennen. Torhüter Melvin Nyffeler benötigte für seinen Shutout 25 Paraden. Derweil bleibt Ambri nach zwei Partien punktelos. (sda)
Unter der Regie von Toni Rajala feierte Biel im zweiten Spiel den zweiten Sieg. Der Finne schoss die Seeländer mit zwei Treffern, seinen Saisontoren 4 und 5, zum 4:2-Erfolg auswärts gegen Genève-Servette.
48 Minuten lang hatte Rajala ein unauffälliges Spiel gezeigt. Doch dann stand der Weltmeister, der am Vortag beim 3:1 gegen Fribourg-Gottéron bereits alle drei Tore für seine Mannschafts geschossen hatte, im richtigen Moment am richtigen Ort. Er verwertete das Zuspiel des Österreichers Peter Schneider zum 2:2-Ausgleich und brachte Biel damit wieder zurück in die Partie.
69 Sekunden später doppelte Luca Cunti mit dem ersten Treffer für seine neue Mannschaft zur erstmaligen Führung Biels nach. In der letzten Minute war es dann wieder Rajala, der mit einem Schuss ins leere Tor für die Entscheidung sorgte. Biel verdiente sich den zweiten Saisonsieg mit einer Steigerung ab dem zweiten Drittel.
Bei Servette, das auf den gesperrten Noah Rod verzichten musste, gefiel wie bereits am Vortag gegen die SCL Tigers Deniss Smirnovs, der Lette mit Schweizer Lizenz. Allein sein Pass zum 1:0 durch Tommy Wingels und sein bereits dritter Skorerpunkt in dieser Saison war das Eintrittsgeld wert. (sda)
Zug - ZSC Lions 5:4 (0:1, 1:2, 3:1, 1:0) n.V.
6886 Zuschauer. - SR Dipietro/Lemelin, Progin/Altmann.
Tore: 13. Wick (Suter) 0:1. 24. Thorell (Klingberg/Ausschluss Marti) 1:1. 26. Prassl 1:2. 28. Roe (Trutmann) 1:3. 43. Hofmann (Martschini/Ausschlüsse Roe, Blindenbacher) 2:3. 44. (44:00) Pedretti (Suter) 2:4. 58. Kovar (Martschini) 3:4 (ohne Goalie). 58. Kovar (Ausschluss Wick) 4:4 (ohne Goalie). 61. (60:16) Lindberg 5:4.
Strafen: keine gegen Zug, 7mal 2 plus 10 Minuten (Marti) gegen die ZSC Lions.
Zug: Genoni; Stadler, Diaz; Morant, Alatalo; Schlumpf, Zryd; Thiry; Martschini, Lindberg, Thorell; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, Senteler, Bachofner; Leuenberger, Albrecht, Schnyder; Zehnder.
ZSC Lions: Flüeler; Blindenbacher, Geering; Noreau, Marti; Trutmann, Berni; Phil Baltisberger; Suter, Roe, Wick; Diem, Krüger, Pettersson; Bodenmann, Prassl, Hollenstein; Pedretti, Schäppi, Simic; Sigrist.
Bemerkungen: Zug ohne McIntyre (überzähliger Ausländer). ZSC Lions ohne Chris Baltisberger (verletzt). - 22. Lattenschuss Trutmann. - Timeout Zug (57.). Zug von 56:21 bis 57:12 und von 57:30 bis 57:58.
Rapperswil-Jona Lakers - Ambri-Piotta 3:0 (1:0, 2:0, 0:0)
4315 Zuschauer. - SR Wiegand/Vikman, Fuchs/Schlegel.
Tore: 19. Clark (Cervenka) 1:0. 25. Cervenka (Egli) 2:0. 35. Dünner (Hüsler, Ness) 3:0.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers, 4mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Vukovic, Profico; Maier, Hächler; Egli, Randegger; Schmuckli, Gähler; Kristo, Rowe, Forrer; Clark, Cervenka, Schweri; Mosimann, Schlagenhauf, Casutt; Dünner, Ness, Hüsler.
Ambri-Piotta: Manzato; Plastino, Fischer; Fora, Dotti; Ngoy, Pinana; Payr; Hofer, Flynn, Zwerger; Trisconi, Dal Pian, Bianchi; D'Agostini, Müller, Sabolic; Incir, Goi, Kneubühler.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona ohne Wellman. Ambri-Piotta ohne Conz, Kostner, Rohrbach, Jelovac, Novotny (alle verletzt) und Hrachovina (überzähliger Ausländer).
Genève-Servette - Biel 2:4 (2:1, 0:0, 0:3)
5331 Zuschauer. - SR Stricker/Tscherrig, Kovacs/Wolf.
Tore: 9. Wingels (Smirnovs/Ausschluss Cunti) 1:0. 12. Rathgeb (Pouliot, Tschantré/Ausschluss Miranda) 1:1. 19. Fehr (Winnik/Ausschluss Pouliot) 2:1. 48. (47:35) Rajala (Schneider, Salmela) 2:2. 49. (48:44) Cunti (Ulmer, Kreis) 2:3. 60. (59:15) Rajala 2:4 (ins leere Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 6mal 2 Minuten gegen Biel.
Genève-Servette: Mayer; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Maurer; Völlmin, Mercier; Le Coultre; Wingels, Smirnovs, Winnik; Wick, Fehr, Maillard; Douay, Kast, Bozon; Fritsche, Berthon, Miranda; Simek.
Biel: Paupe; Moser, Kreis; Rathgeb, Forster; Salmela, Sataric; Fey; Tschantré, Pouliot, Rajala; Schneider, Cunti, Künzle; Ulmer, Neuenschwander, Lüthi; Karaffa, Tanner, Wüest.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Rod (gesperrt), Richard und Antonietti, Biel ohne Brunner, Fuchs, Gustafsson, Hügli, Kohler (alle verletzt) und Riat (NHL). Genève-Servette von 58:38 bis 59:15 ohne Torhüter. (sda)