Nicht nur der Fussball, auch die weltbeste Eishockeyliga pausiert wegen der weltweiten Corona-Krise derzeit. Noch ist nicht klar, ob und wie es in der NHL diese Saison weitergehen wird. Die wichtigsten Events neben dem Eis – Draft-Combine, Draft und Award-Night – wurden auf unbestimmte Zeit verschoben.
Damit den Fans in dieser ungewissen Zeit nicht langweilig wird, haben sich die Mannschaften schon einiges einfallen lassen. Die New Jersey Devils haben sich etwa dafür entschieden, alle Spiele, die eigentlich noch anstehen würden, mit Hilfe des Videospiels «NHL 20» zu simulieren.
Devils-Verteidiger P.K. Subban geht gar noch weiter. Der 30-Jährige hat gestern in einem Livestream angekündigt, dass er während der Pause eine NHL-Gameshow auf die Beine stellen möchte. «Es wäre grossartig, den Leuten etwas Freude zu bereiten, sie zum Lachen zu bringen. Denn im Moment gibt es sonst nicht viele Gründe dafür», sagt der Teamkollege von Nico Hischier.
#NJDevils PK Subban is trying to find ways to keep busy.
— Amanda Stein (@amandacstein) March 26, 2020
He is working with the league to create a gameshow in conjunction with the NHL.
"We can create content that will bring some joy to people."
Die Show wird in Zusammenarbeit mit der Liga entstehen und soll ein Trivia-Quiz werden. Neben NHL-Spielern und anderen Prominenten sollen auch die Fans ein wichtiger Teil des Formats sein. Subban hofft, dass die erste Folge in den nächsten zwei Wochen gezeigt werden könne.
Der Star-Verteidiger hat bereits Erfahrung mit dem Show-Business. Vor einem Jahr moderierte er für den TV-Sender NBC bereits das «P.K. Subban All-Star Special», eine Talk-Show, in die er unter anderem auch seinen damaligen Schweizer Teamkollegen Roman Josi einlud.
Subban spielt für die New Jersey Devils und lebt gleich neben New York, dem US-Bundesstaat, der bislang am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffen ist. Bis vor einigen Tagen hat sich der 30-Jährige noch in New Jersey aufgehalten. Dann ist er mit seiner Verlobten Lindsey Vonn in ihre Sommerheimat Los Angeles zurückgekehrt. Dort hält er sich fit, falls die Saison irgendwann tatsächlich weitergeht.
«Ich ging von einem Corona-Hotspot zum anderen», sagt der Verteidiger. Es sei verrückt, was gerade abläuft. «Es trifft dich erst so richtig, wenn du an all die Leute denkst, die nicht die gleichen Ressourcen und Möglichkeiten wie wir haben.»
Subban gründete 2014 eine Stiftung, die Kindern in Not hilft. 2015 spendete er zehn Millionen Dollar für das Kinderspital in seinem langjährigen Wohnort Montreal. In Nashville und später auch in New Jersey lancierte er das Programm «Blueline Buddies», bei dem er Kinder und Jugendliche aus armen Verhältnissen mit Mentoren aus lokalen Polizei-Revieren zusammenbrachte.
In der aktuellen Krise denkt der Spieler aber auch an das medizinische Personal: «Man muss die Ärzte und Krankenschwestern und all die Leute unterstützen, die unglaublich viele Stunden harter Arbeit hinter sich haben, die diese Masken tragen, die den ganzen Tag arbeiten», sagt Subban. Es sei wichtig, dass diese Leistung anerkannt werde.
Er sei deshalb auch froh, dass die NHL ihm erlaube mithilfe seiner Gameshow, den Leuten wenigstens wieder einmal ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Gleichzeitig will er seine Plattform auch nutzen, um den Leuten Ratschläge zu geben: «Die Leute, die das Glück haben, ein Haus, genug Kleider und zu essen zu haben, sollen so gut wie möglich anderen Menschen helfen. Und es ist wichtig, dass wir jetzt diszipliniert sind. Je besser wir das schaffen, desto schneller können wir die Situation meistern», sagt Subban.