Denn im ersten Viertelfinal-Heimspiel präsentierte sich der Schlittschuhclub Bern bärenstark. Der EV Zug wurde regelrecht vom Eis gearbeitet. Die grandiose Leistung wurde sogar als «meisterlich» bezeichnet. «Nein, meisterlich war das noch nicht», so Headcoach Mario Kogler, «davon sind wir doch noch ein grosses Stück entfernt. Aber es ist ein Fingerzeig, dass noch sehr viel möglich ist.»
Und was ist möglich? Kogler: «Alles ist möglich, wenn wir so weiterfahren, einige Dinge noch verfeinern, weiterhin mit sehr viel Biss auftreten und weiter permanenten Druck ausüben.»
Die Berner reagierten schnell und stark auf die Niederlage im ersten Spiel. Bereits nach dem ersten Drittel führten die Gastgeber mit 3:1 und liessen danach nichts mehr anbrennen. Im von Strafen geprägten zweiten Drittel erhöhte der SCB noch auf 4:1 und mit Justin Abdelkader musste einer der Zuger das Spiel vorzeitig verlassen. Am Ende siegte der Hauptstadtklub mit 6:2 und glich die Serie somit aus.
Die Berner Spieler sagen es noch einfacher als ihr Trainer: «Wir wollen sehr hart und sehr physisch spielen. Denn die Zuger haben das nicht gern», meinte Ramon Untersander, der mit zwei Goals, drei Punkten und viel Einsatzzeit Berns Matchwinner war. Ähnlich wie der Routinier sah es auch Mika Henauer, einer der jüngsten Berner. Henauer: «Wir müssen weiter hart spielen, denn sie haben das nicht gern. Sie schlagen den Puck weg, nur um keine weiteren Bodychecks mehr zu kassieren.»
Über solche Aussagen lachen die Zuger vorerst nur. Sie nehmen die erste Playoff-Niederlage zur Kenntnis und versprechen Besserung. «Dieses Spiel war nicht gut, das ist uns klar», sagt Jérôme Bachofner. «Wir müssen diese Partie im Kopf löschen, sie gut analysieren, und am Samstag müssen wir es wieder besser machen.»
Aber einige Zuger haben die verlorenen Playoff-Finals gegen Bern von 2017 und 2019 noch im Kopf. Vor vier Jahren stand es 2:2, als ein 1:6 in Bern den EV Zug in Richtung Vizemeister statt in Richtung Titel schickte. Und vor zwei Jahren führte Zug mit einem Break mit 1:0, ehe Bern viermal hintereinander gewann.
Bern kann Playoff. Dass Zug das auch kann, muss der EVZ immer noch beweisen. (nih/sda)
Die Frage ist ob Tangnes sein Team wieder auf Betriebstemperatur bringt. Bern spielt das übliche "BüezerRumpelHockey" und ruft dieses auf einem konstanten Niveau ab.
Fakt ist: es steht 1:1, jetzt gehts quasi in einem Best of 5 bei 0:0 wieder los. Zug hat in Spiel 2 verdient verloren und muss reagieren.
Es wäre aber nicht die erste PO-Serie, in der eine Kanterniederlage zu einem Wake-Up-Call wird.